Formel E

Bericht: FIA vollzieht Kehrtwende für Formel-E-Rennen in Portland & verzichtet auf neue Schikane

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Die Formel E wird beim Portland E-Prix die identische Streckenführung wie im Vorjahr verwenden. Eine neue Schikane, die auf der Start-Ziel-Geraden geplant war, wird nach einem Bericht der Kolleg:innen von The Race aus Sicherheitsgründen nun doch nicht umgesetzt.

"Wir hatten ursprünglich die Einführung einer Schikane auf dem Streckenlayout von Portland in Betracht gezogen, basierend auf unseren Simulationen und den Erkenntnissen aus dem Jahr 2023", wird dort eine Erklärung der FIA zitiert. Eine der Erkenntnisse sei dabei gewesen, dass auf dem flüssigen Kurs für die Formel E nicht genügend Bremszonen vorhanden sind, um Energie zurückzugewinnen.

"Nach weiteren Analysen und Rückmeldungen der Teams haben wir jedoch festgestellt, dass die vorgeschlagenen Änderungen und alternativen Lösungen nicht durchführbar wären oder unsere Sicherheitsanforderungen vollständig erfüllen würden und daher nicht umgesetzt werden", so das Statement weiter.

2023 war der Portland E-Prix wohl das Formel-E-Rennen, bei dem das Energiesparen am extremsten war. Nach offiziellen Informationen der Rennserie führte dies zu insgesamt 403 Überholmanövern, wobei die allermeisten jedoch daraus bestanden, dass Fahrer sich absichtlich zurückfallen ließen, um im Windschatten noch mehr Energie einsparen zu können. Eine zusätzliche Schikane hätte dabei erhebliche Auswirkungen auf das Rennen gehabt, da es den Energiespar-Effekt stark reduziert hätte.

Lucas di Grassi: "Ich mag das überhaupt nicht"

Zuvor hatte bereits ABT-Cupra-Pilot Lucas di Grassi bei The Race seinen Unmut über die Platzierung der Schikane am Beginn der Start-Ziel-Geraden geäußert. "Meiner Meinung nach ergibt es keinen Sinn, dass es eine Schikane an der Boxeneinfahrt geben soll", so der Formel-E-Champion von Saison 3. "Das wird zu mehr Unfällen, mehr Komplikationen und mehr Verkehr im Qualifying führen. Ich mag das überhaupt nicht."

Eine Aussage, die besonderes Gewicht hat: Gemeinsam mit Antonio Felix da Costa und Oliver Rowland gehört di Grassi zu den Fahrern, deren Aufgabe es ist, bei der Planung der Strecken beratend zur Seite zu stehen. Die neue Schikane soll dabei im Vorfeld nicht mit den Piloten abgesprochen worden sein.

Die Idee dahinter, den Fahrern eine zusätzliche Möglichkeit zur Energierückgewinnung zu geben, wurde von Formel-E-Champion Jake Dennis positiv bewertet: "Letztendlich denke ich, dass das bedeutet, dass wir weniger Energiesparen müssen. Eine Schikane wie diese ermöglicht viel Rekuperation, was beim Energiemanagement helfen wird", so der Andretti-Pilot.

Daraus wird jedoch nun nichts. Stattdessen werden wir beim Portland E-Prix wohl erneut ein extremes Energiesparen erleben. Das vorerst letzte Event der Formel E in Oregon findet in diesem Jahr erstmals als "Double-Header" mit jeweils einem Rennen am 29. und 30. Juni statt.

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