Audi-Pilot Nico Müller: Formel E auch wegen Zürich E-Prix eine "interessante Option"
Timo Pape
Der Schweizer Nico Müller startet dieses Jahr in seine fünfte DTM-Saison. Der Audi-Werkspilot feierte bisher einen DTM-Sieg am Norisring 2016 und geht gemeinsam mit dem Team ABT Sportsline ins dritte Jahr. Der 26-jährige belegte in der abgelaufenen Saison Platz 12 und freut sich bereits wie ein kleines Kind auf den Saisonstart in Hockenheim am 5. Mai. Doch die Deutsche Tourenwagen Masters ist für Müller nicht die einzige Option.
Müller gilt als Allrounder in der Vollgasbranche. Im GT- und LMP2-Sport sammelte der Berner reichlich Erfahrung. Zuletzt ließ Müller mit Platz 2 beim Auftakt zur Langstrecken-Meisterschaft Nürburgring (VLN) gemeinsam mit Markus Winkelhock aufhorchen. Im Vorjahr schrieb Müller Schweizer Geschichte, als er sein großes Talent in der Rallyecross-Szene demonstrierte und beim WM-Lauf in Riga (Lettland) das Finale der besten sechs Piloten erreichte. Müller erhielt zudem im März eine Einladung zum Auftaktrennen der Stock Car-Meisterschaft in Interlagos (Brasilien), die einen ähnlichen Stellenwert wie die DTM genießt.
Und auch in der Formel E glänzte der Schweizer beim offiziellen Rookie-Test von Marrakesch am 14. Januar mit der Bestzeit der 20 beteiligten Fahrer und sogar mit einem neuen Streckenrekord. Die Formel E ist momentan in aller Munde, ein wahrer Hype ist ausgebrochen. Kein Wunder - engagieren sich doch immer mehr Hersteller in der Elektrorennserie. Audi ist schon drin, BMW und Nissan stoßen dieses Jahr dazu, Mercedes und Porsche folgen ein Jahr später. Viele Piloten träumen bereits von einem Einstieg in die Formel E. Auch Nico Müller?
"Schlussendlich bleibt die DTM meine erste Wahl", sagt Müller gegenüber der Berner Online-Plattform 'Jungfrauzeitung.ch'. Doch abgeneigt zeigt sich der Audi-Pilot gegenüber der Formel E nicht: "Natürlich versucht man immer, einen guten Eindruck zu hinterlassen und so die Türen für die Zukunft offen zu halten. Ich fühle mich sehr wohl in der DTM und der Audi-Familie", so Müller.
Zürich feiert am 10. Juni Premiere in der Formel E. Die Vorfreude auf das erste Autorennen in der Schweiz seit mehr als 60 Jahren ist riesig, auch bei Nico Müller. Der Schweizer wird sich das Rennen in seinem Heimatland nicht entgehen lassen und will sich den E-Prix vor Ort ansehen, verrät er gegenüber 'e-Formel.de'.
Das langjährige Engagement der Formel E in der Schweiz (geplant bis 2027) reizt natürlich Müller: "Die Formel E ist für einen Profirennfahrer sicherlich interessant, und gerade durch das neue Rennen in Zürich noch ein Stück mehr… Denn wann wird man sonst als Schweizer vor heimischem Publikum fahren können? Auf längere Sicht hinaus wohl nur dort. Das heißt aber nicht, dass ich meine Karriere darauf ausrichte, trotzdem wäre die Formel E eine interessante Option", sagt der Audi-Pilot.
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