Formel E

Ausblick auf die 4. Generation: FIA & Formel E zeigen erste Fotos & Videos des Gen4-Boliden

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Gen4-Rendering

Wenige Wochen vor dem Start der letzten Saison mit den Gen3-Evo-Boliden haben die Formel E und der Automobil-Weltverband FIA das Nachfolgemodell bereits offiziell vorgestellt: Das Gen4-Fahrzeug der Elektrorennserie verspricht große Sprünge nach vorne in Puncto Performance, Nachhaltigkeit und Innovation.

Das Gen4-Auto soll dabei in mehreren Punkten zum neuen Benchmark werden: Über 600 kW Leistung und permanenten Allradantrieb verfügen die Boliden der vierten Formel-E-Generation. Dazu besteht das Fahrzeug zu 100 Prozent aus recyclebaren Materialien.

Jede einzelne Komponente in der Lieferkette des Autos wurde unter anderem anhand der Recyclingfähigkeit und der Reduzierung der Umweltbelastung ausgewählt. 20 Prozent des Fahrzeugs bestehen aus Recyclingmaterial. Damit setzt das Gen4-Fahrzeug neue Maßstäbe und ist der nachhaltigste Rennwagen aller Zeiten.

Bereits mehr als 8.000 Testkilometer zurückgelegt

Das Fahrzeug verfügt über zwei unterschiedliche Aerodynamik-Konfigurationen: Eine mit hohem Abtrieb, die für das Qualifying und die Performance auf eine Runde optimiert ist, und eine weitere mit niedrigen Abtrieb, die speziell für Rennbedingungen entwickelt wurde. Während im Qualifying und im Attack-Mode die vollen 600 kW Leistung genutzt werden können, stehen den Fahrern im Rennen 450 kW zur Verfügung. Die Energie-Rückgewinnung beim Bremsen beträgt sogar 700 kW.

Damit die Boliden im Rennen auch genügend Energie haben, erhöht sich die Kapazität der Batterien auf 55 kWh. Aktuell stehen den Fahrern insgesamt maximal 38,5 kWh nutzbarer Energie zu Verfügung. Der Nachteil: Die Batterie wird schwerer. Gemeinsam mit der ebenfalls schwereren, da deutlich größeren Karosserie der Fahrzeuge liegt das Gewicht bei mehr als einer Tonne.

 
 
 
 
 
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Ungeachtet dessen ist die Performance jedoch auf einem ganz anderen Level: Bei den Testfahrten, die von Ex-Formel-E-Pilot James Rossiter durchgeführt wurden, erreichte das Auto Höchstgeschwindigkeiten von mehr als 320 km/h. Insgesamt legte der Testträger von Hersteller Spark Technologies bislang mehr als 8.000 km zurück.

Dodds: "Weit mehr als nur ein Rennauto"

"Das Gen4-Auto ist weit mehr als nur ein Rennauto", erklärt Formel-E-CEO Jeff Dodds. "Er steht für mehr als ein Jahrzehnt Fortschritt, Innovation und Ehrgeiz im Elektro-Rennsport. Er wurde gemeinsam mit der FIA entwickelt und ist die fortschrittlichste, anspruchsvollste und nachhaltigste Maschine, die wir je gebaut haben. Damit setzt er neue Maßstäbe in Sachen Leistung und Umweltverantwortung. Mit dem Gen4-Auto festigt die Formel E ihre Position als weltweit zukunftsweisendster Sport und wahrer Pionier im Rennsport."

"Der Gen4-Rennwagen wurde für die Pioniere von morgen entwickelt", sagt Alberto Longo, Chief Championship Officer der Formel E. "Es ist ein Auto, das für Rad-an-Rad-Kämpfe und pure Rennaction gebaut wurde. Ich möchte unseren Partnern bei der FIA für ihre Zusammenarbeit bei dieser unglaublichen Innovation danken, und wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit, während unsere Hersteller und Teams diese Maschinen mit ihren Leistungsexperten weiter optimieren. Gemeinsam mit der FIA haben wir das anspruchsvollste Formel-E-Auto geschaffen, das es zu beherrschen gilt. Wir können es kaum erwarten, die unglaublichen Rennen zu sehen, die es den Fans auf der ganzen Welt bieten wird."

Nawarecki: "Die spannendste und aufregendste Ära der Formel E beginnt"

"Wir sind sehr stolz darauf, den innovativen Gen4-Einsitzer der Formel E vorstellen zu dürfen", so Marek Nawarecki, Sportdirektor für Rundstreckenrennen bei der FIA. "Ein Auto, das die Messlatte für die Leistungsfähigkeit der Elektrotechnologie im Motorsport erneut höher legt und unterstreicht, wie weit die Formel-E-Weltmeisterschaft seit 2014 gekommen ist. Damit beginnt eine neue Ära für die Formel E, die zweifellos die bisher spannendste und aufregendste sein wird."

Der erste Tests der für die Gen4-Ära eingeschriebenen Hersteller Jaguar, Lola, Nissan, Porsche und Stellantis findet bereits in dieser Woche statt: In Monteblanco im Südwesten Spaniens findet die Jungfernfahrt der Gen4-Antriebe statt, wie Porsche-Formel-E-Chef Florian Modlinger auf Nachfrage von e-Formel.de in Valencia verriet. Das erste Rennen mit den neuen Autos soll im Dezember 2026 ausgetragen werden.

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