Formel E

Agag will vorerst keinen WM-Status für Formel E

Timo Pape

Timo Pape

Sebastien Buemi ist Meister - nicht Weltmeister. Echten Formel-E-Nerds wird dieser kleine aber feine Unterschied in unseren Texten bereits aufgefallen sein. Hintergrund: Damit eine FIA-Serie den offiziellen WM-Status erhält, muss sie gewisse Voraussetzungen erfüllen. So bedarf es bei einer Weltmeisterschaft zum Beispiel mehrerer verschiedener Hersteller. In Saison eins war das noch nicht der Fall, weshalb eine WM damals noch nicht möglich war.

Zur zweiten Saison kamen die benötigten Hersteller mit eigenen Antriebssträngen in die Formel E. Nichtsdestotrotz hieß es damals, der Veranstalter wolle schauen, wie sich die Serie entwickelt. Mittlerweile stellen neun von zehn Teams ihren Antrieb selbst her. Zudem agiert die Formel E nach wie vor global. Trotzdem hat Serienboss Alejandro Agag keine Eile bei dem prestigeträchtigen Serienstatus.

"Wir könnten schon heute eine WM sein, denn wir erfüllen alle Voraussetzungen", sagt der Spanier gegenüber 'Motorsport.com'. "Wir fahren weltweit und haben einige Hersteller in der Meisterschaft. Wenn wir wollten, könnten wir uns um den WM-Status bemühen."

Doch offensichtlich will Agag (noch) nicht. Das hat in erster Linie mit den hohen Kosten zu tun, die das offizielle WM-Siegel der FIA mit sich brächte: "Die zu entrichtenden Gebühren sind hoch", erklärt Agag. "Und für uns macht es keinen Unterschied, ob wir eine WM sind oder nicht, denn unser Konzept ist einmalig."

Vielmehr hat Agag ein Interesse daran, die Kosten der Formel E im Rahmen zu halten: "Momentan sind wir eher an Kostendeckelung interessiert. Wir wollen die Ausgaben der Teams im Rahmen halten. Das ist wichtig, der WM-Status hingegen nicht. Zumindest nicht momentan. Vielleicht ändert sich das aber in Zukunft", sagt der Formel-E-Chef.

Formel E vertraglich an Teamslots gebunden

Dass die Formel E frühestens in der fünften Saison ihr Starterfeld erweitern könnte, ist seit langem bekannt. Agag betonte bereits mehrfach, erst dann von zehn auf maximal zwölf Teams zu erhöhen, wenn die Elektroserie den Fahrzeugwechsel zur Rennmitte abgeschafft hat. Dann müssen schließlich nur noch 20 statt 40 Fahrzeuge von DHL um die Welt transportiert werden.

Interessant ist jedoch Agags aktuelle Aussage, dass die Formel E vor 2018 nicht einmal aufstocken dürfte, selbst wenn sie wollte: "Solange wir mit zwei Autos pro Fahrer unterwegs sind, sind wir vertraglich an maximal 20 Rennwagen [SIC; 40] gebunden."

"Ab Saison fünf können wir entscheiden, ob wir zwei weitere Teams zulassen oder nicht. Allerdings sind wir da noch unschlüssig", sagt Agag. Diese Meinung kommt vor allem von Seiten der Teams. Verständlicherweise, denn "die Lizenzen der aktuell 20 Plätze sind schließlich wertvoller, als wenn wir das Feld erweitern würden."

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