Formel E

Brasilien mit guten Chancen auf Formel-E-Rennen, Deadline für Berlin

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Die Liste der Bewerberstädte um ein Formel-E-Rennen wird immer länger. Für die laufende Saison kommen bereits Rennen in Mexiko-Stadt und Paris hinzu, ab dem dritten Jahr werden zudem einige weitere Namen im Kalender auftauchen. Wie Formel-E-CEO Alejandro Agag verrät, laufen unter anderem Verhandlungen mit Städten in Brasilien.

"Wir schauen uns Brasilien an. Am Montag nach dem Rennen werde ich womöglich direkt aus Punta del Este nach Brasilien fliegen und nach einem Promoter suchen. Das Land hat eine große Motorsport-Tradition und Fanbase, die unsere brasilianischen Fahrer im Feld unterstützt", verrät Agag gegenüber 'Motorsport.com'. "Wir würden liebend gerne in Brasilien starten."

Für die Premierensaison war ursprünglich schon ein Rennen in Rio de Janeiro angesetzt worden, welches jedoch wegen der schwierigen Organisation abgesagt wurde. "Wir haben viele Optionen, uns stehen alle Türen offen", sagt Agag mit Blick auf die Verhandlungen mit Rio de Janeiro und Sao Paulo.

Formel-E-Meister Nelson Piquet jr. ist nichtsdestotrotz nur wenig von einem Rennen in seiner Heimat angetan: "Brasilien ist zurzeit nicht in der Position, um Geld für die Formel E auszugeben. Ich glaube nicht, dass das Land das verdient. Es gibt so viele andere Probleme in Brasilien, die zuerst behoben werden müssen", so der 30-jährige Brasilianer.

Sein Landsmann Bruno Senna ist ganz anderer Meinung: "Viele Fans kommen nach Punta del Este und Buenos Aires, weil wir nicht näher an Brasilien rankommen. In meiner Heimat zu fahren, wäre ein Traum für mich!"

Deadline für Deutschland-Rennen im Januar

Nachdem der Flughafen in Berlin-Tempelhof als Notunterkunft für Flüchtlinge umfunktioniert werden musste, schaut sich die Formel E nach einem anderen Ort für die Austragung des Rennens an. Ob der ePrix an einer anderen Stelle in der Hauptstadt oder in anderen Städten stattfinden könnte - Nürnberg und München sind ebenfalls im Gespräch -, weiß selbst Agag noch nicht. "Wir haben einige gute und vielversprechende Optionen in Berlin", so der 45-Jährige, "aber es gibt auch noch andere Orte."

Bis Ende Januar soll die Entscheidung um den Deutschland ePrix stehen. Sollte der Beschluss später fallen, könnte es Schwierigkeiten mit der Logistik geben. "Wir müssen abwägen, wo wir starten könnten. Klar ist aber, dass wir unbedingt in Deutschland fahren wollen", macht der Spanier den deutschen Fans Mut.

Montreal und Australien mit guten Aussichten

Mit Montreal und einer noch unbekannten australischen Stadt hat die Formel E zwei weitere heiße Bewerber für die Saison 2016/17 in der Warteschlange. Der Bürgermeister von Montreal bestätigte bereits, dass die Verhandlungen mit Agag weit fortgeschritten seien. "Ich habe mich mit ihm getroffen", sagt auch Agag. "In die Organisation fließt sein ganzes Herzblut, er möchte das Rennen unbedingt haben. Ob wir Montreal 2016 oder 2017 hinzufügen werden, weiß ich noch nicht. Wir fahren also entweder ab der nächsten oder übernächsten Saison in Kanada."

Laut dem Formel-E-Geschäftsführer sollen aber auch Rennen in Australien, Asien, dem Mittleren Osten und Europa gute Karten für ein Rennen haben. Wir berichteten bereits, dass Sydney und Adelaide die Favoriten für einen ePrix in Australien sind. "Wir haben verschiedene Optionen, da ist aber noch nichts entschieden", sagt Agag.

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