Bericht: Antonio Felix da Costa verlässt Porsche vor Formel-E-Saison 12
Tobias Wirtz

Shiv Gohil / Spacesuit Media
Das Kapitel Porsche scheint für Antonio Felix da Costa beendet: Der Portugiese soll seinen Werksfahrervertrag mit dem deutschen Hersteller aufgelöst haben und das TAG Heuer Porsche Formula E Team damit verlassen. Das berichten die Kolleg:innen von The Race. Der Formel-E-Champion der Saison 2019/20 dürfte zu Jaguar TCS Racing wechseln, wo er Nachfolger von Nick Cassidy wird.
Felix da Costa verlässt Porsche nach drei Saisons, die sportlich durchwachsen waren. Gemeinsam bestritt man 48 Rennen, von denen der Portugiese fünf gewinnen konnte - vor allem in seiner herausragenden Form zum Ende der zehnten Saison. Zuletzt stand er somit auch in Portland 2023 ganz oben auf dem Siegerpodest. Weitere sechsmal erreichte er das Podium und erzielte insgesamt 338 Punkte. Platz 5 in der Fahrerweltmeisterschaft 2024/25 war das beste Ergebnis für Felix da Costa in Porsche-Diensten.
Es war jedoch nicht nur die sportliche Komponente, die zum vermeintlichen Ende der Beziehung führte. Gerade das Verhältnis zwischen Felix da Costa und Teamkollege Pascal Wehrlein hatte sich in diesem Jahr deutlich abgekühlt. Nach unseren Informationen ist dies auf einen Zwischenfall während der Fahrerparade beim Saisonstart in Sao Paulo zurückzuführen, dessen genauen Inhalt alle Parteien jedoch weitgehend geheim halten konnten.
Porsche hatte wohl dennoch ein Interesse, den 33-Jährigen für ein weiteres Jahr zu halten. Felix da Costa machte gegenüber e-Formel.de in London allerdings keinen Hehl daraus, wieder parallel in der Langstreckenweltmeisterschaft WEC antreten zu wollen. Porsche wollte ihm diesen Wunsch nicht erfüllen, was auch ein gewichtiger Grund für die Trennung gewesen sein könnte.
Nico Müller als Nachfolger?
Wer auf ihn folgt, ist noch ungewiss. Der einzige derzeit realistische Kandidat ist Nico Müller. Porsche hatte den Schweizer bereits Mitte der zehnten Saison als Ersatz für Felix da Costa getestet, bevor dieser jedoch auftrumpfte. So parkte der deutsche Hersteller seinen Fahrer in der vergangenen Saison beim Porsche-Kundenteam Andretti.
Dort erlebte Müller ein durchwachsenes Jahr, verbesserte sich über den Saisonverlauf aber klar. Porsche-Junior David Beckmann, der beim zweiten Kundenteam Kiro in seiner ersten vollen Formel-E-Saison nicht überzeugen konnte, dürfte keine ernsthafte Chance auf das Cockpit neben seinem Freund Wehrlein haben.
Noch haben sich weder Porsche noch Felix da Costa zur Trennung geäußert. Eine offizielle Verkündung der Fahrerpaarung für die zwölfte Formel-E-Saison erwarten wir im September.
zusätzliche Berichterstattung durch Timo Pape
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