Formel E

Carrie Schreiner vor Formel-E-Test für Fahrerinnen in Madrid: "Auf jeden Fall der Anfang für etwas"

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Nach der Absage von Sophia Flörsch ist Carrie Schreiner die einzig verbliebene deutsche Fahrerin bei der ersten Testsession für Frauen in einer FIA-Weltmeisterschaft. Die 26-Jährige hat mit e-Formel.de vor ihrem zweiten Formel-E-Test über ihre Vorbereitung und ihre Erwartungen für die drei Stunden am Freitagnachmittag gesprochen.

2018 durfte Carrie Schreiner für das damals neue Team HWA Racelab in Diriyah bereits das damals neue Gen2-Auto testen, nachdem sich die ursprünglich vorgesehene Pilotin Sophia Flörsch bei einem Formel-3-Unfall in Macao schwer verletzt hatte. Als Vorteil sieht sie das jedoch nicht.

"Ich muss sagen, ich kann mich kaum noch dran erinnern, weil das so lange her ist", beschreibt sie an unserem Mikrofon. "Es war eine schwere Strecke in Diriyah und dadurch, dass mir zweimal die Antriebswelle gerissen ist, habe ich auch nicht viel Fahrzeit gehabt. Daher kann es nur besser werden."

Die Idee, mit allen Teams einen separaten Test nur für Frauen durchzuführen, findet sie sehr gut: "Es ist toll, dass man den Frauen die Möglichkeit gibt, das Auto mal testen zu dürfen und Formel-E-Luft zu schnuppern. Klar, die Jungs sind schon drei Tage gefahren. Es wird schwer, direkt dahin zu kommen, wo die sind. Aber alleine, dass überhaupt die Möglichkeit besteht, dass wir hier sein dürfen, ist schon ziemlich cool. Das ist auf jeden Fall der Anfang für etwas."

Ihre Vorbereitung lief dabei deutlich erschwert: Genauso wie die Stammpiloten bereitete sie sich im Simulator des Teams noch auf dem Kurs in Valencia vor, bevor das schwere Unwetter in der Region einen Umzug der Testfahrten nach Madrid erforderlich machte. Aber sie fand eine Alternative, wie sie zugibt.

"Es ist natürlich sehr, sehr schlimm, was in Valencia passiert ist", beschreibt sie. "Aber für uns ist es gut, dass wir eine Alternative finden konnten. Ich bin die Strecke tatsächlich zuhause in meinem Simulator gefahren, ohne die Schikane, und muss sagen, dass ich sie ganz cool finde. Mal schauen, wie es in echt sein wird."

"War im Simulator im ersten Moment etwas überfordert"

Das überaus komplexe Gen3-Evo-Auto der Formel E stellt sie dabei vor besondere Herausforderungen. "Im Simulator-Test beim Team, als wir noch dachten, dass es in Valencia stattfindet, war ich im ersten Moment etwas überfordert, weil doch so viele Sachen anders sind", gibt sie zu. "Alleine das Auto zu starten, ist eine Herausforderung für sich. Aber ich habe mich mit dem Manual beschäftigt und hoffe, dass es gut klappen wird. Ich denke, dass wir die ganz schweren Sachen bei den wenigen Runden, die wir haben, sowieso nicht machen werden."

Der Wettbewerbsgedanke spielt bei ihr aber auch bei den Testfahrten eine entscheidende Rolle. Schreiner möchte sich mit den anderen Pilotinnen messen, was ihre Performance angeht.

"Man kommt natürlich nicht hierher, um einfach nur mitzufahren", sagt sie. "Natürlich möchte man sein Bestes geben und so weit wie möglich vorne sein. Das Auto ist für die meisten neu - es gibt nur ganz wenige, die es schon gefahren sind. Auch die Strecke ist für die meisten neu. Das heißt: Gleiche Voraussetzungen für alle."

Die Test-Session für die Fahrerinnen findet von 14 bis 17 Uhr statt und schließt damit die Vorsaison-Testfahrten in Madrid ab. Wir werden auch diese Session, wie gewohnt, in unserem Live-Ticker für dich covern.

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 2 und 5?