Formel E

Antonio Felix da Costa feiert in Portland dritten Formel-E-Sieg in Folge: "Unglaubliche Welle, auf der ich reite", Wehrlein hält WM-Kampf offen

Svenja König

Svenja König

Es ist eine "unglaubliche Welle" auf der Antonio Felix da Costa zurzeit reitet. Die Zahlen sprechen für sich: Er hat nun drei Rennen in Folge, vier der letzten fünf Rennen gewonnen und bei fünf der letzten acht Rennen als erster die Start-Ziel-Flagge gesehen. Eine weitere Masterclass des Portugiesen konnte man im Sonntagsrennen von Portland erleben. 

Im Gegensatz zu einigen Konkurrenten wie Andretti und Jaguar versuchte sich der Portugiese von Beginn an in der Spitzengruppe zu halten und nicht zu weit zurückzufallen. Das brachte in diesem Rennen mehrere Vorteile mit sich: Zum einen gab es im Mittelfeld viele Kollisionen und gebrochene Frontflügel denen er zumindest zu einem Großteil aus dem Weg gehen konnte, auch wenn sein Porsche nicht ohne Blessuren blieb. 

Zum anderen war er nach der Safety-Car-Phase in einer optimalen Position auf der Strecke, um um den Sieg zu kämpfen. Dazu hatte er sogar mehr Energie als Robin Frijns, der das Feld zu dem Zeitpunkt anführte und konnte so das Rennen für sich entscheiden. "Wir navigieren uns sehr gut durch diese chaotischen Rennen, sind schnell und clever", sagt Felix da Costa nach dem Rennen. "Und ich habe sogar Spaß dabei." 

"Durch so ein Tal möchte ich nie wieder gehen"

Es scheint fast unglaublich welche Kehrtwende die Saison für den Portugiesen genommen hat. Noch im März schien er in einer beruflichen Lebenskrise zu stecken. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin glücklich, emotional, sauer und alles andere zugleich. Wenn du mir vor vier Monaten gesagt hättest, dass ich noch vier oder fünf Rennen diese Saison gewinne, hätte ich das nicht geglaubt", sagt er nach dem Rennen. "Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Welle gerade reiten darf, weil ich weiß, dass sie nicht für immer anhalten wird."

Rückblickend sagt er: "Durch so ein Tal möchte ich nie wieder gehen. Es ist eine Sache irgendwo im Mittelfeld zu fahren, aber wir waren wirklich langsam." Auf die Frage, ob ihn das motiviert hätte, sich zu verbessern, sagt er mit einem Augenzwinkern: "Wenn das so wäre hätte ich ein großes Problem, denn dann müsste ich sehr oft sehr sauer werden."

Wehrlein: "Beide Rennen hätten besser sein müssen"

Dank der vielen Rennsiege hat es Felix da Costa geschafft, sich vom Hinterbänkler zum Kandidaten im WM-Kampf vorzuarbeiten. Ohne die umstrittene Misano-Disqualifikation wäre er mit 159 Punkten sogar Zweiter in der WM. Nun reist er mit Außenseiterchancen nach London und wird wohl eher versuchen, Pascal Wehrlein im Kampf mit den beiden Jaguars zu unterstützen.

Dieser hatte genauso wie der direkte Konkurrent im WM-Kampf Nick Cassidy heute ein Frontflügel-Drama. Bei einem Aufstauen zu Beginn des Rennens rauschte er in Edoardo Mortara und beschädigte seinen Flügel. "Ich habe viel Balance und Bremsperformance verloren", sagt Wehrlein. Im Gegensatz zu Cassidy musste er allerdings nicht in die Box und konnte er weiterfahren. Er fiel zwar zunächst zurück, konnte sich im Verlauf des Rennens allerdings zurückkämpfen und am Ende mit Platz 4 zwölf WM-Punkte mitnehmen.

"Beide Rennen hätten besser sein können und müssen. Das Gute ist, dass alles für London noch offen ist. Das war das Ziel von diesem Wochenende." Die finale Titelentschiedung fällt in gut drei Wochen in der britischen Hauptstadt.

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1 Kommentare

Luca ·

Er hat nur bei 4 von den letzten 9 die Ziellinie als erster überquer
Am Samstag hat Evans sie als erstes überquert :) und von ersten Rennen in Misano bis zum zweiten in Portland sind es 9 rennen gewesen
Was halst du eigentlich von der Strafe für Evans

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