Formel E

BMW-Pilot Alex Sims "ehrgeizig genug, um einen weiteren Sieg als Ziel zu setzen"

Timo Pape

Timo Pape

Am kommenden Samstag steigt in Santiago de Chile der dritte Saisonlauf der Formel-E-Saison 2019/20. Nach seinem Premierensieg in Saudi-Arabien reist BMW-Fahrer Alexander Sims als Führender der Fahrerwertung nach Chile - und zeigt sich entsprechend selbstgewusst. Auch Maximilian Günther will auf seiner guten Diriyya-Pace aufbauen.

"Natürlich fahre ich nicht nach Santiago und gehe davon aus, dass ich automatisch wieder die Pole-Position und den Sieg einfahren werde, aber ich bin ehrgeizig genug, um mir einen weiteren Sieg als Ziel zu setzen", sagt der Gesamtführende Sims vor dem Rennen. "Die Pause nach Diriyya hat gutgetan, und ich fühle mich vor dem Rennen in Santiago wieder frisch und bereit für die Herausforderung."

Die größte Herausforderung erwartet Sims womöglich im Qualifying: "Die Tatsache, dass ich erstmals in Qualifying-Gruppe 1 werde antreten müssen, ist eine Challenge, aber ich hoffe, dass wir gut damit zurechtkommen und wieder ein starkes Ergebnis erzielen können." Mit Blick auf die neue Kursführung in Santiago erwartet der Brite hingegen keine Schwierigkeiten: "Alle Fahrer werden erst einmal das neue Layout der Strecke verinnerlichen müssen. Dabei hat mir bereits das Training im Simulator sehr geholfen."

Max Günther fühlt sich "extrem wohl"

Teamkollege Günther blickt zuversichtlich auf seine Rennpremiere als BMW-Werksfahrer Ende November in Saudi-Arabien zurück: "Mit meiner Leistung vor allem im zweiten Rennen in Diriyya war ich sehr zufrieden. Mein Speed war vielversprechend, auch wenn wir leider am Ende (wegen einer Strafe) keine Punkte geholt haben. Umso motivierter sind wir alle, es nun in Santiago noch besser zu machen. Die Chemie im Team ist hervorragend. Ich fühle mich extrem wohl", erklärt der gebürtige Oberstdorfer.

Auf den O'Higgins-Park von Santiago de Chile, wo er 2019 zunächst auf Startplatz 7 fuhr, im Rennen jedoch früh ausfiel, freut sich Günther: "Nach der langen Pause sind meine Batterien wieder mehr als aufgeladen, und ich kann es kaum erwarten, wieder auf die Strecke zu gehen. Ich hatte in der vergangenen Saison sehr viel Spaß in Santiago und hoffe, dass die Strecke im neuen Layout genauso cool zu fahren ist."

Roger Griffiths will "beweisen, dass Erfolg in Diriyya keine Eintagsfliege war"

BMW-Andretti-Teamchef Roger Griffiths möchte an den starken Saisonauftakt anknüpfen: "Das vergangene Jahr endete für uns mit dem Sieg für Alexander in Diriyya natürlich mit einem Highlight. Nun ist das gesamte Team heiß darauf, in Südamerika zu beweisen, dass der Erfolg in Diriyya keine Eintagsfliege war. Alexander hat mit seiner Serie an Pole-Positions (drei in Folge) einen Lauf und will daran anknüpfen, wenngleich es eine besondere Herausforderung für ihn sein wird, sich in Gruppe 1 qualifizieren zu müssen. Max hofft, die Enttäuschung nach dem letzten Rennen hinter sich zu lassen und ein starkes Ergebnis zu erzielen."

Griffiths geht zudem auf die Änderungen an der Streckenführung von Santiago ein - "von einer neuen Asphaltdecke, um die Probleme des Vorjahres zu beheben, bis hin zu einem neuen Layout, um die neue Boxengasse zu integrieren". All dies stelle die Ingenieure und Fahrer gleichermaßen vor neue Herausforderungen. "Wir haben zum einen analysiert, was uns in Diriyya so stark gemacht hat, zum anderen aber auch Bereiche definiert, in denen wir uns noch verbessern können, denn die Konkurrenz wird im neuen Jahr sicher ebenfalls wieder stark sein", so der Brite.

Rennstart in Santiago ist am Samstagabend (18. Januar) um 20 Uhr deutscher Zeit.

BMW-Tack-Facts zum Santiago E-Prix

Streckenlänge 2,287 km. Fahrtrichtung gegen den Uhrzeigersinn.
Kurven 11 Kurven: 8 Links- und 3 Rechtskurven. Änderungen zu Saison 5: T1 führt nun nach links anstatt rechts, keine Schikane mehr zwischen T7 und T8, daher diese Passage deutlich schneller, Sektion zwischen T9 und T11 wurde komplett verändert.
Streckenbelag Sehr wellig zwischen T9 und T1. Neuer, hitzebeständiger Asphalt zwischen T2 und T8.
Griplevel Zwischen T2 und T8 hoch. Zwischen T9 und T1 sehr niedrig. Laub von den Bäumen kann die Strecke speziell im Qualifying rutschig machen – Nachteil für Gruppe 1.
Strecken-Layout Durch die vielen Änderungen fast ein neuer Kurs. Der Sektor zwischen T1 und T7 ist technisch sehr anspruchsvoll, gute Fahrwerksabstimmung an der Vorderachse nötig. Zwei gute Überholmöglichkeiten in T1 und T9.
Reifenverschleiß Sehr hoch, vor allem für den rechten Hinterreifen.
Topspeed ca. 230 km/h vor T9.
Attack-Zone Der Attack-Mode wird an der Außenseite von T3 aktiviert.
Boxengasse Neue Position im Vergleich zu Saison 5.
Unfallrisiko Hoch, vor allem in den Sektoren 1 und 3.
Schlüsselfaktoren    Qualifying-Gruppe, Energie- und Temperaturmanagement bei großer Hitze, Reifenverschleiß.

 

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