Alberto Longo vor dem 150. Rennen über Formel-E-Zukunftspläne: "Wollen 'Double-Header' abschaffen"
Tobias Wirtz

Adam Pigott / Spacesuit Media
148 Rennen hat die Formel E in ihren ersten elf Saisons veranstaltet. Der Mexico City E-Prix am 10. Januar 2026 wird daher das 150. Rennen in der Geschichte der Elektrorennserie werden. Im Rahmen einer Veranstaltung in der mexikanischen Hauptstadt hat Chief Championship Officer Alberto Longo nun über die Pläne der Rennserie gesprochen.
Im kommenden Jahr wird die Formel E bereits zum zehnten Mal auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko-Stadt zu Gast sein. Damit fährt sie sogar die elfte Saison in Folge in Mexiko: In der Saison 2021 musste sie auf die Rennstrecke in Puebla ausweichen, da die Infrastruktur in der Hauptstadt zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie genutzt wurde. So wurde in den Gebäuden an der Rennstrecke ein temporäres Krankenhaus eingerichtet, an Rennveranstaltungen war damals nicht zu denken.
Damit ist Mexiko-Stadt nach der deutschen Hauptstadt Berlin die Stadt, die von der Formel E in ihrer elfjährigen Geschichte am häufigsten besucht wurde. Und wenn es nach Longo geht, soll dies auch in Zukunft so bleiben: "Ganz ehrlich: Wir werden noch viele Jahre hier in Mexiko sein", so der Mitbegründer der Formel E bei Pitlane Motor. Die vollbesetzten Tribünen, insbesondere im früheren Baseball-Stadion, machen das Rennen für ihn zu etwas ganz besonderem. "Wenn wir nach dem Event des Jahres suchen würden, gäbe es eine Handvoll Optionen: Mexiko wäre definitiv dabei."
"Das nächste Rennen in Mexiko wird das 150. Rennen in der Geschichte der Formel E sein", beschreibt der Spanier weiter. "In absoluten Zahlen entspricht das einer großen Meisterschaft. Natürlich stecken wir noch in den Kinderschuhen, aber es ist dennoch eine bemerkenswerte Zahl. Und wo könnte man das besser feiern als hier zu Hause in Mexiko?"
"Ein denkwürdiges Datum für uns"
Für dieses Jubiläum will sich die Formel E etwas einfallen lassen, deutet Longo an: "Es ist ein denkwürdiges Datum für uns. Wir werden das eine oder andere ganz Besondere machen. Hätte man mir vor 14 Jahren gesagt, dass wir so lange bestehen würden, hätte ich es wahrscheinlich gar nicht geglaubt."
Auffällig ist jedoch, dass sämtliche Rennen in Mexiko-Stadt nur aus einem Rennen bestanden. In vielen anderen Städten, darunter mittlerweile auch in Monaco, fährt die Formel E "Double-Header" mit zwei Renntagen an einem Wochenende.
"Warum sollten wir dieses besondere Ereignis, das wir haben, zerstören?", erteilt Longo diesen Plänen jedoch eine knallharte Absage. "Wer garantiert mir, dass wir an den Renntagen die gleiche Show und Unterhaltung bieten können wie bisher? Wenn mir das jemand wirklich garantiert, fahren wir zweimal."
Sowieso würde eine Vielzahl dieser Events nicht zu den Zukunftsplänen der Rennserie passen, die gerne noch mehr Austragungsorte zu ihrem Rennkalender hinzufügen würde - vier bis sechs Städte im Jahr 2030, wie er bereits im Juli im Gespräch mit e-Formel.de erklärte. Dies bestätigte er nun erneut: "Nach und nach will die Formel E in weitere Länder expandieren. Das bedeutet, dass wir 'Double-Header' abschaffen und nur noch Einzelrennen veranstalten würden."
Vor dem Mexico City E-Prix steht jedoch erst noch der Saisonauftakt zur Formel-E-Saison 2025/26 auf dem Plan, der in Sao Paulo stattfinden wird. Zuvor geht es vom 27. bis 31, Oktober zu den offiziellen Vorsaison-Testfahrten auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia (Spanien).
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