Formel E

BMW-Pilot Max Günther hadert mit Crash beim Formel-E-Saisonauftakt: "Tut mir sehr leid für das Team"

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Max-Günther-BMW-Nightrace

Ein Auftakt nach Maß sieht anders aus: BMW i Andretti Motorsport wurde beim ersten Rennen der FIA-Formel-E-Weltmeisterschaft in Diriyya seiner vermeintlichen Favoritenrolle nicht gerecht. Maximilian Günther schied nach einem Fahrfehler mit folgendem Unfall aus, sein Teamkollege Jake Dennis beendete sein erstes Formel-E-Rennen auf Platz 12.

Nachdem Günther bei den Vorsaison-Tests in Valencia die schnellste Rundenzeit gefahren war, galt der zweimalige Formel-E-Rennsieger als Geheimfavorit für das Auftaktrennen der letzten Saison für das BMW-Werksteam. Nach zwei zehnten Plätzen in den beiden Freien Trainings relativierte sich dies jedoch spätestens im Qualifying: Günther fuhr in Qualifying-Gruppe 2 und stellte seinen BMW auf den neunten Startplatz.

Bereits am Start überholte er zwei Konkurrenten und verbesserte sich auf den siebten Platz. In der zweiten Runde verlor er wieder einen Platz gegen den von hinten heranstürmenden Sam Bird im Jaguar. Kurz vor Rennhalbzeit profitierte der gebürtige Allgäuer jedoch von der Kollision von Bird und Alex Lynn, die ihn auf Platz 6 vorspülte.

Durch die anschließende Safety-Car-Phase schob sich das Feld wieder zusammen. Statt 11,5 Sekunden lag der Deutsche jetzt nur rund 2,5 Sekunden hinter Spitzenreiter Nyck de Vries im Mercedes und unmittelbar am Heck von Porsche-Pilot Pascal Wehrlein. Da Günther im Gegensatz zu seinen direkten Kontrahenten noch beide Attack-Modes zur Verfügung hatte, befand er sich in einer strategisch guten Position im Kampf um die Punkteränge.

Günther: "Hätte in der Schlussphase wichtige Punkte einfahren können"

In der zweiten Runde nach dem Neustart dann der Fauxpas von Günther: Er touchierte die Mauer von Kurve 2 an der Innenseite leicht, verlor die Kontrolle über seinen Boliden und schlug hart in die kurvenäußere Mauer ein. Dabei brach die Radaufhängung seines BMW, sodass er nach einem weiteren Einschlag in die Streckenbegrenzung aussteigen musste.

"Ich hatte einen guten Start und habe gleich zwei Positionen gewonnen", so Günther nach dem Rennen. "Die meiste Zeit des Rennens bin ich auf Position 6 gefahren und habe mich auf das Energiemanagement konzentriert. Ich war in einer guten Position und hätte in der Schlussphase wichtige Punkte einfahren können."

"Leider habe ich in Kurve 2 die Streckenbegrenzung berührt und bin dann in die Leitplanken gerutscht", fährt der Deutsche fort. "Dabei wurde das Auto beschädigt. Es tut mir sehr leid für das Team. Aber dennoch: Mit unserer Rennpace war ich ziemlich zufrieden. Wir müssen jetzt weitermachen und uns auf morgen konzentrieren."

Jake Dennis mit Platz 12 zufrieden: "Ein sehr lehrreicher Tag"

Sein Teamkollege Jake Dennis erlebte den erwartet schwierigen Start in seine erste Formel-E-Saison. Nach den Positionen 24 und 22 in den beiden Freien Trainings profitierte er im Qualifying von den besseren Streckenbedingungen, die für die vierte Gruppe herrschten. Den ersten E-Prix seiner Karriere nahm er somit von Position 14 auf.

Im Rennen hielt sich Dennis aus allen Scharmützeln heraus und konzentrierte sich darauf, Rennerfahrung zu sammeln. Er profitierte unter anderem vom Ausfall seines Teamkollegen und lag in der letzten Runde auf dem 13. Platz. Ausgangs der Zielkurve überholte er dann noch Nissan-Pilot Sebastien Buemi, dem wenige Meter vor dem Zielstrich die Energie ausging. Buemi versuchte noch, sich auf der Innenbahn gegen Dennis zu verteidigen, wobei es zu einer leichten Berührung der Fahrzeuge kam. Dennoch überholte Dennis den Schweizer und schloss das Rennen somit auf Platz 12 ab - ein solides Debüt.

"In meinem ersten Formel-E-Rennen gab es eine ganze Menge zu lernen. Aber alles in allem ist es gar nicht schlecht gelaufen", zeigt sich Dennis nicht unzufrieden mit seinem Formel-E-Debüt. "Ich habe mich aus allem Ärger herausgehalten und ein paar Plätze gutgemacht. Es war ein sehr lehrreicher Tag. Morgen läuft es hoffentlich noch besser. Ich werde in Qualifying-Gruppe 2 starten, was eine weitere Herausforderung für mich sein wird."

Teamchef Griffiths: "Ein ziemlich enttäuschender Saisonstart"

"Das war sicher nicht das Rennen, auf das wir gehofft hatten. Ein ziemlich enttäuschender Saisonstart", konstatiert Teamchef Roger Griffiths. "Maximilian lag solide auf dem sechsten Platz, hat dann aber das Auto verloren. Die linke Seite ist beschädigt, aber die Jungs schauen sich das jetzt an und werden es für morgen reparieren."

"Jake hat heute viel gelernt. Sein Start war noch verhalten, aber speziell in der zweiten Rennhälfte hat er eine gute Pace gezeigt", lobt Griffiths seinen Neuling. "Er wird über alles, was er heute an Erfahrungen gesammelt hat, schlafen und morgen stärker zurückkommen. Das Gleiche gilt für das gesamte Team. Wir werden analysieren, was heute passiert ist, einige Dinge verbessern und im morgigen Event wieder voll angreifen."

Bereits um 11:45 Uhr beginnt in Diriyya das 3. Freie Training. Die Qualifikation steht für 14 Uhr auf dem Programm, Rennstart ist abermals um 18 Uhr deutscher Zeit.

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