Formel E

Alberto Longo vor nächstem Formel-E-Kalender-Update: "Benötigen so viele Double-Header wie möglich"

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Es war die Suche nach neuen Herausforderungen, durch die der Jurist und Investment-Berater Alberto Longo vor gut 20 Jahren zum Motorsport kam. Sein erstes Projekt im Motorsport war der Kauf der Formel-1-TV-Rechte zusammen mit seinem Partner Alejandro Agag. Seine größte und wichtigste Mission war jedoch die Gründung der Formel E gemeinsam mit seinem Cousin Agag. Im aktuellen "Inside E"-Podcast von Porsche spricht der Spanier über die kuriose Entstehung und rasante Entwicklung der ersten Elektrorennserie der Welt und erklärt, warum "Double-Header" in Zeiten der Pandemie für alle die beste Lösung sind.

"Es gibt viel Klatsch und Tratsch in der Formel E. Und glauben sie mir - das meiste davon stimmt." Alberto Longo schmunzelt, als er erzählt, wie 2011 bei einem Abendessen in einem Pariser Restaurant die Weichen für die Formel E gestellt wurden. Mit dabei waren FIA-Präsident Jean Todt sowie Alejandro Agag, Gründer der Formel E und deren heutiger Vorsitzender. Die Herren unterhielten sich über die Mobilität der Zukunft und waren sich schnell einig darin, dass diese auf jeden Fall elektrisch sein würde.

Irgendwann an diesem Abend kam die Idee auf, die FIA solle sich an die Spitze dieser Entwicklung stellen und die erste elektrische Formel-Rennserie der Welt auf den Weg bringen. "Alejandro erkannte sofort das Potenzial und bot sich als Promoter an. Die anderen waren einverstanden. Die Serviette, auf der die Vereinbarung skizziert wurde, hängt heute noch eingerahmt über dem Tisch im Restaurant."

"Die größte Herausforderung unseres Lebens"

Den offiziellen Auftrag der FIA zur Gründung der Formel E erhielten Agag und Longo am 27. August 2013. "Das erste Rennen planten wir für 2015. Allein das wäre schon eine riesige Kraftanstrengung gewesen, schließlich hatten wir zu dieser Zeit weder die Technologie noch die Teams, die Fahrer, die Städte oder irgendeinen Partner", erinnert sich Longo. Doch letztlich blieb ihnen sogar noch weniger Zeit. Im Januar 2014 - sie hatten gerade die ersten Teams ins Boot geholt - kam ein Anruf aus der FIA-Zentrale in Paris mit der Bitte, doch schon im Herbst loszulegen. "Das war die größte Herausforderung unseres Lebens. Doch mit dem ersten Rennen am 13. September in Peking wurde unser Traum Wirklichkeit."

Die Entwicklung der Formel E verlief auch weiterhin viel schneller als geplant. "Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass wir in sieben Jahren da sind, wo wir jetzt sind - ich hätte ihn für verrückt erklärt", sagt Longo. "Dass wir so schnell so weit gekommen sind, ist ein absolutes Highlight." Dieser Erfolg bringe jedoch auch Verantwortung mit sich. "Dieser Verantwortung müssen wir jeden Tag gerecht werden und das große Vertrauen rechtfertigen, das uns die Menschen überall auf der Welt entgegenbringen."

Kalender-Update soll noch im April kommen - wohl mit weiteren "Double-Headern"

Sein Tagesgeschäft als Chief Championship Officer ist in erster Linie die Organisation der Serie. Dazu gehört auch der Rennkalender, der in Zeiten der Pandemie eine besondere Herausforderung darstellt und zu dem es noch vor Ende April ein weiteres Update geben soll. Wichtig ist Longo dabei, die eigenen Interessen nicht zu sehr in den Vordergrund zu stellen: "Die ganze Welt hat ein Problem, nicht nur der Sport." Der Ausweg aus so einer Krise sei die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Partnern. "Wir sind ein Team und sehr flexibel. Das ist unser großer Vorteil. Diese Flexibilität erlaubt es uns, die Serie auch in diesen schwierigen Zeiten am Laufen zu halten."

Ein Beispiel für diese Flexibilität: Um angesichts der unvorhersehbaren Entwicklung der Pandemie auf der sicheren Seite zu sein, wurde kurzerhand beschlossen, in Rom und auch in Valencia zwei Rennen auszutragen. "Um auf die für diese Saison geplante Zahl von 15 Rennen zu kommen, werden wir vermutlich so viele 'Double-Header' wie möglich benötigen." Ein Problem sei das nicht, im Gegenteil: "Das ist ein sehr effizientes Format. Wir haben die Strecke und die Aufbauten und die Teams mit ihrem Equipment (vor Ort) - warum sollen wir das nicht zwei Tage nutzen anstatt nur einen?"

"Die Formel E wird die Referenzserie im Motorsport sein"

Mit dem künftigen Gen3-Fahrzeug startet die Formel E mit der Saison 2022/23 in eine neue Ära. Dass auch Porsche diesen Weg mitgeht, empfindet Longo als große Ehre. "Einen Hersteller wie Porsche mit an Bord zu haben, ist eine großartige Leistung und hilft uns sehr, den Menschen unsere wichtigsten Botschaften wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit glaubhaft zu vermitteln."

Die Frage, wo Longo die Formel E in fünf Jahren sehe, beantwortet er selbstbewusst: "Das ist eine einfache Frage", schmunzelt er. "Ich glaube fest daran, dass die Formel E dann die Referenzserie im Motorsport sein wird in Bezug auf Innovation, Technologie, Nachhaltigkeit, soziale Integration und Gleichstellung. Natürlich liegt bis dahin noch viel Arbeit vor uns. Doch die Formel E ist wie geschaffen dafür, diese Rolle zu übernehmen."

Für alle, die das gesamte Gespräch hören möchten: Der Porsche-Formel-E-Podcast erscheint auf Englisch und ist im Porsche Newsroom sowie über weitere Plattformen wie Apple Podcasts, Spotify und Google Podcasts abrufbar.

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