Formel E

Bird verlässt Virgin nach 6 Jahren mit Galavorstellung - und wird gefesselt eingeschäumt

Timo Pape

Timo Pape

Sam Bird hat seinen sechsjährigen Stint bei Virgin Racing mit einer starken Aufholjagd beim Formel-E-Finale in Berlin beendet. Vom 14. Startplatz kämpfe er sich bis auf den fünften Rang vor, unter anderem an Lucas di Grassi und Teamkollege Robin Frijns vorbei, die im gleichen Auto unterwegs waren. Nach dem Rennen sorgte das britische Team mit einer lustigen Aktion für Aufsehen.

Mit nur 63 Punkten und Gesamtrang 10 beendete Bird seine bislang erfolgloseste Saison. Nichtsdestotrotz ist der 33-Jährige dank seines Auftaktsieges in Diriyya nun der einzig verbliebene Formel-E-Fahrer, der in jeder Saison ein Rennen gewinnen konnte. In Berlin kam er beim ersten Lauf noch einmal aufs Podium, sonst lief 2019/20 nicht viel zusammen. In seinem letzten Rennen für Virgin zeigte Bird jedoch einmal mehr seine Rennpace und verbesserte sich durch eine kluge Attack-Mode-Strategie, Effizienz und Willenskraft um neun Positionen.

"Ich habe das Rennen sehr genossen", sagt Bird. "Es war eine gute Art und Weise, die fantastischen letzten sechs Jahre mit diesem Team abzurunden. Ich würde lügen wenn ich sage, ich sei nicht emotional gewesen, als ich die Ziellinie überquert habe. Natürlich war es keine einfache Saison, aber das Team hat einen fantastischen Job gemacht, und es ist toll, die Saison mit einem guten Gefühl zu beenden."

Mit Platz 5 verabschiedete er sich somit von dem Team, für das er seit dem ersten Rennen der Formel E im September 2014 an den Start ging. Bird holte in seinen 69 Rennen für Virgin neun Siege, 19 Podien, fünf Pole-Positions, neun schnellste Runden, 604 Punkte, vier FANBOOSTs und führte 216 seiner insgesamt 2.583 Rennrunden an.

Speziallieferung an Jaguar Racing

In der kommenden siebten Saison wird Bird für Jaguar starten. Deshalb ließ es sich Virgin nicht nehmen, Bird "ordnungsgemäß" an seinen neuen Arbeitgeber zu überreichen. Ohne T-Shirt stellten ihn die Teammitglieder auf eine Sackkarre und banden ihn fest. Dann sprühten sich ihn über und über mit Feuerlöscherschaum ein. Anschließend schoben sie ihren langjährigen Weggefährten bis vor die Jaguar-Garage und übergaben ihn an sein künftiges Team.

Über Social Media veröffentlichte Virgin den Schnappschuss kurz nach dem Finalrennen von Berlin mit dem Kommentar: "Ausgeliefert an Jaguar Racing - in Liebe, Envision Virgin Racing." In einem Tweet bat das Audi-Kundenteam zudem darum: "Könnt ihr diese Zustellung bitte gegenzeichnen, Jaguar?" Britischer Humor eben.

Bei der "Raubkatze" erwartet Bird ab dem 16. Januar 2021 eine neue Herausforderung. An der Seite von Mitch Evans soll der Routinier dazu beitragen, Jaguar an die Spitze der Formel E zu führen, was in diesem Jahr durch den Albtraum von Berlin nicht geklappt hat. Virgin hingegen wird in der nächsten Saison mit Neuzugang Nick Cassidy sowie Robin Frijns antreten. Der Niederländer hat am Wochenende im Rahmen des DTM-Rennens am Lausitzring bestätigt, dass er auch 2021 für Virgin fahren wird.

Foto: Shivraj Gohil / Spacesuit Media

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