Formel E

Bestätigt: Maserati MSG Racing geht ohne Teamchef in neue Formel-E-Saison 2024

Timo Pape

Timo Pape

Maserati-Formula-E-Car-being-pushed-in-Box

Es ist eine durchaus kuriose Nachricht für eine FIA-Weltmeisterschaft: Das Formel-E-Team Maserati MSG Racing wird ohne Teamchef in die neue Saison 2024 gehen, die am Samstag in Mexiko beginnt. Nach dem überraschenden Abgang von James Rossiter kurz vor den Testfahren in Valencia hält weiterhin Interimschef und Miteigentümer Jose Maria Aznar Botella die Zügel in der Hand. Maserati gibt sich dennoch entspannt.

Bei einer virtuellen Medienrunde mit Maserati am Montag antwortete eine Teamsprecherin auf die Frage von e-Formel.de zunächst, ein neuer Teamchef werde zu gegebener Zeit vorgestellt. Die Gründe für den Abgang Rossiters müsse man bei (Formel-E-Anteilseigner) Liberty erfragen. Nach dieser überraschenden Aussage wurde am Mittwoch klar: Rossiter arbeitet in der neuen Saison als TV-Experte für die Elektroserie.

So veröffentlichte die Formel E einen Artikel auf ihrer Website, der die neue Rolle Rossiters vermeldete. Zu den weiteren Expert:innen im englischsprachigen TV-Weltsignal gehören in diesem Jahr Porsche-Ersatzmann Andre Lotterer, Extreme-E-Pilotin Catie Munnings und der britische Rennfahrer Billy Monger. David Coulthard und Jamie Chadwick sollen im Laufe der Saison Gastauftritte absolvieren.

"Ich freue mich riesig darauf", sagt Rossiter über seine neue Rolle in der Formel-E-TV-Mannschaft. "Es ist eine unglaubliche Gelegenheit und eine fantastische Herausforderung." Zu seinem überraschenden Maserati-Aus sagt er jedoch nichts. Der Abgang bleibt vorerst ein Mysterium. Der Brite hatte nach schwierigem Saisonstart 2023 das Ruder herumgerissen und unter anderem in Jakarta den ersten Maserati-Sieg als Teamchef verantwortet.

"Hatten natürlich zahlreiche Bewerbungen"

Fakt ist jedoch, dass Maserati MSG ohne amtlichen Teamchef in die Saison 2024 startet. Auf eine weitere Rückfrage eines Kollegen vom Motorsport-Magazin während besagter Medienrunde bestätigte die MSG-Sprecherin: "Nein, wir werden vor Mexiko keinen Teamchef benennen. Ich kann verstehen, dass es von außen nach einer ungewöhnlichen Situation aussieht. Aber teamintern sind alle sehr fokussiert."

"Wir würden Jose (Maria Aznar Botella) liebend gern als unseren Teamchef behalten, aber leider hat Jose auch andere geschäftliche Verpflichtungen", erklärt sie. "Er ist freundlicherweise eingesprungen und hat einen großartigen Job gemacht."

"Wir hatten natürlich zahlreiche Bewerbungen, wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt. Wir haben überhaupt keine Sorge, diesen Posten zu besetzen. Wir vertrauen unserer Teamführung, die richtige Person zum richtigen Zeitpunkt vorzustellen. Sie nehmen sich die nötige Zeit, um eine perfekte Besetzung zu finden. Dann werden wir die Person zu gegebener Zeit benennen", so die Teamsprecherin.

Maserati offiziell "zuversichtlich"

Maserati-Motorsportchef Giovanni Sgro gibt sich während der Medienrunde trotz der besonderen Situation im Team entspannt: "Vertrauen ist eine wichtige Komponente, um ein Team zu managen. Ich vertraue dem Maserati MSG Racing Team, seinen Fahrern, den Kompetenzen und der Teamführung."

"In Jose Aznar haben wir nicht nur einen sehr fähigen Interimsteamchef, sondern auch einen der Teameigner. Wer wäre besser dafür geeignet, dieses Schiff zu steuern, als jemand, der Anteile am Team und dem Unternehmen hält?"

"Ist es ideal, eine Saison ohne einen dauerhaften Teamchef zu beginnen? Die Antwort auf diese Frage überlasse ich Ihnen. Ich bin aber zuversichtlich angesichts der Arbeit, die das Team nach der Saison und in Valencia bei den Testfahrten geleistet hat."

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 1 plus 2.