Formel E

Berlin-Vorjahressieger Daniel Abt im Interview: "Der schönste Tag meiner Motorsportkarriere"

Timo Pape

Timo Pape

Anzeige | 2018 gelang Daniel Abt in Berlin der perfekte Renntag. In Tempelhof dominierte er den gesamten Samstag mit Pole-Position, schnellster Runde und dem Doppelsieg vor Audi-Teamkollege Lucas. Sogar jede einzelne Rennrunde führe der LGT-Botschafter an - der erste und bis dato einzige "Clean Sweep" der Formel-E-Geschichte. Im Interview, das unser Partner LGT mit Abt geführt hat, lässt sich der 26-Jährige seine Vorfreude auf den anstehenden Berlin E-Prix (25. Mai) anmerken…

Daniel, der E-Prix in Berlin letztes Jahr dürfte dir in guter Erinnerung sein, oder?

Allerdings. Besser als letztes Jahr geht nicht. Pole-Position, schnellste Rennrunde und Start-Ziel-Sieg. Dieser Rennsamstag war der bisher schönste Tag meiner Motorsportkarriere. Nicht nur, weil ich gewonnen habe, sondern auch, weil er für Audi und unser Team ein absoluter Höhepunkt war.

Gab es einen Moment, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Da gab es so viele, vor allem die vielen kleinen Begegnungen mit den Fans, die uns so herzlich aufgenommen und großartig unterstützt haben. Unvergesslich sind natürlich die Minuten auf dem Podium, wenn man bei seinem Heimrennen vor den eigenen Fans steht und die Nationalhymne gespielt wird. Die Zeremonie in der Formel E ist einmalig und macht süchtig.

Gibt es ein Patentrezept, das du auch dieses Jahr verfolgen könntest?

So einen perfekten Tag kann man leider nicht in eine Formel packen. Der wichtigste Baustein letztes Jahr war, dass wir im Qualifying stark waren. Wenn man vorne startet, kann man sein eigenes Ding machen und kommt leichter in seinen Rhythmus.

Wie läuft es in der aktuellen Saison?

Die ist für unser Team ein Auf und Ab mit Höhepunkten und Rückschlägen. Aber es ist dieses Jahr in der Formel E auch spannend wie nie zuvor. In den ersten sechs Rennen gab es jedes Mal einen anderen Sieger - für eine ganze Reihe von Teams und Fahrern ist die Meisterschaft nach wie vor realistisch. Die Fahrer sind alle stark, und anders als in anderen Rennserien gibt es bei uns nicht zwei oder drei Teams, die Siege unter sich ausmachen. Das macht es natürlich extrem kurzweilig - sowohl für uns Beteiligte als auch für die Zuschauer.

Du bist seit Beginn in der Formel E dabei. Hilft dir diese Routine im engen Wettstreit mit den anderen Fahrern?

Auf jeden Fall ist es ein sehr ungewohntes Gefühl, mit Mitte 20 zu den alten Hasen zu gehören. Bis jetzt war ich sehr oft der Frischling im Fahrerlager, aber jetzt kenne ich alle Abläufe und Personen. Das gibt mir natürlich Sicherheit. Aber von der vergangenen zu dieser fünften Saison hat sich so viel verändert - an den Autos, den Regeln und in den Teams -, dass wir beim Start in Saudi-Arabien vergangenen Dezember alle wieder bei null angefangen haben.

Du bist auch schon in anderen Rennserien gefahren. Sticht die Formel E da heraus?

Die Formel E ist einfach anders als alle anderen Formate. Anfangs war es wie in einem Start-up, an das alle geglaubt haben und das alle gemeinsam voranbringen wollten. In den letzten Jahren hat sich die Serie enorm weiterentwickelt, ist gewachsen. Neue Strecken sind dazugekommen, und die Fahrzeuge haben sich verbessert. Es macht mir einfach großen Spaß, Teil dieser Serie zu sein.

Und das schon im zweiten Jahr als Audi-Werksfahrer.

Ja, das ist großartig. Eine Marke wie Audi als Werksfahrer zu repräsentieren, ist der Traum vieler junger Piloten. Mich macht es jeden Tag wieder stolz, offiziell an Bord zu sein. Wir sind ein starkes und sehr eingespieltes Team und kämpfen gemeinsam um Podien und Siege - hoffentlich auch wieder in Berlin.

Was wünschst du dir fürs Heimrennen?

Eine Wiederholung vom letzten Jahr.

-

Daniel Abt wurde 1992 im bayerischen Kempten in eine Motorsportfamilie geboren. Sein Vater ist Rennstallbesitzer, sein Onkel startete erfolgreich in der STW, DTM und im GT-Sport. Nach sieben Jahren im Kartsport war Daniel Abt unter anderem Meister des ADAC Formel Masters und ging in der Formel 3, der GP3 und der GP2 sowie bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start. 2009 und 2010 wurde er als Gesamtsieger der Deutschen Post Speed Academy zu «Deutschlands Motorsport-Talent des Jahres» ernannt. Seit 2014 ist er einer der beiden Fahrer des Formel-E-Teams Audi Sport ABT Schaeffler. Mit zwei Siegen und zwei Podiumsplatzierungen sowie dem Gewinn der Teammeisterschaft war 2017/18 seine bisher erfolgreichste Saison in der Elektrorennserie.

-

LGT Private Banking und weitere Partner bringen in diesen Tagen eine Sonderbeilage zum Berlin E-Prix in den überregionalen Zeitungen Handelsblatt (23. Mai) und Frankfurter Allgemeine Zeitung (25. Mai) heraus. Das oben stehende Interview mit Daniel Abt entstammt diesem Heft. Die gesamte Sonderbeilage, zu der auch e-Formel.de Gründer Timo Pape mit eigenen Texten beigetragen hat, kannst du hier herunterladen.

Foto: Audi Communications

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 3 plus 3.
Advertisement