"Aus dem Fenster herausgefallen" - Wehrlein & Porsche erklären Ernüchterung beim Formel-E-Heimspiel
Tobias Wirtz
Nachdem es im Samstagsrennen des Berlin E-Prix noch recht gut für Porsche gelaufen war, ging für die Zuffenhausener am Formel-E-Sonntag in Tempelhof wenig zusammen. Andre Lotterer wurde trotz gutem Startplatz nur Achter, Pascal Wehrlein blieb auf Position 12 am Ende sogar ganz ohne Punkte.
Dabei begann der Tag für Wehrlein sehr positiv: In den beiden Freien Trainings erzielte er die Positionen 4 und 5. Im Qualifying folgte dann der große Absturz: Der DTM-Champion von 2015 wurde nur Zehnter in seiner Gruppe und musste das Rennen von Startplatz 19 aufnehmen.
"Es war ein schwieriger Tag. Aber ich glaube, das Qualifying hat uns sehr geschadet. Wir wollten (nach dem Freien Training) etwas am Auto optimieren", beschreibt Wehrlein am Mikrofon von 'e-Formel.de'. "Leider hat das nicht gut funktioniert, und wir sind aus dem Fenster herausgefallen, in dem das Auto funktioniert hat. Wir haben einfach keinen Grip gefunden und sind nur gerutscht. Dementsprechend habe ich die Rundenzeiten nicht zusammengekriegt."
"Auf Platz 12 anzukommen, war heute alles, was wir tun konnten", so der Porsche-Fahrer weiter. "Die Pace war okay. Es war nicht supergut, aber wenn man von hinten startet, dann kostet es immer Energie, andere Autos zu überholen. Heute war es einfach schwieriger als gestern. Ich habe mich mit dem Auto, mit der Balance, mit dem Grip einfach nie wohlgefühlt - auch im Rennen mit den Reifen nicht. Da machen kleine Dinge - wie ich auch schon bei euch in Podcast gesagt habe, einen großen Unterschied in der Formel E. Heute war nicht unser Tag", schließt Wehrlein.
Lotterer: "Ein bisschen weniger Übersteuern wäre besser gewesen"
Besser lief es im Qualifying für seinen Teamkollegen Andre Lotterer. Der gebürtige Duisburger erreichte im achten Saisonrennen zum achten Mal die Duellphase des neuen Qualifying-Formats. Auch sein Viertelfinalduell gegen Stoffel Vandoorne gewann er, bevor er Robin Frijns unterlag. Vom vierten Startplatz aus ging es im Rennen allerdings nur rückwärts für ihn. Am Ende wurde Lotterer Achter.
"Heute war es deutlich wärmer (als gestern)", erklärt Lotterer gegenüber 'e-Formel.de'. "Das haben wir auf dem Schirm gehabt. Das Gefühl im Auto war nicht der Hammer, das reflektiert dann auch das Ergebnis. Ich hatte einfach mit der Balance zu kämpfen - ein bisschen weniger Übersteuern wäre besser gewesen. Wir müssen genau schauen, an was es gelegen hat."
"Die Punkte sind immer gut", versucht er, etwas Positives mitzunehmen. "Aber natürlich: Wenn man als Vierter startet und als Achter ankommt, ist das enttäuschend. Am Ende wäre noch was gegangen, aber ich bin an Rowland nicht vorbeigekommen. Ich denke, da wären noch ein paar Plätze drin gewesen. Aber so war es heute. Wir müssen daraus lernen und besser werden."
Porsche liegt nach dem Berlin E-Prix, der auch die Saisonhalbzeit markierte, mit 110 Punkten auf dem fünften Platz der Formel-E-Team-WM, nur einen Punkt hinter Jaguar. In der Fahrerwertung ist Lotterer auf Platz 7, direkt vor seinem Teamkollegen Wehrlein. Das nächste Rennen der Formel-E-Weltmeisterschaft findet am 4. Juni in Jakarta statt.
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