Formel E

Bird & Evans diskutieren Unfall bei Formel E in Diriyya: "Konnte niemals funktionieren"

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Runde 12 am Samstag in Diriyya: Antonio Felix da Costa aktiviert auf Platz 2 liegend seinen ersten Attack-Mode. Was auf den ersten Blick überhaupt nichts mit Sam Bird und Mitch Evans zu tun hat, setzt eine Kettenreaktion in Gang, die das Rennen beider Piloten zerstören soll. Nach dem E-Prix schildern sie den Vorfall aus ihrer Sicht.

Felix da Costa fiel durch die Aktivierung eines Attack-Modes zunächst hinter Lucas di Grassi zurück, überholte ihn in Kurve 1 jedoch gleich wieder. Weil sich di Grassi mit aller Macht zu verteidigen versuchte und so an Schwung verlor, schlossen Bird und Evans auf. Bird griff di Grassi in Kurve 2 auf der Außenseite an, Evans blieb innen und setzte sich im Kampf um Platz 4 neben Bird.

Beide fuhren nebeneinander in die Rechtskurve 4, wo Evans auf der Innenbahn zwischen Bird und der Mauer eingeklemmt wurde. Es kam zum Kontakt, bei dem Evans einen Reifenschaden erlitt und Bird gegen die Streckenbegrenzung an der Kurvenaußenseite prallte. Bird fuhr zunächst in langsamer Fahrt weiter, wurde in der nächsten Kurve aber auch noch von Pascal Wehrlein touchiert und landete endgültig in der Mauer. Die Rennkommissare sahen Evans als Schuldigen für die Kollision an und sprachen später eine Durchfahrtsstrafe gegen den Jaguar-Piloten aus, der unmittelbar nach dem Vorfall ohnehin schon an die Box kommen musste. Außerdem erhielt er zwei Strafpunkte.

"Als Antonio (Felix da Costa) Lucas (di Grassi) angriff, ging es richtig los", schildert Evans die Aktion nach dem Rennen bei 'Motorsport.com'. "Sam (Bird) entschied sich für den Versuch, die Situation in Kurve 2 auszunutzen, was niemals funktionieren konnte. Es gab eine Lücke, also stach ich hinein. Ich hatte den Eindruck, weit genug neben ihm zu sein. Kurve 4 ist eine unangenehme Kurve und normalerweise keine Stelle zum Überholen, aber ich fuhr neben ihm."

"Ich glaube nicht, dass er mir genug Platz gelassen hat. Falls doch, wären wir beide wahrscheinlich gut durchgekommen", so der Neuseeländer weiter. "Es wäre eng gewesen. Aber er wusste: Wenn er mir zu viel Platz gelassen hätte, wäre er auf den dreckigen Teil der Strecke gekommen. Also entschied er sich für die, sagen wir, aggressivere Herangehensweise. Er hat erwartet, dass ich zurückziehe. Aber ich dachte, ich sei innen weit genug neben ihm."

Bird nimmt Evans in Schutz

Sam Bird sah die Situation anders als die Rennkommissare und wertete sie als Rennunfall. "Ich habe es mir noch nicht angeschaut", sagte er kurz nach dem Rennen. "Wir haben miteinander gesprochen und sind uns in einigen Dingen einig. In anderen Dingen sind wir aber auch unterschiedlicher Meinung. Ich denke, man kann hier wahrscheinlich in beide Richtungen argumentieren. Ich hatte das Gefühl, in der Kurve vorne zu sein. Man kann hier nicht überholen kann, und ich hing direkt im Getriebe von Lucas (di Grassi)."

"Ich verstehe, dass er auf der Innenseite war. Aber er hatte die Gelegenheit zurückzuziehen, als ich es nicht tat. Wie auch immer - ich glaube nicht, dass man jemanden für den Unfall beschuldigen kann, es ist einfach nur bedauerlich."

Durch seinen Ausfall im Samstagsrennen verlor Bird die Führung in der Meisterschaft an den Sieger des Rennens, Alexander Sims. Auch Stoffel Vandoorne ging in der Gesamtwertung am Virgin-Piloten vorbei. Evans ist nach seinem zehnten Platz im ersten Rennen und der Nullnummer vom Samstag nur auf Platz 16 der Gesamtwertung zu finden. Das nächste Rennen findet am 18. Januar in Santiago statt.

Screenshots: FIA Formula E (YouTube)

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