Formel E

Sam Bird: "Will unbedingt noch einen Titel gewinnen"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Nach den ersten sechs Rennen der Formel-E-Saison 2017/18 liegt Virgin-Pilot Sam Bird mit einem Sieg und zwei Podestplätzen auf einem starken dritten Gesamtrang in der Fahrerwertung. Als Fahrer der ersten Stunde - Bird fuhr schon beim ersten E-Prix im Herbst 2014 in der Formel E um den Sieg - kam der Brite der Meisterschaft in der Elektroserie selten so nahe wie in diesem Jahr.

"Ich würde gerne noch einen Titel in einer Formelserie gewinnen, denn auf eine Meisterschaft warte ich schon meine ganze Karriere", so Bird gegenüber 'e-racing365'. "Könnte es diese Saison soweit sein? Das wird die Zeit zeigen. Natürlich wird es schwer, auch wenn es ein Vorteil für mich ist, dass die letzten zwei Rennen in New York stattfinden."

2017 konnte Bird das Doppel-Event am "Big Apple" mit zwei Siegen für sich entscheiden. Insgesamt nahm der Brite 53 Zähler aus den USA mit, was ihm nach dem Saisonfinale in Montreal den vierten Gesamtrang im Klassement einbrachte.

Seither präsentiert sich Bird in der Formel E von seiner besten Seite. Der Ferrari-Werksfahrer in der WEC erreichte in seiner Elektro-Karriere insgesamt sechs Rennsiege und schaffte es in neun der letzten zwölf Qualifyings in das Super-Pole-Shoot-out der schnellsten fünf Fahrer. Seit dem New-York-Wochenende im Juli 2017 sammelte Bird im Schnitt 15 Punkte pro Rennen.

"Ich habe immer ein bisschen Schwierigkeiten damit mir selbst einzureden, dass ich auch ein großer Fisch in dieser Meisterschaft bin", erklärt Bird bescheiden. "Wenn man sich hier umsieht, liest man Namen wie di Grassi, Buemi, Vergne, Rosenqvist, Piquet, Lotterer... Und ich bin eben nur 'Sam Bird, der sein Bestes gibt' und irgendwo zwischen diesen Namen auftauchen will."

Vor fünf Jahren verpasste Bird um Haaresbreite den Titel in der GP2. Im letzten Rennen der 2013er-Saison unterlag der Mercedes-Juniorenfahrer dem Schweizer Fabio Leimer, der ebenfalls später seinen Weg in die Formel E fand - wenn auch nur für zwei Rennen in London.

"Wäre meine Karriere heute anders, wenn ich damals den Titel gewonnen hätte? Ich glaube nicht", meint Bird, "ich hätte nie die Chance in der Formel 1 bekommen. Zurückblickend ist es unglaublich, wie nah man sich an der Formel 1 fühlt und wie weit man tatsächlich von einem Cockpit weg ist", so Bird.

"Du kannst ein Reservefahrer sein und wirst an einem Rennwochenende nie einen Fuß in ein Rennauto setzen. So war es bei mir. Inzwischen habe ich aber meinen Frieden mit dieser Zeit gemacht. Ich liebe das, was ich aktuell tue."

Schon beim nächsten Rennwochenende der Formel E in Rom muss Bird seine gute Ausgangslage in der Meisterschaft verteidigen. Gerade einmal 24 Punkte trennen ihn von Sebastien Buemi (e.dams) auf Platz 4. Auf den Gesamtführenden Jean-Eric Vergne fehlen ihm 33 Zähler. Der Rom E-Prix 2018 findet in etwas weniger als zwei Wochen am 14. April statt.

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 1 plus 2.