Formel E

ARD stellt klar: Formel E nicht als Ersatz für DTM

Timo Pape

Timo Pape

Wie wir Ende Juni berichteten, hat sich das Erste Deutsche Fernsehen mit der Formel E befasst. Womöglich tut der öffentlich-rechtliche TV-Sehsender das auch immer noch, allerdings kommt die Elektroserie nicht als Ersatz für die DTM infrage. Das stellte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky nun klar. Der TV-Vertrag zwischen ARD und der DTM-Dachorganisation ITR läuft am Ende dieser Saison aus. Eine mögliche Alternative ist die Formel 1. Ob die Formel E möglicherweise zusätzlich einen Platz im Programm der ARD finden könnte, ist unklar.

Die Entscheidung, ob die Deutschen Tourenwagen Masters auch 2018 und damit im 19. Jahr in Folge live in der ARD laufen werden, ist laut Balkausky noch nicht absehbar. "Wenn es soweit ist, werden wir zunächst die ITR als unseren Vertragspartner und anschließend die Öffentlichkeit informieren", heißt es in einem uns vorliegenden Schreiben. Die Spekulation, dass die ARD künftig Formel E statt DTM zeigen könnte, kommentiert Balkausky mit einem klaren "NEIN".

Die ARD hat bereits mehrfach über die Formel E berichtet, zuletzt im Rahmen der Sportschau am Wochenende des Berlin ePrix (10. Juni). Den Hintergrundbericht "Formel E - Vollgas in die Zukunft?" schalteten durchschnittlich 680.000 TV-Zuschauer (!) ein, was einem Marktanteil von 4,1 Prozent entsprach. Und das, obwohl RTL parallel das Formel-1-Qualifying aus Montreal live zeigte.

Zum Vergleich: Das DTM-Samstagsrennen drei Wochen zuvor auf dem Lausitzring hatten lediglich 620.000 Zuseher bei einem Marktanteil von 5,7 Prozent verfolgt. Zahlen, von denen die Formel E aktuell nur träumen kann: Den New York ePrix am vergangenen Wochenende sahen bei DMAX im Schnitt 150.000 (Samstag) beziehungsweise 156.000 (Sonntag) Fernsehzuschauer - Spitzenwerte für die Formel E in Deutschland (zum ausführlichen Quoten-Bericht). Ein Senderwechsel hin zur ARD würde der Elektroserie womöglich das Fünffache an Zuschauern bescheren wie bisher - oder sogar mehr.

Die deutschen Automobilhersteller und Unternehmen, die sich in der Formel E engagieren, dürften durchaus Interesse an einem Senderwechsel haben. Audi steigt Ende des Jahres werksseitig in die Serie ein, BMW folgt ein Jahr später. Und auch Mercedes könnte 2018 mit eigenem Team kommen - eine Entscheidung hierzu trifft der Autobauer bis Oktober. Sollte die DTM aus der ARD verschwinden, dürften die Hersteller umso mehr Richtung Formel E pushen, denn ohne die hohen Reichweiten der ARD könnte die reine Marketingserie DTM schnell an Wert verlieren. Die ITR hat die DTM-Rechte bereits ausgeschrieben. Neben der ARD sind angeblich auch das ZDF und RTL im Gespräch.

Wie die 'FAZ' berichtet, verhandle die ARD derzeit über eine Übernahme der Formel-1-Rechte von RTL. Denkbar sei sogar ein Tauschgeschäft - DTM-Chef Gerhard Berger habe sich bereits mit dem Privatsender RTL zu diesem Thema unterhalten. Eine Entscheidung, wo die "Königsklasse" in der kommenden Saison 2018 zu sehen sein wird, soll Ende August oder Anfang September fallen. Inwiefern sie die Chancen der Formel E beeinflusst, können wir nicht einschätzen. Klar ist: Die Formel E wird nicht anstelle der DTM kommen. Ob sie zusätzlich oder gemeinsam mit der Formel 1 laufen könnte, lässt der Sender bislang offen.

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