Formel E

BMW-Motorsport-Chef Marquardt: "Technologie-Transfer funktioniert sehr gut"

Timo Pape

Timo Pape

"Racing eDrive01" - so heißt die Antriebseinheit von BMW i Andretti Motorsport in der Formel E. Sie treibt den Rennwagen BMW iFE.18 mit seinen Fahrern Antonio Felix da Costa und Alexander Sims in der ersten Saison des offiziellen BMW-Werksteams zu Höchstleistungen, wenngleich das Debütjahr der Bayern ein Auf und Ab der Gefühle darstellt. Zuletzt lief es nicht ganz so wie erhofft, doch gleich das erste Rennen in Diriyya konnte Felix da Costa im Dezember 2018 für sich entscheiden. Mit ihm freuten sich damals auch die Ingenieure von BMW i, die sonst für den Antrieb von Serienmodellen wie dem BMW i3 verantwortlich sind. Ihre Erfahrung erwies sich auf der Rennstrecke als Vorteil.

"Wir standen zu Beginn des Entwicklungsprozesses für den E-Antrieb in der Formel E vor der Frage: Bauen wir bei uns eigene BMW-Motorsport-Kapazitäten auf oder nutzen wir die langjährige Erfahrung von BMW i in diesem Bereich?", erinnert sich BMW-Motorsport-Chef Jens Marquardt. "Die Antwort darauf war schnell gefunden. Natürlich war es sinnvoll, sich das riesige Know-how unserer Serienkollegen zunutze zu machen."

Was folgte, war eine Verzahnung zwischen Serien- und Rennsportentwicklung. Unter dem Dach von BMW i Motorsport wurde ein vollkommen neuer Entwicklungskreislauf aufgebaut, immer mit dem Ziel, Kapazitäten so effizient wie möglich zu nutzen und bestmögliche Synergien zu schaffen. Die Verantwortlichkeiten sind dabei klar verteilt: Die Spezialisten aus der Serie kümmern sich um die Hardware des Elektromotors und des Inverters - und damit um den gesamten Hochvolt-Bereich, inklusive der Software, die vom Inverter her den E-Motor steuert sowie der eingesetzten Materialien, etwa für Rotor oder Stator.

Sinnvolle Arbeitsteilung

Die Ingenieure von BMW Motorsport widmen sich derweil vor allem dem Low-Volt-Steuerungsbereich. Sie erarbeiteten Rekuperationsstrategien, übernahmen das Packing der gesamten Hinterachsstruktur und entwickelten das Kühlkonzept. "Ganz transparent wurden all die Dinge, die jeder Bereich am besten kann, miteinander verzahnt. Der Technologie-Transfer zwischen unseren BMW Motorsport Ingenieuren und den Kollegen von BMW i funktioniert sehr gut", meint Marquardt.

So entsteht im Zukunftsfeld Elektrifizierung ein Kreislauf an Know-how und Erfahrungen, der beiden Seiten nur Vorteile bringt. Unter den extremen Bedingungen auf den Rennstrecken der Formel E - noch dazu im direkten Wettbewerb mit vielen anderen Automobilherstellern - sammelt BMW i Motorsport Erkenntnisse, die dann wieder in die Entwicklung einfließen. "Jeder BMW i Kunde", so Marquardt, "profitiert so von unseren gemeinsamen Fortschritten im Rennsport." Ein Beispiel: Die Steuerungssoftware im Hochvolt-Bereich, die den E-Motor nach dem Inverter ansteuert, kommt genauso im BMW iFE.18 wie im BMW i3 zum Einsatz.

Sportlich hat diese Kombination in der Formel E vom ersten Rennen an Wettbewerbsfähigkeit demonstriert. Auch mit Blick auf weitere Entwicklungsfelder rund um die Mobilität der Zukunft, die im Rahmen der Formel E eine Rolle spielen, wird die Elektrorennserie zunehmend zu einem Symbol für die konsequente Zukunftsorientierung von BMW.

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