Formel E

Bericht: Nick Cassidy wechselt von Envision zu Jaguar & wird Teamkollege von Mitch Evans

Timo Pape

Timo Pape

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Nick Cassidy soll in der kommenden Formel-E-Saison 2023/24 für das Jaguar-Werksteam fahren. Das geht aus einem Bericht der Kollegen von 'The Race' hervor. Cassidy würde vom Jaguar-Kundenteam Envision kommen, das Cockpit von Sam Bird übernehmen und an der Seite seines neuseeländischen Landsmannes Mitch Evans starten. Eine offizielle Bestätigung des Transfers durch Jaguar steht aus und wird nicht zeitnah erwartet.

Cassidy, der in der laufenden Formel-E-Saison bereits drei Siege eingefahren hat und vier Rennen vor Schluss um den WM-Titel kämpft, soll einen "mehrjährigen Vertrag" erhalten. Sein aktueller 3-Jahres-Deal bei Envision läuft nach dieser Saison aus. Unter anderem deshalb hat es bereits in den vergangenen Monaten Spekulationen über einen Wechsel des "Kiwis" zum Jaguar-Werksteam gegeben. Nach Cassidys Sieg vor drei Wochen in Portland seien sich beide Parteien einig geworden, heißt es.

"Die Planungen für die Saison 2024 der ABB FIA Formel E Weltmeisterschaft sind natürlich in vollem Gange", wird Jaguar-Teamchef James Barclay zitiert. Der Südafrikaner gibt jedoch zu bedenken: "Wir werden relevante Neuigkeiten, einschließlich der Fahrerbesetzung, zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben." Vor dem Saisonfinale Ende Juli in London rechnen wir nicht mit einer Bekanntgabe des Transfers.

Cassidy würde Formel-E-Routinier Sam Bird ersetzen, der aktuell seine dritte Saison für Jaguar bestreitet. Zuletzt fiel der Brite vor allem durch ausbleibende Ergebnisse und als Verursacher von teaminternen Kollisionen auf. In sportlicher Hinsicht spricht also alles für eine Verpflichtung des aktuellen Meisterschaftszweiten. Ebenso habe Jaguar Gespräche mit WM-Spitzenreiter Jake Dennis geführt, so der Bericht. Der Brite soll jedoch einen festen Kontrakt für 2024 bei Andretti besitzen.

Bird oder Frijns zu Envision?

Dort - an der Seite seines Landsmannes Dennis - könnte auch Bird im kommenden Jahr unterkommen. Denn bekanntermaßen ist ein Verbleib von Andre Lotterer bei Andretti und generell in der Formel E eher unwahrscheinlich. Auch ein Cockpit-Tausch zwischen Bird und Cassidy wäre denkbar, schließlich fuhr Bird bereits etliche Jahre mit Erfolg für das damalige Virgin-Team, das inzwischen unter dem Namen Envision antritt.

Ein weiterer Kandidat für das vakante Envision-Cockpit ist Robin Frijns. Auch der Niederländer fuhr in der Gen2-Ära für das damalige Audi-Kundenteam Virgin/Envision. Seit dieser Saison steht Frijns im Dienst von ABT Cupra. Zwar dürfte er sich im Team an sich wohlfühlen, doch Aussichten auf Erfolg hat er durch den unterlegenen Mahindra-Antrieb in seinem Auto auch im kommenden Jahr nicht, da ein neuer Motor erst für 2025 homologiert werden kann. Mit Envision hingegen könnte Frijns vermeintlich um Siege und vielleicht sogar den Titel kämpfen.

Bei Andretti käme Frijns ebenfalls als Lotterer-Nachfolger infrage, denn auch dort fuhr der Pilot aus Maastricht bereits in der Vergangenheit. Zwar hat Frijns noch für die kommende Saison einen gültigen Vertrag mit ABT, doch Teamchef Thomas Biermaier meint gegenüber 'The Race': "Wenn jemand Interesse hat, würde ich mich immer mit ihm bei einem Kaffee zusammensetzen und darüber sprechen. Wir haben eine sehr offene Beziehung mit unseren Fahrern - sie sind Teil des Teams, unserer Familie. Er gibt immer offene Diskussionen und Verhandlungen."

Mehrere Kandidaten für Maserati

Ein Konkurrent im Rennen um ein Andretti-Cockpit könnte für Frijns allerdings Max Günther werden. Der Deutsche überzeugte in seiner ersten Saison für Maserati MSG Racing zuletzt mit starken Leistungen und Ergebnissen, besitzt bislang aber wohl nur für dieses Jahr einen Vertrag bei der monegassisch-italienischen Allianz. Im Gegensatz zu seinem Teamkollegen: Edo Mortara soll Berichten zufolge trotz schwacher Saison auch 2024 fest im Sattel sitzen.

Mit Rookie Felipe Drugovich, der an diesem Freitag für Maserati das "0. Freie Training" in Rom bestreitet, und dem aus der Formel 1 geschassten Nyck de Vries gäbe es jedoch gleich zwei Anwärter auf einen Platz bei Maserati. Trotz alledem dürfte Günther in einer guten Verhandlungsposition sein.

Durch den wahrscheinlichen Wechsel von Cassidy zu Envision kommt verhältnismäßig spät Bewegung in den Fahrermarkt der Formel E. Das Rennen um die besten Plätze für 2024 - und dazu dürfte das frei werdende Envision-Cockpit durchaus zählen - ist eröffnet. Zunächst konzentrieren sich alle Beteiligten jedoch auf den unmittelbar bevorstehenden Hankook Rom E-Prix an diesem Wochenende.

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2 Kommentare

Jonas ·

Wäre cool, wenn ihr die Übersicht jeweils darunter schreiben würde wer wo fix ist. Genial wäre natürlich noch wer wo gerüchtet würde in einer anderen Farbe oder Schrift.

Timo ·

Wäre auf jeden Fall cool, danke für den Impuls! Allerdings hüten die Teams und Fahrer Vertragsdetails wie ein gutes Geheimnis. Wir können daher aktuell noch nicht viel mehr vermelden. Es ist immer sehr schwierig, an solche Infos heranzukommen. Gruß, Timo

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