Formel E

Andre Lotterer in Diriyya mit Schraube im Reifen & Trainingsunfall: "Kann in Rom nur besser werden"

Svenja König

Svenja König

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Porsche hat einen Saisonauftakt mit gemischten Gefühlen in Diriyya erlebt: Pascal Wehrlein beendet beide Rennen in den Top 10, Andre Lotterer blieb nach einem Reifenschaden am Freitag und einem folgenschweren Trainingsunfall am Samstag hingegen ohne Punkte. Mit nur elf Meisterschaftspunkten reiste das Team als Neunter in der Gesamtwertung aus Saudi-Arabien ab. Während Einsatzleiter Amiel Lindesay und Neuzugang Pascal Wehrlein ein positives Fazit ziehen, erlebte Lotterer "ein Wochenende zum Vergessen".

Der Freitag lief zunächst erfreulich für Porsche an. Mit einer Rundenzeit von 1:08.821 Minuten war Wehrlein zwar mehr als sechs Zehntelsekunden langsamer als Pole-Sitter Nyck de Vries, konnte sich aber auf den zweiten Startplatz katapultieren. Eine schlechtere Ausgangssituation hatte Teamkollege Lotterer, der eine Qualifying-Gruppe früher an den Start gehen musste. Er ging von Position 7 ins Rennen. "Das war eine sehr gute Teamperformance", lobt Lindesay das Ergebnis seiner beiden Piloten.

Im Rennen musste sich Wehrlein jedoch stets eher nach hinten orientieren. Noch im ersten Renndrittel ließ er Rene Rast (Audi) passieren und schaffte es auch mit Attack-Mode nicht, seine Position zurückzuerobern. In einem spektakulären Manöver überholten auch Edoardo Mortara und Mitch Evans den Deutschen auf der langen Geraden. Die fünfte Position konnte Wehrlein bis zum Rennende behaupten und somit immerhin zehn Punkte für die Gesamtwertung mitnehmen.

Schraube im Reifen führt zu Reifenwechsel bei Lotterer

Teamkollege Lotterer überfuhr im Rennen hingegen eine Schraube, die sich in seinen Reifen fraß. Infolgedessen musste der Deutsche an die Box fahren und den Reifen wechseln lassen. Somit fiel er aus den Punkterängen. Entscheidend nach vorn kämpfen konnte sich Lotterer aufgrund des großen Rückstands nicht mehr. So beendete er das Rennen auf Platz 16 mit 18 Sekunden Rückstand auf die Spitze.

"So hatte ich mir mein erstes Rennen der neuen Saison nicht vorgestellt", sagt Lotterer. "Der Porsche 99X Electric fühlte sich wie schon im Training und Qualifying gut an, aber bei der Performance müssen wir noch zulegen. Dazu bin ich dann wohl auch noch über ein Teil gefahren, das auf der Strecke lag, sodass ich mit einem defekten Reifen an die Box musste."

Der Rennsamstag in Saudi-Arabien verlief für beide Porsche-Piloten nicht optimal: Wehrlein musste nach seinem fünften Platz am Freitag in Startgruppe 1 im Qualifying starten und konnte sich nur auf Position 16 platzieren. Lotterer leistete sich im 3. Freien Training einen folgenschweren Unfall, denn Porsche konnte die Schäden am Auto nicht rechtzeitig zum Qualifying reparieren. Er konnte sich demnach nicht qualifizieren und ging letztlich aus der Boxengasse ins Rennen.

Während des zweiten Saisonlaufs ging es für beide Porsche-Fahrer kaum nach vorn. Wehrlein verschuldete einen Unfall mit BMW-Pilot Jake Dennis und erhielt eine Durchfahrtsstrafe. Die Zielflagge sah Lotterer als 17., Wehrlein einen Platz vor ihm als 16. Durch diverse Strafen rückten die beiden Deutschen noch vor auf die Positionen 10 und 11.

Lotterer: "Schade, dass wir Fortschritte nicht zeigen konnten"

"Schade, dass wir heute nicht zeigen konnten, welche Fortschritte wir im Vergleich zur Vorsaison gemacht haben", sagt Lotterer. "Für mich war es leider ein Wochenende zum Vergessen. Gestern eine Schraube im Reifen, heute der Unfall im Freien Training, sodass ich das Qualifying auslassen musste. Trotzdem ein großer Dank an meine Crew, die das Auto rechtzeitig zum Rennen repariert hat. Jetzt kann es in Rom nur besser werden."

"Heute war es eher schwierig", meint auch Wehrlein nach dem zweiten Rennen in Diriyya. "Wenn du im Pulk mitfährst und um dich herum Autos hast, die im ersten Rennen auch schon stark unterwegs waren, ist es nicht einfach, weiter nach nach vorne zu fahren. Ich habe alles versucht und war dabei einmal zu optimistisch. Nach der Durchfahrtsstrafe, die ich für dieses Manöver bekam, war keine bessere Platzierung möglich. Für uns war das alles in allem ein guter Start in die Saison. Vor allem das sehr gute Qualifying am Freitag, die Top-5-Platzierung im Rennen und das Top-10-Ergebnis heute machen mich zuversichtlich."

Um den Sieg mitfahren - das erklärte Ziel von Pascal Wehrlein - konnten beide Porsche-Piloten in Diriyya allerdings nicht. Zur Spitze fehlt Porsche schon noch ein bisschen. Das Team habe aber "wichtige Erkenntnisse gesammelt", so Einsatzleiter Lindesay. Ob diese zu einer Verbesserung führen werden, sehen wir am 10. April. Dann findet in Rom der dritte Saisonlauf der Formel E statt.

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