Formel E

Berlin E-Prix: Lucas di Grassi schlägt alternative Streckenführung für Attack-Zone vor

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Am 24. und 25. Mai 2019, also in gut vier Monaten, findet auf dem ehemaligen Flughafen-Gelände Tempelhof die fünfte Ausgabe des Berlin E-Prix der Formel E statt. Der deutsche E-Prix ist damit als einziges Event in jeder Saison Teil des Rennkalenders gewesen. 2017 wurden nach der Absage des Rennens in Brüssel sogar zwei Rennen (Samstag und Sonntag) abgehalten. Auch dieses Jahr wird der Berlin E-Prix an zwei Tagen stattfinden, diesmal allerdings nur mit einem Rennen und am Freitag und Samstag.

Zum ersten Mal in der Formel-E-Geschichte wird das "Ein-Tages-Programm" aus zwei Freien Trainings, Qualifying und Rennen auf zwei Tage verteilt. Grund ist die erneute Überschneidung mit dem DFB-Pokalfinale, die einer Live-Übertragung bei der ARD im Wege gestanden hätte. Die Vorbereitungen auf das Rennen laufen bereits auf Hochtouren - kürzlich startete der Ticketverkauf.

Berlin bleibt auch weiterhin der einzige Flugplatzkurs im Rennkalender. Eine erneute Verlegung des Rennens in die Innenstadt scheiterte bislang an der Berliner Politik (als der Flughafen 2016 als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurde, fand das Rennen auf der Karl-Marx-Allee statt). Auch wenn die Verantwortlichen der Formel E die deutsche Hauptstadt langfristig im Rennkalender sehen, schwang bei Aussagen von Seriengründer Alejandro Agag in der Vergangenheit durchaus mit, dass ihm eine Strecke in der Innenstadt trotz der historischen Bedeutung des Flughafen Tempelhofs eigentlich lieber wäre.

Nun könnten aber möglicherweise Vorteile daraus entstehen, das Rennen nicht auf öffentlichen Straßen, sondern auf einer "großen Betonplatte" durchzuführen. Nachdem die Strecke bereits 2018 abermals überarbeitet wurde, um eine zusätzliche Überholmöglichkeit zu schaffen, kann sich Audi-Pilot Lucas di Grassi noch eine andere Option vorstellen: Die Formel E könnte eine alternative Streckenführung zur Attack-Mode-Aktivierung einführen. War die Attack-Zone, die ein Fahrer durchfahren muss, um die Zusatzleistung zu aktivieren, in den bisherigen Rennen noch am Streckenrand jenseits der Ideallinie platziert, so stehen der Rennserie in Tempelhof nahezu unendlich viele Möglichkeiten zur Verfügung.

Di Grassi: Rennen würde "mehr Spaß machen"

Lucas di Grassi erklärt seine Idee gegenüber 'e-Formel.de': "Der Attack-Mode könnte eine noch größere Rolle bei der Strategie spielen. Die Aktivierung könnte in einer anderen Kurve liegen, sodass man zu einer ganz anderen Stelle fahren müsste, um ihn zu aktivieren. Damit würde das Rennen mehr Spaß machen und dynamischer sein."

e-Formel.de hat daraufhin eine mögliche Streckenführung erarbeitet, die rein fiktiv ist. Die Strecke böge auf der langen Gegengeraden leicht nach rechts ab und würde nach einer engen Haarnadelkurve, in der die Attack-Zone liegen könnte, zwischen den Kurven 6 und 7 zurück auf die originale Strecke führen. Da die Fahrer von der alternativen Route an dieser Stelle mit deutlich mehr Schwung ankommen als die Konkurrenten auf der normalen Strecke, würde sich sofort eine Überholmöglichkeit bieten.

Einige mögliche Fallstricke bietet die alternative Streckenführung jedoch: So müsste bei einer Safety-Car-Phase sichergestellt sein, dass die Fahrer auf diesem Teil der Strecke nicht schneller fahren als auf dem regulären Kurs, um Positionen gutzumachen. Eine Sperrung der Streckenführung wäre keine Alternative. Allerdings könnte die Rennleitung für die Passage das Boxengassen-Tempolimit von 50 km/h aussprechen. Eine Aktivierung ohne Positionsverlust wäre vermutlich dennoch nicht auszuschließen.

Foto: Audi
Grafik: e-Formel.de

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