BMWs Alex Sims im Interview: "Nicht einfach, als Rookie zu bestehen"
Timo Pape
Das Team BMW i Andretti Motorsport gab vor etwas mehr als einer Woche in München sein Fahrer-Line-up bekannt. In der ersten Saison des zweiten deutschen Herstellers in der Elektroserie starten Antonio Felix da Costa und Alexander Sims im neuen BMW iFE.18.
Die Verpflichtung des Portugiesen Felix da Costa war keine besonders große Überraschung. Der 27-jährige BMW-Werkspilot fährt bereits seit Ende 2014 in der Formel E und sammelte in 41 Rennen reichlich Erfahrung. Ein Sieg in Buenos Aires (2015) geht auf das Konto des Portugiesen, damals noch im mittlerweile aufgelösten Aguri-Team.
Dagegen überraschte BMW einige Fans mit der Bekanntgabe von Alexander Sims als neuer Teamkollege von Felix da Costa. Der 30-jährige Brite stach solche Kaliber wie DTM-Champion Bruno Spengler oder Tom Blomqvist aus, die sich berechtigte Hoffnung auf ein BMW-Cockpit machten. Der größte Erfolg des Briten war bisher der Sieg beim 24-Stunden-Rennen im BMW M6 GT3 an der Seite von Philippe Eng und Maxime Martin in Spa-Francorchamps 2016.
Sims, der seit 2014 zum Stammpersonal von BMW zählt, sammelte in den vergangenen Jahren im Andretti-Team und zuletzt auch beim Testen mit BMW erste Formel-E-Erfahrungen. Der frischgebackene Formel-E-Pilot fährt aktuell in der IMSA WeatherTech SportsCar Championship, eine Sportwagen-Serie in den Vereinigten Staaten und Kanada, für den bayerischen Automobilhersteller.
Sims' großes Interesse für die Elektromobilität zeigt sich neben der Formel E auch in seinem privaten Umfeld. Der Brite fährt schon jahrelang ein Elektroauto und ist zudem Vorsitzender der Charity-Organisation "Zero Carbon World", die kostenlos Ladestationen zur Verfügung stellt.
Wir haben uns beim Team-Launch von BMW in München exklusiv mit Alexander Sims unterhalten und ihn gefragt, wie er sich als neuer Formel-E-Fahrer fühlt, welche Herausforderungen auf ihn warten und welche Ziele er sich in seiner Premierensaison setzt.
Herzlichen Glückwunsch zum BMW-Cockpit in der Formel E. Wie fühlt sich das an?
Ich freue mich sehr auf die bevorstehende Saison. Ich bin schon seit dem Start der Formel E stark an ihr interessiert. Jetzt die Chance zu haben, mit BMW die Formel E zu fahren und meine Bindungen innerhalb der BMW-Familie noch weiter zu stärken, ist für mich ehrlich gesagt ein Traum, der wahr wird.
Welche Ziele hast du dir persönlich für deine Rookie-Saison in der Elektrorennserie gesetzt?
Mein großes Ziel ist vor allem, so gut und schnell es geht zu lernen. Die Formel E ist eine extrem anspruchsvolle Serie, das Level im Wettbewerb ist sehr hoch. Es gibt fantastische Fahrer und Teams, und manche von ihnen, wie etwa Antonio Felix da Costa, sind ziemlich erfahren. Es wird also nicht einfach, als Rookie zu bestehen. Du musst supereffizient fahren und gleichzeitig schnell sein. Es wird bestimmt ein bisschen dauern, sich daran zu gewöhnen.
Was wird die größte Herausforderung für dich als Rookie sein?
Es gibt so viele Sachen, die man neu angehen muss. Das fängt schon mit dem Testen an, das ich bis jetzt auf herkömmlichen Rennstrecken durchgeführt habe. Ich lerne sehr viel über die neue Auto-Charakteristik, die Reifen, das Bremssystem und die Reichweite des Autos. Ich erwarte, wenn ich zu den Stadtkursen am Rennwochenende anreise, wellige Strecken, Mauern und sehr kurze Sessions. Alles ist so dicht gedrängt. Da gilt es, viele Aspekte im Auge zu behalten. Alles ist neu und eine große Herausforderung für mich.
Wie haben deine Familie und Freunde reagiert, als feststand, dass du in der Formel E fahren wirst?
Meine Freunde wissen, dass ich seit vielen Jahren eine große Leidenschaft für Elektroautos hege. Ich fahre privat seit fünf Jahren ein E-Auto. Jetzt kann ich meine Leidenschaft für Elektroautos mit der Leidenschaft für Autorennen verknüpfen, das ist etwas ganz Besonderes. Ich bin glücklich darüber, in einer Zeit zu leben, in der das möglich ist. Es ist toll, diese Chance noch während meiner aktiven Karriere zu bekommen.
Foto: BMW Motorsport
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