Formel E

Vize-Champion Buemi: "Ein Problem weniger hätte gereicht, um Formel-E-Titel zu gewinnen"

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Nissan-Pilot Sebastien Buemi hat am Samstag in New York City nach der sechsten Pole-Position für sein Team endlich auch den ersten Sieg für einen japanischen Antriebshersteller in der Geschichte der Formel E erzielt. Am Sonntag stand der Schweizer mit seinem dritten Platz zum vierten Mal in Folge auf dem Podium - so oft wie kein anderer Fahrer in dieser Saison nacheinander. Damit krönte er sich nach einer furiosen Aufholjagd im letzten Saisondrittel noch zum Vizemeister hinter Jean-Eric Vergne. In der fünften Formel-E-Saison wurde der Meister von 2015/16 damit zum dritten Mal Zweiter in der Gesamtwertung.

Den Grundstein legte Buemi bereits im Qualifying: Am Samstag aus Gruppe 2 und am Sonntag aus Gruppe 1 gelang ihm jeweils der Sprung unter die besten Sechs. In der Super-Pole fuhr er am Samstag die Bestzeit, am Sonntag wurde er Dritter. Es sollten genau die Positionen sein, auf denen der Schweizer auch die Zielflagge sah.

Beim ersten Lauf in New York fuhr Buemi einen über weite Strecken souveränen Start-Ziel-Sieg nach Hause, bei dem er sicherlich auch von diversen Scharmützeln auf den Plätzen unmittelbar hinter ihm profitierte. Am Sonntag überholte er direkt am Start Robin Frijns, konnte diese Position aber nur rund 15 Minuten halten. Der Niederländer in Diensten von Virgin war einfach zu schnell und ging dank Attack-Mode mit einem sehenswerten Manöver am Ende der Start- und Ziel-Geraden vorbei.

Nachdem Frijns kurz darauf auch BMW-Pilot Alexander Sims überholt hatte, setze Buemi den Briten in den folgenden Runden massiv unter Druck. Sims verteidigte sich jedoch geschickt. Buemi ging das Risiko eines gewagten Manövers nicht mehr ein, sodass die Positionen bis zum Zielstrich unverändert blieben. Auch wenn es nicht zum Titel gereicht hat, zeigte sich Buemi nach dem Rennen euphorisch: "Es ist unglaublich, jetzt noch in der Meisterschaft Zweiter zu werden. Nach Paris war ich 13. in der Meisterschaft, jetzt bin ich Vizemeister. Das ist ein großartiges Resultat."

Dennoch hadert er mit der Tatsache, dass sich Nissan am Ende um einen einzigen Punkt Virgin geschlagen geben musste und "nur" Gesamtvierter wurde: "Schade ist es natürlich um mein Team, dass wir den dritten Platz in der Meisterschaft verloren haben. Es wäre eine tolle Belohnung für meine Jungs gewesen. Ich habe alles versucht, um an Alex (Sims) vorbeizukommen. Wenn ich mehr getan hätte, wäre es aber zu einem Unfall gekommen. Deswegen bin ich mit Platz 3 zufrieden."

"Ich sagte Robin (Frijns) in der Pressekonferenz, dass ich die Meisterschaft hätte gewinnen können, hätte er mich in Paris nicht berührt und mir den Reifen aufgeschlitzt. Aber das ist Motorsport, und solche Dinge passieren einfach", so Buemi weiter. Bei 'Motorsport.com' führt er zudem aus: "Bei all den Problemen, die wir hatten, hätte eines weniger gereicht, um die Meisterschaft zu gewinnen."

Foto: Nissan

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