Formel E

Audi verweist auf eigene Vergangenheit: "Suspendierung von Daniel Abt leider alternativlos"

Timo Pape

Timo Pape

Ein Formel-E-Thema dominiert in diesen Tagen die globale Motorsportwelt: die kontroverse Entlassung von Daniel Abt. Audi musste nach der Bekanntgabe am Dienstagmittag einen enormen Shitstorm der entrüsteten Fans über sich ergehen lassen und nahm nun erneut öffentlich Stellung. Bemerkenswert darin: die Bezugnahme auf die eigene Vergangenheit und ein gewisses Bedauern.

"Daniel Abt wird nach sechs Jahren und 63 Rennen in der Formel E nicht mehr für Audi Sport fahren", stellt Audi in einem Statement auf der eigenen Unternehmenswebsite erstmals in dieser Deutlichkeit klar. Bislang war nur von einer Suspendierung die Rede. Abt hat in Marrakesch am 29. Februar also definitiv sein letztes Formel-E-Rennen für die Ingolstädter bestritten und muss abtreten.

"Er war seit dem Debüt der Rennserie im September 2014 Teil unseres Formel-E-Teams und seit dem Herbst 2017 unser offizieller Werksfahrer", heißt es weiter. "In Mexiko und beim Heimspiel in Berlin holte Abt zwei grandiose Siege in der Formel E und schaffte es insgesamt zehn Mal auf das Podium. Mit Daniel haben wir große Erfolge gefeiert und die Formel E enorm vorangebracht. Wir bedanken uns für die gemeinsame Zeit und blicken stolz darauf zurück."

"Bewusste Entscheidung, gegen die Regeln zu handeln" war ausschlaggebend

Nach einigen lobenden Worte wird die Erklärung ernst: "Doch Integrität, Transparenz und die konsequente Einhaltung geltender Regeln haben für uns bei Audi gerade im Hinblick auf die Vergangenheit oberste Priorität." Damit dürfte Audi auf frühere Skandale wie "Dieselgate" oder den DTM-Betrug beim Spielberg-Rennen 2015 anspielen, die wir bereits in unserem ausführlichen Kommentar zum Abt-Rauswurf bemühten.

"Wir stehen zu einer offenen Fehlerkultur", führt Audi aus. "Doch bei den Vorfällen während der Simracing-Serie "Race at Home Challenge" handelte es sich nicht um einen Fehler, sondern um die bewusste Entscheidung, gegen die Regeln zu handeln. Das macht für uns den großen Unterschied. Deshalb ist die Suspendierung von Daniel Abt für uns an dieser Stelle leider alternativlos."

Wer am Samstag beim nächsten Simrace und bei den noch ausstehenden Rennen der realen Formel-E-Saison für Audi ins Steuer greifen wird, ist noch ungewiss. Dem Thema der potenziellen Abt-Nachfolge widmen wir uns in den kommenden Tagen.

Foto: Audi Communications

Daniel Abts Stellungnahme zur Formel-E-Suspendierung

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