Formel E

Alejandro Agag: Ecclestone-Nachfolger in Formel 1?

Timo Pape

Timo Pape

Die Übernahme der Formel 1 durch Liberty Media hat in der vergangenen Woche für jede Menge Schlagzeilen gesucht. An der Spitze soll sich vorerst aber nichts ändern, stattdessen wird Bernie Ecclestone die Königsklasse voraussichtlich auch in den kommenden drei Jahren als operativer Geschäftsführer leiten. Nichtsdestotrotz wird bereits über seinen Nachfolger spekuliert. Ein heißer Kandidat ist Formel-E-Boss Alejandro Agag.

Der Spanier hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass er eine Rennserie führen kann. Agag realisierte die damals noch irrwitzige Idee einer voll elektrischen Motorsport-Klasse und erntete jede Menge Respekt für die Art und Weise, mit der er seinen Weg verfolgte. Agag verkörpert viele Eigenschaften, die der Formel 1 heute fehlen. Er ist offen für Innovation, zielt auf neue Zielgruppen ab und sucht den Dialog mit allen Beteiligten. Für die Formel 1 wäre er nach aktuellem Stand sicher ein Gewinn, für die Formel E wäre sein Abgang ein herber Verlust - die Meinung des Autors.

Eine wichtige auf dem Schachbrett ist Chase Carey. Der 62-Jährige wird nach der Formel-1-Übernahme von Liberty Media neuer Vorsitzender der F1-Dachgesellschaft Delta Topc. Effektiv ist er damit der Chef von Ecclestone. Denkbar, dass er irgendwann Agag als operativen Geschäftsführer einsetzt.

Zu den Spekulationen hat sich Agag mittlerweile selbst zu Wort gemeldet: "Da ist absolut nichts dran", versichert Agag gegenüber 'formulapassion.it'. "Was sich geändert hat, ist, dass ich nun Nachbar der neuen Formel-1-Eigentümer bin, denn ein Teil von ihnen ist Mehrheitseigner der Formel E. Aber ich kann bestätigen, dass es keinen Kontakt gegeben hat und dass ich sehr zufrieden mit dem bin, was ich gerade mache."

Nichtsdestotrotz findet der Spanier warme Worte für Chase Carey, schließlich könnte dieser theoretisch irgendwann Agags Chef werden. Carey sei ein Gewinn für den gesamten Motorsport. "Ich kenne Chase schon länger. Jemanden wie ihn involviert zu haben, ist ein echter Luxus", so Agag gegenüber 'Autosport'.

Einige Medien handeln sogar Carey selbst als potenziellen Nachfolger Ecclestones, dies scheint jedoch unrealistisch. Stattdessen fällt neben Agag immer wieder der Name Zak Brown in den Medien. Der US-Amerikaner stieg früher selbst ins Rennauto und gründete anschließend die Firma Just Marketing International (JMI). Seitdem agiert er als CEO der größten Motorsport-Marketing-Agentur der Welt.

Agag: F1-Übernahme gut für Formel E

Wie die Nachfolgefrage auch immer beantwortet wird - Agag findet, dass die Übernahme der Formel 1 durch Liberty Media in jedem Fall gut für die Formel E ist: "Es kann nur gut für uns sein, denn nun gehören wir zu selben Familie", sagt Agag. Dass Liberty die Formel E künftig stiefmütterlicher behandeln könnte, fürchtet er nicht: "Überhaupt nicht. Wir sind Liberty Global, und die Formel 1 ist Liberty Media. Wir sind also verschiedene Teile der Familie."

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 5 und 4.
Advertisement