Formel E

Bericht: Formel-E-Antriebsdeal zwischen Nissan & möglichem McLaren-Team unterschrieben

Timo Pape

Timo Pape

Buemi-Nissan-Mexico-2022

Der japanische Hersteller Nissan soll in der Gen3-Ära, die mit der kommenden Saison beginnt, erstmals ein Kundenteam beliefern. Laut einem Bericht von 'The Race' hat sich Nissan kürzlich mit einem Privatteam auf einen Antriebsdeal geeinigt. Bei diesem Rennstall handelt es sich höchstwahrscheinlich um das aktuelle Mercedes-Einsatzteam, das in der Saison 2022/23 womöglich unter dem Namen McLaren antreten könnte.

Wie kürzlich berichtet, führt der britische Hersteller derzeit Gespräche mit dem Team von Ian James, das in dieser Saison noch als Mercedes-EQ an den Start geht und erst im Herbst von Affalterbach (Deutschland) nach Brackley (England) umgezogen ist. Besonders im vergangenen Monat sollen die Diskussionen mit McLaren-CEO Zak Brown Fahrt aufgenommen haben.

Noch sei jedoch keine Entscheidung getroffen worden, da es "einige Hürden zu verhandeln" gebe, so eine anonyme Quelle. Besonders die kommerzielle Seite einer "McLaren-Mercedes"-Allianz sei komplex und müsste entsprechend sortiert werden. Dennoch könnte bereits in wenigen Wochen eine Einigung zustande kommen.

"Es ist ein langer Prozess, in dem wir noch keine Entscheidung getroffen haben. Sonst hätten wir das angekündigt", sagte Nissans Motorsportchef Tommaso Volpe erst vor rund einer Woche in der Formel-E-Pressekonferenz vor dem Mexico City E-Prix. Der Italiener betonte aber auch: "Dieses Modell ist wertvoll, auch aus unserer Herstellerperspektive. Wir haben großes Interesse an allen (potenziellen Kundenmannschaften)."

Es gilt als wahrscheinlich, dass McLaren die meisten Mitarbeiter des aktuellen Mercedes-Teams - einst für HWA tätig - übernehmen würde. Ob McLaren weiterhin den gerade erst eingerichteten Standort in Brackley nutzen oder womöglich ins eigene Hauptquartier nach Woking verlegen würde, ist hingegen vollkommen offen.

Bekanntgabe der Teamidentität noch im Frühjahr erwartet

Unabhängig davon, wie das Team aus Brackley in Saison 9 heißen wird, scheint die Belieferung mit Antrieben schon geklärt. Der Vertrag mit Nissan soll über die ganze Gen3-Ära hinweg laufen, also bis einschließlich 2026. Volpe hatte bereits im Januar bestätigt, dass Nissan die Strukturen für die Belieferung eines Kundenteams aufbaue. Vincent Gaillardot, Technikchef von Nissan e.dams, soll hierbei federführend sein.

Nicht vom Umbau betroffen wäre hingegen die Leitung des Einsatzteams e.dams, das nach Informationen von 'e-Formel.de' weiterhin unter der Führung der Brüder Gregory und Olivier Driot steht - obwohl der Formel-2-Schwesterrennstall DAMS jüngst vom Ex-Rennfahrer Charles Pic gekauft wurde.

Für Nissan wäre die Belieferung eines eigenen Kundenteams Neuland. Allianz-Partner Renault, der in den ersten vier Formel-E-Saisons hinter e.dams stand, hat hingegen bereits Erfahrungen mit diesem Modell: In den Saisons 3 und 4 belieferten die Franzosen das Kundenteam Techeetah mit Antriebssträngen.

Theoretisch hätte das neue Nissan-Kundenteam noch bis Herbst Zeit, seine "Identität" bekannt zu geben. Sollte es zur Einigung zwischen Mercedes und McLaren kommen, gehen wir jedoch davon aus, dass eine Ankündigung deutlich früher erfolgen würde. Schließlich geht die Gen3-Entwicklung schon in den nächsten zwei bis drei Monaten in die "heiße" Phase.

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