Formel E

Beginner-Guide: Das erwartet dich beim Formel-E-Rennen in Berlin

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Jahr für Jahr zieht die Formel E viele neue Fans an. Auch 2019 werden für den Berlin E-Prix am kommenden Samstag (24. und 25. Mai 2019) wieder Zuschauer aus ganz Deutschland erwartet, die mitunter ihr erstes Formel-E-Rennen besuchen oder am Fernsehbildschirm verfolgen werden. Aufgrund des großen Andrangs mussten die Veranstalter in Berlin kurzerhand sogar zwei neue Tribünen einplanen, um die Kapazität zu erhöhen - zwischen 40.000 und 50.000 Zuschauer werden insgesamt am Freitag und Samstag erwartet.

Falls auch du in der Hauptstadt dein erstes Formel-E-Rennen schaust, möchten wir dir mit unserem Beginner-Guide ein bisschen Starthilfe geben, damit du an der Strecke stets weißt, was passiert und worum es geht.

Wie läuft der Berlin E-Prix ab?

In Anlehnung an die Grands Prix der Formel 1 nennt die elektrische Rennserie ihre Läufe "E-Prix". Üblicherweise finden die Rennveranstaltungen an einem einzelnen Samstag statt. In Berlin wurde das Event jedoch ausnahmsweise auf zwei Tage aufgeteilt, sodass freitags der "Shakedown" - ein erster Systemcheck der Autos auf der Strecke nach dem Transport aus Monaco - sowie die beiden Trainingssessions (15:30 - 16:15 und 18:00 - 18:30 Uhr) stattfinden.

Der Samstag beginnt um 8:45 Uhr direkt mit dem Qualifying, dem sich ab 13:03 Uhr das Rennen anschließt. Die Startzeit ist immer wenige Minuten nach der vollen Stunde angesetzt, damit TV-Sender pünktlich zur Startaufstellung schalten können und den Start nicht verpassen. In Deutschland wird der Berlin E-Prix von der ARD und Eurosport 1 live im TV übertragen. Die Qualifikation siehst du bei Eurosport. Insgesamt dauert das Rennen 45 Minuten plus eine Runde. Die im vergangenen Jahr noch obligatorischen Boxenstopps samt Fahrzeugtausch gibt es dank einer inzwischen fast doppelt so starken Batterie nicht mehr.

Was sind der Attack-Mode und FANBOOST?

Als neues strategisches Element führte die Formel E zum Saisonstart vergangenen Dezember den "Attack-Mode" ein. Dieser erhöht für wenige Minuten die Leistung der Fahrzeuge auf 225 kW (im Rennen eigentlich auf 200 kW begrenzt) und bietet damit einen Performance-Vorteil. Das Problem: Um den Attack-Mode freizuschalten, müssen die Fahrer durch eine oft enge Aktivierungszone fahren, die abseits der Ideallinie liegt. Zwar gewinnt man durch die höhere Leistung also einen kleinen Vorteil. Allerdings kostet die Aktivierung wertvolle Zeit. An der Strecke erkennt man Fahrer im Attack-Mode übrigens an einem blauen LED-Streifen, der auf dem Halo-Sicherheitsbügel über dem Cockpit pulsiert.

Beim FANBOOST, den es hingegen schon seit der ersten Stunde der Formel E gibt, kommen die Fans zu Wort. In einem Online-Voting geben sie dabei vor dem Rennen Stimmen für ihren Lieblingsfahrer ab. Die fünf beliebtesten Piloten erhalten im Rennen schließlich einen zusätzlichen Leistungsschub von 100 kJ, der ihnen für einen kurzen Moment ganze 240 bis 250 kW zur Verfügung stellt und eine effektive Überholhilfe ist. Das Halo leuchtet dabei in der Farbe Magenta auf.

Wer fährt mit?

In diesem Jahr haben sich mehrere hochrangige Motorsport-Persönlichkeiten der Formel E verschrieben. Mit Felipe Massa (Venturi) und Stoffel Vandoorne (HWA) fahren gleich zwei Piloten mit, die in den letzten zwei Jahren noch in der Formel 1 unterwegs waren. Aber auch die Namen von Jean-Eric Vergne (Formel-E-Meister 2018), Sebastien Buemi, Lucas di Grassi, Andre Lotterer, Pascal Wehrlein oder Jerome d'Ambrosio werden F1-Fans aus den vergangenen zehn Jahren noch bekannt sein.

Für Deutschland treten gleich vier Fahrer an: Maximilian Günther (Dragon), Andre Lotterer (DS), Pascal Wehrlein (Mahindra) und Publikumsliebling Daniel Abt (Audi), der beim Hauptstadt-Rennen 2018 in Berlin gewinnen konnte.

Was können die Autos?

Die Autos werden von einem bis zu 250 kW (= 340 PS) starken Elektromotor angetrieben, der aus einer 52-kWh-Batterie gespeist wird. Es gibt keinen Heckflügel, stattdessen generieren die Fahrzeuge Anpressdruck durch einen großen Diffusor am hinteren Ende der Fahrzeuge. Die Rennwagen erreichen auf den engen Straßenkursen - die Formel E fährt stets auf temporären Strecken im Stadtzentrum - mitunter Spitzengeschwindigkeiten von ca. 230 km/h.

Boxenstopps spielen in der Formel E keine strategische Rolle mehr. Die Akkus reichen inzwischen problemlos für eine gesamte Renndistanz aus. Auch Reifenwechsel sind nicht nötig: Die Pneus der Formel E orientieren sich an Straßenreifen mit Profil und Seriennähe, die sowohl auf trockener als auch auf nasser Fahrbahn gefahren werden - alles im Sinne der Nachhaltigkeit.

Was du sonst noch zur Formel E wissen musst, erklären wir dir in allen Details in der Sektion "Formel E?"-Sektion auf unserer Webseite. Wir wünschen viel Spaß in Berlin!

Die Höhepunkte der Formel E in der Wiederholung

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