"Bestes Ergebnis erzielt, das möglich war" - Vergne maximiert DS-Potenzial, Vandoorne-Erfolg überfällig
Timo Pape
Jean-Eric Vergne stand nach dem Sonntagsrennen der Formel E in Berlin-Tempelhof abermals auf dem Podium. Dabei holte er das Maximum aus seinem DS-Antrieb heraus. Mit soliden Punkten behauptete der Franzose den dritten WM-Rang. Sein Teamkollege Stoffel Vandoorne überzeugte am Samstag ebenfalls mit starker Pace, wartet aber noch immer auf einen verdienten Erfolgsmoment.
Nachdem Vandoorne bereits in Sao Paulo auf der Pole-Position stand, im Rennen jedoch Opfer des starken Windschatteneffekts wurde, sah es zunächst auch am Samstag gut für ihn aus. Von Startplatz 3 aus kämpfte der amtierende Formel-E-Meister stets vorn mit und hatte durchaus das Potenzial, seinen ersten Pokal der Saison zu holen. Dann fiel er ohne jede Schuld durch einen Unfall mit Dan Ticktum aus.
"Es war gut, dass wir unser Tempo (von Sao Paulo) bestätigen konnten", sagt Vandoorne. "Mit dem dritten Startplatz waren wir in einer guten Position, um auf ein weiteres gutes Ergebnis zu hoffen. Zu Beginn des Rennens lief alles gut. Dann hatte ich Pech mit dem zweiten Attack-Mode: Kurz nachdem ich ihn aktiviert hatte, kam das Safety-Car heraus - so war es unmöglich, ihn voll auszunutzen."
"Und dann war da noch dieser Zwischenfall...", spielt Vandoorne genervt auf den Abschuss durch Ticktum an. "Es ist frustrierend, denn es gab heute die große Chance, einige wichtige Punkte zu holen." Stattdessen ging er am Samstag leer aus.
Sonntag kam der Belgier nicht ganz so gut zurecht - auch verglichen mit seinem Teamkollegen Vergne. "Das Auto fühlte sich etwas weniger konkurrenzfähig an als gestern. Ich hatte etwas mehr Mühe, effizient zu sein und einen Energievorteil zu erzielen. Ich wusste irgendwie, dass es nicht mein Rennen war, also habe ich einfach versucht, mich aus Schwierigkeiten herauszuhalten. Am Ende war es P8 und ein weiteres schwieriges Rennen." Verdient hätte Vandoorne einen Erfolg allemal - seine Formkurve zeigte zuletzt steil nach oben.
Vergne behauptet WM-Rang 3: "Brauchen weitere Siege"
Besser lief es bei Vergne. An einem eher unauffälligen Samstag sammelte der Doppelchampion als Siebter wichtige Punkte - obwohl er ein "wirklich kompliziertes Rennen" erlebte. "Ich wurde mehrmals getroffen und kam einmal sogar ins Schleudern. Dadurch bin ich bis auf Platz 19 zurückgefallen, bevor ich mich wieder auf den siebten Platz vorarbeiten konnte. Am Ende des Tages bin ich aber ziemlich glücklich, in einem so ereignisreichen Rennen ins Ziel gekommen zu sein."
Im zweiten Berlin-Rennen am Sonntag legte Vergne noch eine Schippe drauf. Trotz starker Konkurrenten wie Mitch Evans und Antonio Felix da Costa hinter ihm brachte er Platz 3 ins Ziel und stand damit bereits zum 33. Mal in seiner Karriere auf dem Podium. In der WM überholte Vergne beim Berlin E-Prix Jake Dennis und rangiert damit nun auch auf WM-Platz 3 - nur 19 Punkte hinter Spitzenreiter Pascal Wehrlein.
Mit viel Routine und starker Pace holt Vergne in dieser Saison bislang das Optimum aus einem Fahrzeug heraus. Denn mit Blick auf die Effizienz scheinen die vier Fahrzeuge von Porsche und Jaguar eigentlich leichte Vorteile zu haben. Das weiß auch Vergne und ist entsprechend zufrieden mit seinem Rennwochenende in Tempelhof.
"Wir hatten heute einen sehr guten Tag - ein sehr gutes Qualifying und ein gutes Rennen", meint er. "Wir haben das beste Ergebnis erzielt, das möglich war. Ich bin mit diesem Resultat und dem Podium sehr zufrieden, werde aber weiter hart arbeiten, denn wir brauchen weitere Siege."
Jay Penske: "Strategieentscheidungen waren goldrichtig"
Auch Teamchef Jay Penske ist zufrieden mit seinen Piloten: "Sie sind sehr intelligente Rennen gefahren, und die Strategieentscheidungen waren goldrichtig. JEV hat das ganze Rennen über in den Top 5 gekämpft und belegte am Ende einen sehr respektablen dritten Platz. Ich bin sehr stolz auf die Leistung und freue mich auf Monaco mit dem Ziel, unsere beiden Fahrer auf das Podium zu bringen."
Das Gastspiel der Formel E im Fürstentum ist auf den 6. Mai terminiert.
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