Formel E

Hughes erhält Strafversetzung in London: Alle Formel-E-Strafen beim Portland E-Prix im Überblick

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Auch in Portland ist es wieder die Aufgabe der Rennkommissar:innen des Automobil-Weltverbandes FIA, die Einhaltung des Technischen und Sportlichen Reglements zu kontrollieren. Im Falle eines Verstoßes müssen sie über das Strafmaß entscheiden. In diesem Artikel findest du wie gewohnt eine Auflistung aller Entscheidungen der Formel-E-Rennkommissar:innen.

Beim Portland E-Prix 2024 übernehmen Gerd Ennser, Achim Loth und Sydney Davis-Yagel diese Aufgabe. Unterstützt werden sie dabei wie von Ex-Rennfahrer Johnny Unser. Der 65 Jahre alte US-Amerikaner stammt aus einer der bekanntesten Motorsportfamilien des Landes. Seine beiden Onkel Al und Bobby Unser sowie sein Cousin Al Unser jr. gewannen alle das Indy 500 sowie die IndyCar-Series bzw. ihrer Vorgängerserie. Johnny hingegen blieben größere Erfolge als Rennfahrer verwehrt.

Strafen vor dem Portland E-Prix

  • Sam Bird erhielt für das erste Rennen in Portland eine Rückversetzung um fünf Positionen für das Verursachen einer Kollision mit Nyck de Vries.
  • Lucas di Grassi erhielt eine Rückversetzung um drei Plätze in der Startaufstellung, weil er Dan Ticktum in Shanghai von der Strecke gedrängt hatte.
  • Lucas di Grassi erhielt eine weitere Rückversetzung um drei Plätze in der Startaufstellung, weil er auch Jehan Daruvala von der Strecke gedrängt hatte.

Strafen im Freien Training am Freitag und Samstag

  • Stoffel Vandoorne erhielt eine Geldstrafe von 1.500 Euro, da die Batterie an seinem Fahrzeug mit 83 Prozent mehr aufgeladen war, als dies das für diese Session seitens Batteriehersteller WAE vorgegeben war.
  • Auch Sergio Sette Camara erhielt eine Geldstrafe von 1.500 Euro. Die Batterie an seinem ERT war vor dem 1. Freien Training sogar zu 89 Prozent aufgeladen.
  • Norman Nato erhielt eine Verwarnung für das Überschreiten des Tempolimits während der Full-Course-Yellow-Phase im 1. Freien Training. Da Nato dasselbe bereits in Shanghai und zuvor in Diriyah passierte, handelte es sich um Verwarnung Nummer 3. Damit erhielt er automatisch eine Rückversetzung um zehn Plätze in der Startaufstellung.
  • Nyck de Vries erhielt eine Geldstrafe von 1.500 Euro, da der Ladezustand seiner Batterie am Ende des 1. Freien Trainings unter dem vorgegebenen Minimum lag.
  • Sergio Sette Camara erhielt eine weitere Geldstrafe von 1.000 Euro, da ein Mechaniker am Fahrzeug gearbeitet hatte, als dieses fahrbereit war. Dies ist aus Sicherheitsgründen verboten.
  • DS Penske erhielt eine Geldstrafe von 5.000 Euro, da ein Gast des Teams dabei erwischt wurde, wie er arbeitete: Trotz eines bronzefarbenen Passes war der Inhaber während des 1. Freien Trainings in einem abgesperrten Bereich der Rennstrecke angetroffen worden, wo er Notizen über die Reifen der Konkurrenten machte. Inhaber von bronzefarbenen Pässen ist es strengstens verboten, irgendwelche Art von Arbeiten auszuführen. Für das Rennen in London wird dem Team zudem ein gelber Pass weniger ausgestellt. Inhaber von gelben Pässe haben die Erlaubnis, an den Fahrzeugen arbeiten zu dürfen. Der Grund für die Strafe erinnert stark an das vergangene Jahr, als DS Penske dafür bestraft wurde, illegale RFID-Scanner in der Boxengasse installiert zu haben, um Reifeninformationen seiner Konkurrenten auslesen zu können.

  • Nyck de Vries erhielt eine Verwarnung, da er in der Boxengasse mit seinem Mahindra einen Reifen berührt hatte. Die Rennkommissar:innen urteilten, dass der Niederländer keine Notwendigkeit hatte, in diesem Winkel in die Fahrspur der Boxengasse einzubiegen. Er hätte wissen müsse, dass im Freien Training Reifen im Bereich für die Boxenstopps bereitliegen können, auch wenn er sie aus dem Cockpit heraus nicht sehen konnte. So habe er andere Menschen in der Boxengasse gefährdet.
  • Max Günther bekam eine Geldstrafe von 1.500 Euro, da der Ladezustand seiner Batterie am Ende des 2. Freien Trainings unter dem vorgegebenen Minimum lag.

Strafen im und nach dem Qualifying am Samstag

  • Mehrere Rundenzeiten von Sergio Sette Camara wurden gestrichen, da der ERT-Pilot im Gruppen-Qualifying mehr als die maximal erlaubten 300 kW Leistung verwendete.
  • Sergio Sette Camara erhielt zudem eine Rückversetzung um drei Startplätze, da er Jean-Eric Vergne im Qualifying behindert hatte. Außerdem erhielt er einen Strafpunkt auf seine Rennlizenz.
  • Sebastien Buemi erhielt eine Rückversetzung um 20 Positionen, da der Elektromotor an seinem Wagen gewechselt wurde. Da er diese Strafe von Startplatz 11 aus nicht komplett antreten konnte, wurde außerdem eine 10-Sekunden Stop-and-Go-Strafe ausgesprochen, die er im Rennen am Ende der ersten Runde absitzen muss.

Strafen im und nach dem Rennen am Samstag

  • Mitch Evans bekam eine Zeitstrafe von fünf Sekunden, da er eine Kollision mit Jake Hughes verursacht hatte. Zusätzlich sprachen die Rennkommissar:innen einen Strafpunkt aus.
  • Maximilian Günther erhielt eine Rückversetzung um drei Positionen für das Rennen am Sonntag, da er eine Kollision mit Pascal Wehrlein verursacht hatte. Günther erhielt zudem einen weiteren Strafpunkt.
  • Jehan Daruvala bekam eine Zeitstrafe von fünf Sekunden, da er eine Kollision mit seinem Teamkollegen Max Günther verursacht hatte. Auch hier sprachen die Rennkommissar:innen einen Strafpunkt aus.
  • Dan Ticktum erhielt nachträglich eine Zeitstrafe von fünf Sekunden, da er die Anweisungen des Renndirektor missachtete. Diese schrieben vor, dass ein Fahrer im Falle des Auslassens der Schikane am Ende der Start-Ziel-Gerade anhalten muss, bevor er nach der Schikane wieder auf die Strecke zurückfahren darf.

Entscheidungen nach dem Freien Training am Sonntag

  • Jaguar machte vom Recht auf Überprüfung der Zeitstrafe für Mitch Evans Gebrauch: Anhand der Daten aus der Runde vor der Kollision wollte das Team somit beweisen, dass Evans versucht habe, die Kontakt mit Hughes zu verhindern. Die Rennkommissar:innen ließen diesen Einspruch zwar zu, aber entschieden, dass Evans mehr hätte tun können, um die Kollision zu verhindern. Die Entscheidung wurde damit aufrecht erhalten.
  • Auch Maserati ließ die Rückversetzung für Max Günther überprüfen. Die Onboard-Kameras zeigten, dass Günther eingeklemmt wurde, bevor es zum Kontakt mit Pascal Wehrlein gekommen war. Daher sei kein Fahrer als Alleinschuldiger für diese Berührung anzusehen, die Strafe wurde daher zurückgenommen.

Strafen im und nach dem Qualifying am Sonntag

  • Die Rundenzeiten von Sebastien Buemi auf seinem zweiten Reifensatz wurden gestrichen, da der Reifendruck unter dem von Lieferant Hankook vorgegebenen Mindestwert lag. Der Schweizer verlor damit eine Position in seiner Qualifyinggruppe.
  • Dan Ticktum erhielt eine Geldstrafe von 500 Euro, da er nicht rechtzeitig bei der verpflichtenden Autogrammstunde erschien.
  • Teamkollege Sergio Sette Camara erhielt ebenfalls eine Geldstrafe von 500 Euro, da auch er zu spät zur Autogrammstunde kam.

Strafen im und nach dem Rennen am Sonntag

  • Sebastien Buemi erhielt eine Durchfahrtsstrafe, da an seinem Envision-Boliden erneut der vorgegebene Mindestreifendruck unterschritten wurde. Das gleiche Vergehen gab es bereits im Qualifying.
  • Sacha Fenestraz bekam eine Zeitstrafe von fünf Sekunden, da er Jake Hughes von der Strecke gedrängt hatte. Außerdem erhielt der Nissan-Pilot einen Strafpunkt auf seine Rennlizenz.
  • Jake Hughes erhielt eine Rückversetzung um drei Positionen für sein nächstes Formel-E-Rennen, da er eine Kollision mit Edoardo Mortara verursacht hatte. Auch Hughes bekam für die Aktion einen Strafpunkt.

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