Angriff auf Porsche "zu riskant" - Buemi feiert bestes Ergebnis mit Envision, Frijns crasht nach Defekt
Svenja König
Sebastien Buemi hat die Mission "Team-Titelverteidigung" für Envision mit einem zweiten Platz beim Mexico City E-Prix erfolgreich gestartet. Der Schweizer konnte zwar keinen ernstzunehmenden Angriff auf Rennsieger Pascal Wehrlein starten, verteidigte seinen zweiten Platz allerdings souverän gegen Nick Cassidy im Werks-Jaguar. Ganz anders lief es für Teamkollege Robin Frijns, der nach einem technischen Fehler in die Barrieren crashte.
Auch wenn ihm am Ende knapp eine Sekunde auf Pascal Wehrlein fehlte, hat Sebastien Buemi mit einem zweiten Platz zum Saisonauftakt deutlich gemacht, dass er in Saison 10 - etwa sieben Jahre nach seinem Titelgewinn - wieder um die Meisterschaft mitkämpfen will. "Das war ein sauberes Rennen", resümierte er nach dem Rennen im Weltsignal. "Das Wichtigste an diesem Wochenende war das Qualifying, weil es hier (in Mexiko) sehr schwer ist zu überholen."
Dort war er bis ins Finale gekommen und hatte sich so einen Startplatz in der ersten Startreihe direkt neben Pole-Sitter Wehrlein gesichert. Nach dem Start musste er sich bei der Einfahrt in die erste Kurve gegen Max Günther wehren, konnte seine zweite Position allerdings verteidigen. In der ersten Rennhälfte folgten einige Positionsänderungen in der Spitzengruppe durch die Aktivierungen des Attack-Mode. Signifikant profitieren konnte von der Zusatzleistung allerdings niemand, weshalb die Reihenfolge letztlich weitgehend bestehen blieb.
In der zweiten Rennhälfte musste Buemi Wehrlein ziehen lassen und entschied schon einige Runden vor Schluss, dass ein Angriff auf den Porsche-Fahrer wenig Erfolgschancen gehabt hätte: "Pascal war sehr schnell. In den letzten Runde habe ich weniger Energie verbraucht als geplant. Ich hätte also noch näher an ihn heranfahren können. Aber der Versuch zu überholen wäre zu riskant gewesen. Da ich wusste, dass er noch untersucht wird, habe ich auch nicht viel versucht. Wir sind sehr glücklich mit Platz 2 und nehmen die Punkte mit", so Buemi.
Frijns crasht nach technischem Problem
Teamkollege Robin Frijns erwischte bei seiner Rückkehr zu Envision kein gutes Rennwochenende. Nach einem verkorksten Rennstart, bei dem er gleich mehrere Positionen verloren hatte, crashte der Niederländer: Im technischen Teil im Stadion "Foro Sol" hatte Frijns in Kurve 16 die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und war in die Barriere eingeschlagen.
Da sein Auto mitten auf der Strecke stehengeblieben war, entschied sich die Rennleitung dazu, das Rennen mittels Safety-Car zu neutralisieren. Am Funk sagte Frijns direkt nach dem Vorfall, dass er nicht wisse, was passiert sei. Auf Instagram schrieb er am Tag nach dem Rennen, dass er ein Problem am Auto gehabt habe, was den Unfall ausgelöst habe. Eine Anfrage von e-Formel.de, was bei Frijns genau passiert sei, beantwortete das Team bisher nicht.
Gesamtpaket stimmt bei Envision
Positiv zu verzeichnen war jedoch die allgemeine Pace von Envision, die auch in dieser Saison zu den Schnellsten gehören dürften. Buemi und Frijns überzeugten in den Freien Trainings stets mit guter Pace und erreichten genauso wie Jaguar mit beiden Fahrzeugen die Duellphase. Dort schieden übrigens beide Piloten gegen Pascal Wehrlein aus: Frijns im Viertelfinale nach einem Fahrfehler und Buemi im Finale.
Die nächste Chance, diese gute Ausgangslage in WM-Punkte umzuwandeln, hat das Team in knapp zwei Wochen beim Diriyah E-Prix.
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