Formel E

BMW & Nissan verhandeln Formel-E-Einstieg in Saison 3

Timo Pape

Timo Pape

Die beiden Automobilhersteller BMW und Nissan führen aktuell Gespräche über ein zeitnahes Engagement in die Formel E. Das sollen mehrere Quellen gegenüber 'Autosport' bestätigt haben. Demnach verhandeln beide Konzerne mit bereits bestehenden Formel-E-Teams über einen Einstieg in der kommenden Saison 2016/17, die nach unseren Informationen schon am 24. September in Peking beginnen wird.

In der Vergangenheit hatte BMW mehrfach gegenüber 'e-Formel.de' betont, man wolle nicht aktiv mit eigenem Team einsteigen, solange die Formel E einen Fahrzeugwechsel zur Rennmitte benötigt, um über die Distanz zu kommen. Die Elektroserie hat zuletzt aber erneut ihr Ziel unterstrichen, ab Saison fünf (Herbst 2018) mit einem Auto über die Runden zu kommen. Ob BMW seine Einstellung inzwischen geändert hat, ist unklar.

Denkbar wäre, dass der Münchener Automobilbauer schon jetzt als Partner eines Teams einsteigt, ohne jedoch öffentlich in den Fokus zu rücken. Stattdessen hätte BMW gut zwei Jahre Zeit, um einen eigenen Antriebsstrang zu entwickeln und von den kontinuierlichen Daten des Partnerteams zu profitieren. Mit den Modellen i8 sowie i3 stellt BMW ohnehin bereits das Safety- beziehungsweise Medical-Car der Formel E.

Nissan evaluiert Motorsportzukunft

Nissan zieht das Thema Formel E ganz offensiv in Betracht. So trage der japanische Autobauer derzeit Fakten zusammen, um über seine langfristige Strategie im Motorsport zu entscheiden. Laut 'Autosport' bedarf ein Formel-E-Einstieg Nissans jedoch des Einverständnisses der Renault-Nissan Alliance. Die Gruppe, die beide betroffenen Marken sowie sechs weitere vereint, muss entscheiden, ob Renault und Nissan in derselben Rennserie gegeneinander antreten dürfen oder nicht. Wie BMW würde auch Nissan ob der Kurzfristigkeit nicht direkt mit eigenem Motor antreten können.

In der Formel E fahren derzeit drei Teams, die noch keinen Hersteller an der Seite haben. Zwei von ihnen, Andretti und Dragon, haben jedoch bereits einen eigenen Antriebsstrang für die kommende Saison angekündigt. Einzig Team Aguri entwickelt bis dato nicht selbst. Es scheint allerdings nur noch Formsache, dass die Japaner ab Herbst als Kundenteam von Klassenprimus Renault antreten. Möglicherweise könnte der Motor ja auch einfach Nissan heißen - wer weiß? Für den japanischen Hersteller Nissan wäre Aguri vermutlich eine attraktive Option - nicht nur wegen derselben Herkunft. Aber das ist Spekulation.

Hersteller schmeicheln der Formel E

Formel-E-Boss Alejandro Agag möchte sich zwar nicht zur Situation mit BMW und Nissan äußern, bestätigt aber ein generelles Interesse aus Richtung Automobilbranche: "Wir wissen sehr wohl, dass uns manch zusätzlicher Hersteller ernsthaft in Betracht zieht. Ich will nicht zu sehr jubeln, aber wir haben einen Ort geschaffen, an dem große Hersteller gerne wären. Diejenigen, die aktuell drin sind, sind zufrieden und verlängern ihre Engagements, und niemand hat uns bisher wieder verlassen."

Nach unseren Informationen wird definitiv ein weiterer großer Hersteller neben Jaguar in Saison drei einsteigen. Ob das BMW, Nissan oder doch ganz ein anderer sein wird, wird sich zeigen.

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