"Bereit und hungrig": Adam Carroll plant Formel-E-Comeback
Tobias Bluhm
Das Fahrerkarussell der Formel E dreht sich wieder. Mehr als ein halbes Jahr vor dem Start in die richtungsweisende fünfte Saison bringt sich mit Adam Carroll ein erster Fahrer bei mehreren Teams ins Gespräch. Der Brite, der vor der aktuellen Saison sein Jaguar-Cockpit an Ex-Formel-E-Champion Nelson Piquet jr. verlor, will so bald wie möglich zurück in die Elektroserie. Carrolls größter Trumpf: die Erfahrung.
"Ich will unbedingt wieder in die Formel E", erklärt der Nordire bei 'e-racing365'. "Ich bin einer von nur wenigen Fahrern, der genügend Erfahrung in ein Team bringen kann, der die Formel E versteht und gute Ergebnisse vorzuweisen hat." Der letzte Teil seiner Aussage ist sicherlich streitbar...
Carroll kämpfte bereits in Saison 2 um ein Cockpit in der Formel E und stand bei Mahindra, ABT, Virgin und Aguri jeweils kurz vor einem Debüt. Der große Sprung gelang jedoch erst zum Start in das dritte Formel-E-Jahr mit dem britischen Jaguar-Rennstall, der Carroll als Rookie für ein Jahr unter Vertrag nahm.
Doch nach der ersten Saison, in der Carroll nie wirklich auftrumpfen konnte und seinem Teamkollegen Mitch Evans augenscheinlich stets unterlegen war, ersetzte ihn Jaguar-Teamchef James Barclay durch Nelson Piquet jr., der das NIO-Team (damals: NextEV) nach drei Jahren verließ. Carroll ist seither ohne Vertrag.
"Die Saison war alles andere als einfach, aber wir haben als Team nie aufgegeben. Ich werde niemanden im Nachhinein kritisieren, das ist nicht meine Art. Natürlich hätte es besser laufen können, aber ich habe mein Bestes gegeben. Ich wäre gern noch bei Jaguar geblieben, aber diese Entscheidung lag leider nicht in meiner Hand", so Carroll.
Carroll in Kontakt mit mehreren Teams
Momentan erscheint für den 35-Jährigen jedoch "nur" eine Rolle als Ersatzfahrer als realistisch. Trotzdem gibt Carroll die Hoffnung nicht auf: "Ich bin fit, ich bin bereit und ich bin hungrig. Ich will allen zeigen, was ich wirklich in der Formel E erreichen kann. Nach wie vor bin ich in Kontakt mit einigen Teams, die wissen, dass ich sofort bereit wäre, wenn sich eine Möglichkeit ergibt."
Ob Carroll jedoch überhaupt zurückkommen kann, steht weiterhin in den Sternen. Mit der Ausnahme von Luca Filippi (NIO) und den beiden Andretti-Fahrern Antonio Felix da Costa und Tom Blomqvist scheint der Großteil des Formel-E-Fahrerfeldes auf relativ sicherem Pflaster zu stehen. Doch in der schnelllebigen Welt des Motorsports kann alles passieren. Zumal mit HWA aller Voraussicht nach nächste Saison ein weiteres Team in die Formel E kommt.
Nach Informationen von 'e-Formel.de' ist Carroll in diesen Tagen in Paris vor Ort, um mit mehreren Teams zu verhandeln. Der Ex-DTM-Starter wird das Fahrerlager jedoch noch vor dem Rennsamstag verlassen und das Event von zu Hause verfolgen.
Carroll ist seinerseits guter Dinge: "Die Formel E hat ein Weltklasse-Fahrerfeld. Auch im letzten Jahr hatte ich, trotz all der Probleme, keine Angst. Schließlich habe ich schon in anderen Serien beweisen können, dass ich mich mit den Besten messen kann."
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