Andretti-Neuzugang Felipe Drugovich: "Den Formel-E-Titel zu gewinnen wäre das ultimative Ziel"
Tobias Wirtz

Andretti Formula E
Nach seinem erfolgreichen Formel-E-Debüt in Berlin hat Felipe Drugovich für die kommende Saison ein Stammcockpit bei Andretti an der Seite von Jake Dennis erhalten. Der Formel-2-Champion von 2022 wird somit Nachfolger von Nico Müller, der das Team nach dem Saisonende verlassen hat. Rund zwei Monate bleiben Drugovich noch bis zu seinem ersten Rennen für Andretti - ausgerechnet in seiner Heimat Brasilien.
"Der Vertrag mit Andretti hat mir einiges an Gewicht von meinen Schultern genommen", beschreibt Drugovich in einer Medienrunde, zu der auch e-Formel.de eingeladen war. "Ich genieße die Zeit wirklich sehr, seitdem feststeht, dass ich wieder in Vollzeit Rennen fahren werde. Wenn es auf die Saison angeht, hat man Schmetterlinge im Bauch und fragt sich, wie es sein wird. Ich tue alles, um mich auf den Test vorzubereiten."
"Das ist etwas, das ich getan habe, seitdem ich ein Kind war - bis zur Formel 2", ergänzt er. "Es ist ein seltsames Gefühl, wenn das auf einmal aufhört. Ich fand es nicht gut, dass dieses Ziel das ganze Jahr über nicht mehr vorhanden war. Und jetzt, wo ich es wieder habe, hat sich die ganze Arbeit gelohnt. Das ist ziemlich cool."
"Werde jede Woche nach Großbritannien fliegen"
Die Vorbereitung auf sein Debüt als Stammfahrer im Dezember nimmt dabei einen sehr großen Teil seines Terminkalenders ein, obwohl er parallel weiterhin Ersatzfahrer bei Aston Martin in der Formel 1 ist. "Ich glaube, ich werde jede Woche nach Großbritannien fliegen, um beim Team ein bis zwei Simulator- und Vorbereitungstage für die kommende Saison zu machen", erklärt Drugovich weiter. "Es ist toll, das Team regelmäßig zu sehen und mich selbst von Tag zu Tag im Simulator zu steigern, wenn wir uns bestmöglich vorbereiten."
"Danach kommen die Vorsaison-Testfahrten", ergänzt er. "Hier werden wir wirklich wissen, was unsere Ziele für den Saisonauftakt sein werden und worauf wir uns bis dahin fokussieren müssen. Ich denke, ich werde viel Arbeit vor mir haben, mich an das Team und die Systeme zu gewöhnen. Es gibt große Unterschiede: Ich muss mich von anderen System auf die von Porsche umstellen, die wir bei Andretti verwenden. Es gibt also viel zu lernen und darauf konzentrieren wir uns im Simulator."
"Die Formel E ist ein langfristiges Ziel"
Die Formel E sieht er dabei als langfristiges Projekt, auch wenn sein Vertrag zunächst nur für Saison 12 gilt, beschreibt er weiter: "Alles, was ich sagen kann, ist, dass mein Vertrag zunächst für ein Jahr gilt. Aber es gibt eine Option für weitere Jahre, aber das sehen wir uns an, je nachdem es ein gutes Jahr war oder nicht. Die Formel E ist ein langfristiges Ziel für mich."
Besonders auf die kommende Fahrzeuggeneration freut er sich: "Gen4 ist sehr attraktiv", erklärt er. "Das Auto wird sehr schnell sein und die Rundenzeiten in Monaco auf Formel-2-Niveau oder sogar schneller. Das wird ziemlich cool und hoffentlich werde ich in Saison 13 auch dabei sein. Und nicht nur das, ich denke, es werden noch viele Jahre kommen. Also werde ich hoffentlich noch viele, viele Jahre dabei sein."
An Ambitionen mangelt es dem Brasilianer dabei nicht: "Eines Tages möchte ich natürlich den Titel in der Formel E gewinnen, das wäre das ultimative Ziel. Ich weiß, dass es eine Weile dauern wird, aber ich denke, dass ich versuchen muss, so viel wie möglich zu lernen. Und eines Tages wäre es das Ziel, um die Meisterschaft zu kämpfen."
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