Formel E

Carroll: 3 Mal kurz vor Formel-E-Debüt, jetzt festes Cockpit im Visier

Timo Pape

Timo Pape

1, 2, 3 im Sauseschritt - Adam Carroll buhlt um ein Cockpit in der Formel E. Der Nordire stand beim Buenos Aires ePrix gleich dreimal kurz vor seiner Formel-E-Premiere, kam aber doch nicht zum Zug. Heimlich, still und leise war Carroll als Ersatzfahrer von Mahindra nach Argentinien geflogen, wie 'Motorsport.com' damals herausfand. Da das Comeback von Nick Heidfeld (Mahindra) in Buenos Aires nach seiner im Putrajaya-Rennen erlittenen Handgelenksverletzung auf der Kippe stand, hätte Carroll als Ersatzpilot parat gestanden. Der Deutsche gab jedoch nach dem Shakedown am Freitag grünes Licht für das Rennen, das er mit einem guten siebten Platz beendete.

Mahindra und Carroll kennen sich gut. Im Sommer testete der 33-Jährige für das indische Team und stand kurz vor einer Verpflichtung. "Die Testfahrten verliefen erfolgsversprechend, ich war darüber sehr glücklich. Letztendlich kam es aber zu keiner Einigung", so der Brite gegenüber 'Autosport.com'. Mahindra zog schließlich die Option auf Bruno Senna und verlängerte die Zusammenarbeit mit dem Brasilianer um ein weiteres Jahr.

Der zweite deutsche Formel-E-Pilot, Daniel Abt (Abt-Team), war gesundheitlich angeschlagen und kämpfte in Buenos Aires mit einer Grippe. Hinter seinem Einsatz stand ein großes Fragezeichen. Das Team Abt Schaeffler Audi Sport nahm daher, wie berichtet wird, Kontakt mit Carroll auf und veranlasste mit ihm eine Sitzprobe im Abt Schaeffler FE 01. Im Falle eines Ausfalls des jungen Kempteners wäre Carroll eingesprungen, doch Abt regenerierte sich rechtzeitig und konnte doch noch an den Start gehen.

Die Einsatzchance Nummer drei wäre um ein Haar beim DS-Virgin-Team erfolgt. Da sich Stammpilot Jean-Eric Vergne eine Magenverstimmung eingefangen hatte, sah es danach aus, als ob Carroll beim französisch-britischen Team an der Seite von Sam Bird seine Premiere feien würde. Neben Argentiniens Lokalmatador Jose Maria Lopez nahm Carroll nämlich eine weitere Sitzprobe im Virgin-Cockpit vor, um als Last-Minute-Fahrer einzuspringen. Letztendlich ging der geschwächte Vergne an den Start, konnte aber erwartungsgemäß nicht um Spitzenplätze kämpfen.

Dreimal knapp daneben

So blieb Carroll nur die Rolle des Zuschauers, doch seine Ambitionen auf einen Einsatz in der Formel E haben sich durch die dreimalige Absage nur weiter verstärkt. "Es ist eine einzigartige Meisterschaft mit einem sehr innovativen Konzept. Als Profirennfahrer verstehe ich nicht, wie man an dieser Serie kein Interesse haben kann", so Carroll. "Natürlich möchte ich dort fahren", ergänzt der ehemalige Audi-DTM-Pilot von 2007 und fokussiert sich auf ein Formel-E-Engagement für Saison drei.

In seiner Karriere gewann Carroll ein GP2-Rennen und wurde 2009 A1GP-Champion. Zuletzt war er in der Blancpain Endurance Series und der European Le Mans Series unterwegs. Der Brite sieht seine Zukunft in der Formel E: "Ich habe mich mit weiteren Teams unterhalten. Ich muss als Fahrer bezahlt werden, denn damit verdiene ich meinen Lebensunterhalt", so Carroll. 2011 ging er zum letzten Mal an den Start in einem Monoposto-Fahrzeug, als er bei Campos Racing in der Formel-Renault 3.5 unter Vertrag stand.

Carroll nahm trotz der verpassten Formel-E-Premiere durchweg positive Eindrücke aus Argentinien mit: "Es war für mich ein sehr fruchtbares Wochenende. Neue Kontakte wurden geknüpft, die alten Kontakte weiter gepflegt." Adam Carroll also im Sauseschritt in die Formel E?

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