Formel E

Barnard verteidigt Platz 2 mit aller Härte gegen Hughes: "Manchmal muss man besonders aggressiv sein"

Timo Pape

Timo Pape

Barnard-Hughes-Jeddah

Platz 3 am Freitag, Platz 2 am Samstag - was für ein Wochenende in Jeddah für Taylor Barnard! Nachdem sich der McLaren-Youngster zunächst zum jüngsten Pole-Sitter der Formel-E-Geschichte gekürt hatte, zeigte er auch im Rennen seine Klasse. Besonders seine beherzte Verteidigung gegen Jake Hughes kurz vor dem Ende brachte ihm Platz 2 ein - und den Respekt seines direkten Gegners.

Barnard fuhr nach einem starken Rennen mit tollen Überholmanövern an zweiter Position, als kurz vor dem Rennende Hughes im Attack-Mode hinter ihm auftauchte. Der Maserati-Pilot hatte noch eine ganze Weile mehr Leistung - es schien nur eine Frage der Zeit, bis er Barnard überholen würde. Der McLaren-Fahrer positionierte sich jedoch clever und behauptete sich.

Am Ende der Start- und Zielgeraden griff Hughes wie erwartet an, doch auch diesmal blieb Barnard auf der Innenbahn und bremste so spät, wie er nur konnte. Beide fuhren nebeneinander in die Schikane, dann musste Hughes nachgeben, die Kurvenkombination schneiden und verlangsamen, um keinen Vorteil zu erhalten. Zwar blieb er an Barnard dran, doch dann lief sein Attack-Mode aus - die Vorentscheidung im Kampf um Platz 2 zugunsten von Barnard!

Die Rennleitung wertete die Szene als regelkonform, wenngleich Barnard mächtig die Ellenbogen ausfuhr. "Ja, das hat er!", bestätigt Hughes. "Ich hatte das Gefühl, es war schon ein bisschen grenzwertig - zumindest das Ding in Kurve 1." Dennoch zollt er seinem Landsmann Respekt: "Er hat sich sehr gut verteidigt."

Barnard: "Man muss einfach tun, was getan werden muss"

"Manchmal muss man besonders aggressiv sein", gibt Barnard zu, ohne sein Manöver jedoch in irgendeiner Weise zu bereuen. "Du musst das tun, um das Podium bzw. den zweiten Platz zu verteidigen. Ja…", hält er kurz inne, "manchmal muss man einfach tun, was getan werden muss."

Die Entschlossenheit des 20-Jährigen ist beeindruckend. Zumal er eigentlich noch mehr wollte: "Ich hatte ein bisschen mit der Energie zu kämpfen. Ich bin ja von der Pole-Position gestartet und hatte direkt meine Schwierigkeiten. Wir haben 4+4 Minuten beim Attack-Mode genommen, und Oli (Rowland) hatte 2+6 Minuten - da haben wir es (das Rennen) möglicherweise verloren."

"Aber ich kann nicht enttäuscht sein nach zwei Podien - ich bin einfach nur superglücklich", resümiert Barnard einen herausragenden Jeddah E-Prix, bei dem er mit insgesamt 36 Punkten den zweiten WM-Rang übernahm. "Zu Beginn dieses Wochenendes hätte ich nicht mit einem Podium gerechnet. Jetzt mit massiv vielen Punkten für mein Team und für mich selbst abzureisen - ich könnte gerade nicht glücklicher sein."

Auch Rivale Hughes gibt sich zufrieden mit dem dritten Platz: "Ich bin super happy mit dem heutigen Tag. Nachdem ich das FP3 fast komplett verpasst hatte, habe ich es (im Qualifying) in die Duelle und ins Halbfinale geschafft. Und dann mein erstes Podium für dieses Team zu holen - ich hätte mir nicht mehr wünschen können", so der Brite.

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