Taylor Barnard verliert Platz 10 - Alle Formel-E-Strafen beim Mexico City E-Prix im Überblick
Tobias Wirtz
Auch im neuen Jahr 2025 ist es wie bei jedem Formel-E-Rennen die Aufgabe der Rennkommissare des Automobil-Weltverbandes FIA, die Einhaltung des Technischen und Sportlichen Reglements zu überprüfen. Sollte dabei ein Verstoß festgestellt werden, müssen sie auch über das Strafmaß entscheiden. In diesem Artikel findest du wie gewohnt eine Auflistung aller Entscheidungen der Formel-E-Rennkommissare.
Beim Mexico City E-Prix 2025 übernehmen Omar Chavez, Achim Loth und Michael Schwägerl diese Aufgabe. Unterstützt werden sie dabei von Ex-Rennfahrer Alexander Sims. Der 36-jährige Brite fuhr von 2018 bis 2022 selbst in der Formel E und absolvierte für BMW i Andretti und Mahindra Racing insgesamt 55 Rennen. Seinen größten Erfolg feierte er beim Diriyah E-Prix 2019, wo er zweimal die Pole-Position erzielte und das zweite Rennen gewann.
Strafen vor dem E-Prix
- Porsche erhielt eine Geldstrafe von 5.000 Euro, da die Untersuchung des Fahrzeugs von Pascal Wehrlein nach seinem Unfall in Sao Paulo ergaben, dass der Unfall-Detektor nicht funktionierte. Dieser soll im Falle eines Crashs aus Sicherheitsgründen die Stromverbindung von der Batterie unterbrechen. Porsche muss zudem sicherstellen, dass das System bei allen sechs Porsche-Fahrzeuge - die beiden Werksautos sowie die Kundenfahrzeuge von Andretti und Cupra Kiro - funktioniert.
#MexicoCityEPrix 🇲🇽: @PorscheFormulaE gets a fine of 5,000 EUR because the crash detection system of the #1 car of @PWehrlein was not functional at the #SaoPauloEPrix.
— Tobias Wirtz (@tobiw_apex) January 10, 2025
Porsche must also ensure that the problem is rectified in all six cars in the field.#ABBFormulaE #FormulaE pic.twitter.com/l2jEe5eWTp
Strafen im Shakedown
- Dan Ticktum erhielt eine Verwarnung, da er im Shakedown trotz roter Ampel an der Boxengassenausfahrt weiter gefahren war. Da er jedoch sofort anhielt, beließen es die Rennkommissare bei dieser Strafe. Ticktum gab an, durch eine Meldung auf dem Lenkrad seines Wagens abgelenkt gewesen zu sein.
- Nyck de Vries erhielt eine Geldstrafe von 1.000 Euro, da beim Pit-Boost der Energiestand seiner Batterie unter dem erforderlichen Minimum lag.
- Auch Teamkollege Edoardo Mortara erhielt eine Geldstrafe von 1.000 Euro aus dem selben Grund.
- Maximilian Günther erhielt ebenfalls eine Geldstrafe von 1.000 Euro. Bei seinem Pit-Boost hatten sich vier Mechaniker des Teams im Arbeitsbereich der Boxengasse befunden. Aus Sicherheitsgründen dürfen sich zu diesem Zeitpunkt dort jedoch nur zwei Personen des Teams aufhalten.
Strafen im Freien Training
- Sebastien Buemi erhielt eine Geldstrafe von 500 Euro, da einer der Mechaniker nicht das vorgeschriebene gelbe Armband trug, als er am Fahrzeug arbeitete.
- Pascal Wehrlein erhielt eine Geldstrafe von 1.000 Euro, da seine Batterie im 1. Freien Training mehr aufgeladen war, als sie laut den Vorgaben des Batterieherstellers sein durfte.
- Pascal Wehrlein erhielt eine weitere Geldstrafe von 1.000 Euro, da der Mechaniker an seinem Auto nicht die vorgeschriebenen Handschuhe trug, als er den Attack-Charge durchführte.
- Auch Antonio Felix da Costa bekam wegen desselben Vergehens eine Geldstrafe von 1.000 Euro.
Strafen im Qualifying
- Die Rundenzeiten von Sebastien Buemi in Runde 5 und Runde 7 wurde gestrichen, da das an den Hinterräder gemessene Drehmoment nicht dem homologierten Mapping des Strompedals entsprach. Die Hersteller müssen bei der Homologation ihres Antriebs festlegen, wie viel Leistung bei welcher Pedalstellung aus der Batterie abgerufen wird. Sollte es zu Abweichungen kommen, werden Strafen ausgesprochen.
- Auch die Rundenzeit von Nick Cassidy in Runde 5 wurde aus demselben Grund gestrichen.
- Und ein dritter Fahrer mit Jaguar-Antrieb war betroffen: Die Rundenzeiten von Robin Frijns in den Runden 4, 6 und 9 wurden ebenfalls gestrichen.
- Nyck de Vries erhielt eine Rückversetzung um drei Positionen, da er Sam Bird behindert hatte. Der Mahindra-Fahrer startet somit von Platz 14.
- Jake Hughes erhielt ebenfalls eine Rückversetzung um drei Positionen, da er Robin Frijns behindert hatte. Hughes muss das Rennen daher von Platz 16 aufnehmen.
- Lucas di Grassi erhielt ebenfalls eine Rückversetzung um 20 Positionen, da der Motor an seinem Lola Yamaha ABT gewechselt wurde. Da die Strafe nach der Veröffentlichung der endgültigen Startaufstellung bekannt gegeben wurde, muss er sie beim nächsten Rennen in Jeddah antreten.
Strafen im und nach dem Rennen
- Nick Cassidy bekam eine Geldstrafe von 1.200 Euro, da er auf dem Weg in die Startaufstellung in der Boxengasse zu schnell gefahren war. Statt mit den erlaubten 50 km/h fuhr der Jaguar-Pilot 62 km/h.
- Sam Bird erhielt eine Zeitstrafe von fünf Sekunden und einen Strafpunkt, da er eine Kollision mit Edoardo Mortara verursacht hatte.
- Lucas di Grassi erhielt nachträglich eine Durchfahrtsstrafe, der er den Attack-Mode im Rennen nur einmal aktiviert hatte. Diese wurde in eine Zeitstrafe von 27 Sekunden umgewandelt.
- Dan Ticktum bekam eine Geldstrafe von 1.000 Euro, da er nach dem Rennen in der Boxengasse zu schnell gefahren war. Er wurde mit 60 km/h erwischt.
- Taylor Barnard erhielt nachträglich eine Zeitstrafe von fünf Sekunden, da er die Strecke verlassen und sich somit einen Vorteil verschafft hatte. Dies warf ihn von Platz 10 auf 14 zurück. Jake Hughes rückte somit in die Punkte auf. Barnard erhielt zudem einen Strafpunkt.
- Sebastien Buemi erhielt nachträtlich eine Zeitstrafe von zehn Sekunden, da er die acht Minuten seines Attack-Modes am Rennende nicht komplett aufgebraucht hatte.
- Auch Edoardo Mortara erhielt wegen des selben Regelbruchs eine identische Strafe.
1 Kommentare
EffEll ·
Solange das Team eine Geldstrafe bekommt und es keine sportlichen Auswirkungen auf den Fahrer hat - geschenkt.
Ich denke man sollte sich auch langsam mal eine Lösung für power overuse an der Batterie im Rennen kümmern. Es sollte nicht so sein, dass ein Regelproblem in der Software bei Schlupf ganze Rennen des Fahrers zerstören obwohl die faktisch keinen Vorteil haben. Es soll sich dabei ja meist nur um wenige Sekundenbruchteile lange Leistungsspitzen handeln. Zumindest in den meisten Fällen. Da sollte es vielleicht eine gewisse Toleranzschwelle (Zeit) geben, falls das nicht sogar schon der Fall ist(?). Wohingegen man aber auch dagegenhalten kann, dass es die meisten Teams ja auch hinkriegen.
Durchfahrtsstrafen sind m. M. n. aber übertrieben. Zeitstrafen vielleicht angebrachter
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