Formel E

Andretti testete neuen Antriebsstrang in England

Timo Pape

Timo Pape

Das Formel-E-Team Andretti hat erstmals seinen neuen Antriebsstrang, den ATEC-02, erfolgreich auf einer Rennstrecke getestet. Drei Tage lang prüfte das US-Team auf dem Snetterton Circuit nahe Norfolk, England das neue Antriebsaggregat auf Herz und Nieren, wie 'Autosport.com' meldet.

Stammpilot Robin Frijns und BMW-GT-Werkspilot Alexander Sims (!) aus Großbritannien absolvierten in der orangefarbenen Lackierung des Teampartners TE Connectivity sowohl im Qualifying- als auch im Rennmodus erfolgreich die Testfahrten.

"Wir haben mehrere hundert Kilometer im Auto abgespult", sagt Teamchef und Sportdirektor Roger Griffiths. "Die Zuverlässigkeit des Autos ist soweit sehr gut. Der Antrieb ist sehr robust, denn wir haben auf dem Prüfstand eine komplette Saisondistanz durchgespielt. Erst danach sind wir auf die Strecke gegangen", ergänzt Griffiths.

Andrettis Plan war eigentlich schon zur aktuellen Saison 2015/16, den eigenen Antriebsstrang zu nutzen. Da das US-Team die neue Technologie bei den Testfahrten in Donington vor Saisonbeginn aber nicht zufriedenstellend zum Laufen brachte, musste man kurz vor Torschluss wieder auf den alten McLaren-Antrieb der ersten Formel-E-Saison zurückrüsten.

Mit dem neuen Antrieb scheint Andretti ins Schwarze getroffen zu haben. "Wir sind jetzt schon viel weiter, als wir gedacht haben. Wir könnten in London damit auftauchen und würden uns nicht blamieren", sagt Griffiths ganz selbstbewusst.

Bereits im Mai erfolgte die Inbetriebnahme des neuen Antriebs, die mehr als positiv verlaufen sei: "Der Shakedown war sehr erfolgreich, wir konnten viel mehr machen, als wir erwartet hatten", so Griffiths. "Das bestätigte unsere Vorbereitung und die Herangehensweise bei der Entwicklung. Wir haben jetzt viel mehr Selbstvertrauen und sind bereit. Es zeigt uns auch, dass wir im Vorjahr sehr weit weg von der Musik gewesen wären, wären wir mit unserem eigenen Antrieb nach Peking gekommen", fügt Griffiths hinzu.

Der Andretti-Verantwortliche nennt die Probleme des alten Antriebs ATEC-01 beim Namen. Das Team habe die umfangreiche Software unterschätzt, die für den selbst entwickelten Antrieb notwendig war. Zusätzlich gab es mechanische Probleme, die auf das Design des Motors zurückzuführen waren. Das wirkte sich wiederum auf das Kühlungssystem aus, das nicht ordentlich funktionierte.

Die Spezifikationen des neuen ATEC-02 behielt Griffiths für sich. Zumindest verriet er, dass das Paket mit dem geplanten Heckdesign aus Saison zwei zusammenpassen würde.

Line-up: Chancen für Frijns steigen

Über das Fahrer-Aufgebot für die kommende Saison hüllte sich der Andretti-Verantwortliche ebenfalls in Schweigen. Da Frijns einen Tag lang das neue Andretti-Antriebsaggregat testen durfte, scheint sich sein Verbleib beim US-Team zu manifestieren. BMW arbeitet auf technischer Basis schon seit der Premierensaison der Formel E mit Andretti zusammen, daher könnte der aktuelle Aguri-Pilot Antonio Felix da Costa, der für die Münchner als DTM-Werkspilot im Einsatz ist, das zweite Andretti-Cockpit ergattern.

Fotocredit: Autosport

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