Formel E

Berlin: Erstmals doppelte Punkte für BMW, doch Felix da Costa beklagt Untersteuern

Timo Pape

Timo Pape

Beim zehnten Lauf der Formel E hat BMW i Andretti Motorsport zum ersten Mal in dieser Saison beide BMW iFE.18 in die Punkteränge gebracht. Antonio Felix da Costa überquerte beim Berlin E-Prix in Tempelhof als Vierter die Ziellinie, nachdem er von der siebten Position gestartet war. Sein Teamkollege Alexander Sims erreichte vom elften Startplatz als Siebter ebenfalls die Top 10. Der Sieg ging an Lucas di Grassi.

Die vielen Zuschauer am Flughafen Tempelhof erlebten ein gutes Rennen mit zahlreichen Positionswechseln und Zweikämpfen. Beide BMW-Fahrer konnten sich aus dem Getümmel heraushalten und im Rennverlauf Boden gutmachen. Vor allem Felix da Costa kämpfe lange Zeit um das Podium und lag zwischenzeitlich sogar auf dem zweiten Platz, hatte gegen seine Kontrahenten Sebastien Buemi und Jean-Eric Vergne im Attack-Mode letztlich aber keine Chance.

In der Fahrerwertung hat der Portugiese nun 82 Punkte auf dem Konto und liegt damit 20 Zähler hinter dem Führenden Vergne auf Rang 4. Der Titel ist nach wie vor im Bereich des Möglichen - schon beim nächsten Rennen in Bern (22. Juni) könnte er theoretisch die Gesamtführung übernehmen.

"Der vierte Platz bedeutet für mich ein paar wichtige Punkte, gleichzeitig verliere ich aber leider auch Zähler auf andere Fahrer. Ich hatte heute mit Untersteuern zu kämpfen. Das Auto war sehr effizient unterwegs, allerdings hatte ich keine perfekte Balance. Nach der Gelbphase konnte ich leider nicht mehr ganz mit der Spitze mithalten. So 4 Platz vier des Beste, was ich herausholen konnte."

Endlich wieder Punkte für Sims: "Schritt nach vorn"

Alex Sims holte in Berlin seine ersten Formel-E-Punkte seit dem Santiago E-Prix im Januar. Nach sechs Rennen ohne Zählbares zeigte er sich bei uns am Mikro nach dem Rennen zufrieden mit dem siebten Platz. Nichtdestotrotz belegt der Brite mit 24 Punkten nur den 16. Platz im Gesamtklassement. Er wird in Bern versuchen müssen, weitere Punkte für sich und sein Team zu sammeln.

"Dieses Wochenende war ein Schritt nach vorn für mich, wie man schon im Qualifying gesehen hat. Die Super-Pole ist nicht optimal für uns gelaufen, im Rennen musste ich wegen der Strafe aus Monaco fünf Plätze weiter hinten starten. Dennoch bin ich eine gute erste Rennhälfte gefahren. Vor allem zur Rennmitte hatten wir eine sehr starke Pace und viel Energie zur Verfügung, ehe durch die Gelbphase die Energieunterschiede neutralisiert wurden. Erstmals in dieser Saison haben Antonio und ich es beide in die Punkte geschafft. Das ist gut für das Team."

BMW-Motorsportchef Jens Marquardt gibt sich zufrieden: "Unser Heimrennen in Berlin war für uns insgesamt ein echtes Highlight, obwohl wir für die vielen BMW-Fans hier am Flughafen Tempelhof natürlich gerne einen Podestplatz geholt hätten. Den hat Antonio knapp verpasst. Aber als Vierter konnte er wieder wertvolle Punkte sammeln. Auch nach zehn von 13 Rennen steckt er mitten im Kampf um den Fahrer-Titel. Alexander hat auf seine Zurückversetzung in der Startaufstellung mit einer starken und kämpferischen Leistung reagiert. Platz sieben ist dafür der verdiente Lohn. Damit haben wir beide Autos in die Punkte gebracht."

Marquardt gratuliert Audi

Marquardt präsentiert sich zudem als Sportsmann mit dem großen Ganzen im Blick: "Glückwunsch an Audi und Lucas di Grassi zum Sieg. Ich denke, wir haben die Formel-E-Fans hier aber auch abseits der Strecke begeistert. Unsere 'BMW i Vision Experience' mit vielen Angeboten rund um die innovativen Lösungen der BMW Group für die Zukunft der Mobilität war ein Publikumsmagnet. Jetzt biegt die Saison bereits auf die Zielgerade. In Bern und New York wollen wir uns noch einmal stark präsentieren. Und dann sehen wir, wo wir am Ende stehen werden."

Teamchef Roger Griffiths ergänzt: "BMW i ist Titelpartner dieses E-Prix, und es ist das Heimrennen für BMW - deshalb war es für jeden im Team eine besondere Veranstaltung, in die wir mit großer Motivation gegangen sind. Antonio hat ein paar solide Punkte geholt, die für die Meisterschaft noch wichtig werden können. Gleichzeitig war es natürlich ein fantastisches Rennen für Alexander, der durch das Resultat eine lange Durststrecke beenden konnte. Wir haben einige Veränderungen vorgenommen und sind das Rennen dieses Mal ein wenig anders angegangen. Das hat sich ausgezahlt. Zwei Autos in die Punkte zu bekommen, tut dem Team sehr gut. Jetzt haben wir ein wenig Zeit, um uns auf Bern vorzubereiten. Wir werden sie nutzen, um bestens vorbereitet zum letzten europäischen Rennen der Saison zu reisen."

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