Formel E

Aguri: Felix da Costas Verbleib hängt vom Antrieb ab

Timo Pape

Timo Pape

Aguri-Pilot Antonio Felix da Costa gehört auch in der zweiten Saison zur Creme de la Creme in der Formel E. Trotz altem Antriebsstrang aus Saison eins zählt der Portugiese permanent zu den Schnellsten in der Szene. Ob der 24-Jährige in der kommenden Saison weiter ins Cockpit von Aguri steigt, könnte zu großen Teilen vom neuen Antrieb abhängen, den der japanische Rennstall künftig beziehen wird.

Teamchef Mark Preston hat bereits im Dezember vergangenen Jahres angekündigt, mit einem neuen Antriebsaggregat als Kundenteam in die neue Saison zu starten. "Wir wollen den jetzigen Antrieb nicht mehr einsetzen. Wir sind bemüht, eine ähnlich gute Entscheidung für Saison drei zu treffen", sagt Preston gegenüber 'Autosport'. Bisher gibt es keine endgültige Entscheidung, welcher Elektroantrieb von den etablierten Herstellern eingekauft wird.

Preston versucht dabei, soviel Zeit als möglich für die zukunftsweisende Entscheidung zu gewinnen: "Es geht halt darum, wie gut unser Plan für Saison drei ist."

Lob in den höchsten Tönen

Preston weiß ganz genau, was er an Felix da Costa hat. In Putrajaya und zuletzt in Buenos Aires verhinderte nur die Zuverlässigkeit des Aguri-Pakets einen möglichen Podestplatz seines Schützlings. "Ich denke, Antonio fährt auf einem hohen Level. Er ist ziemlich abgeklärt, konzentriert und versteht sich mit dem Team wirklich blendend", lobt Preston den Portugiesen in höchsten Tönen.

Felix da Costa selbst erwidert diese Liebe und ließ bereits durchsickern, gerne mit dem japanischen Rennstall weiterzuarbeiten. "Wir müssen uns gedulden und sehen, was sie für die Zukunft planen - ob ich bleiben soll oder nicht", sagt er. "Die Entscheidung für meine weitere Karriere ist nicht einfach, da auch andere Teams auf mich aufmerksam geworden sind. Die Zukunft mit Aguri sieht aber sehr vielversprechend aus."

Zwei Hochzeiten gleichzeitig: Formel E und DTM

Ergänzend zu seinem Formel-E-Engagement geht Felix da Costa in der DTM an den Start. Der BMW-Werkspilot bestreitet 2016 seine dritte DTM-Saison mit dem bayerischen Hersteller. Im Schnitzer-Team aus Freilassing (Berchtesgadener Land) fühlt sich der 24-Jährige pudelwohl und feierte 2015 den ersten DTM-Sieg seiner Karriere in Zandvoort.

2016 greift er erneut ins Lenkrad von Teamchef Charly Lamm, der mit ihm den DTM-Titel anvisiert. Ehrgeizige Ziele, die sich Felix da Costa gesteckt hat. Die DTM hat für ihn als Werkspilot weiterhin Priorität. So verpasst Felix da Costa die beiden ePrix in Berlin und Moskau wegen Terminüberschneidungen mit der DTM. Es ist nicht leicht für den ehrgeizigen Portugiesen, auf zwei Hochzeiten zu tanzen.

"Die DTM hat noch gar nicht begonnen, daher weiß ich noch nicht, was in zwölf Monaten bei BMW passieren wird", sagt Felix da Costa mit Blick auf die dritte Formel-E-Saison. "Es ist schwierig, mich auf beiden Seiten zu 100 Prozent zu einzubringen. Alles was ich garantieren kann, dass ich im Auto immer mein Bestes gebe", fügt der Aguri-Pilot hinzu.

Keine 200 kW in den Qualifikationen von Saison 1

In der Formel-E-Meisterschaft steht Felix da Costa momentan auf Platz zehn. Die Premierensaison hatte er mit Platz acht abgeschlossen. Zu wenig, wie er selbst findet: "Um ehrlich zu sein, habe ich in der ersten Saison ein falsches Bild von mir abgegeben. Als dieses Jahr neues Personal einzog, fanden wir heraus, dass wir in jedem Qualifying mit zu wenig Leistung unterwegs waren! Statt 200 kW hatte ich nur 180 kW. Jetzt bin ich imstande, mit einem ein Jahr alten Auto um die Spitzenplätze mitzufahren. Ich glaube, die anderen Teams erkennen das. Das macht mich glücklich", betont Felix da Costa.

Die verpasste Podiumschancen in Malaysia und Argentinien schmerzen ihn, dennoch weiß auch er: "Ich kann ohnehin nicht um den Meisterschaftstitel kämpfen, auch wenn die verlorenen Punkte schade für das Team sind. Das Wichtigste ist aber, dass wir unser Potential zeigen", fasst Felix da Costa zusammen.

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