Formel E

Formel-E-CEO Jamie Reigle: Brasilien & Japan Kandidaten für künftigen Rennkalender

Svenja König

Svenja König

Die sechste Saison der Formel E wartet mit neuen Rennen in Seoul, Jakarta und London auf. Doch auch für die Zukunft hat die Elektroserie große Pläne: Formel-E-Geschäftsführer Jamie Reigle möchte dem Rennkalender weitere Stationen in Japan und Brasilien hinzufügen. In Japan führt er Gespräche mit Tokio und Yokohama, in Brasilien sind zum wiederholten Male Sao Paulo und Rio de Janeiro die Kandidaten.

Der japanische Automobilhersteller Nissan, der Ende 2018 das e.dams-Team von Renault übernommen hat, will seinen Teil zur Rennkalender-Expansion beitragen und treibt die Verhandlungen über ein Heimrennen im "Land der aufgehenden Sonne" voran. "Es gibt gute Gespräche zwischen Nissan, der Formel E und den lokalen Behörden in Yokohama und in Tokio", erklärt Nissan-Motorsportchef Michael Carcamo gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

"Es wäre ein Traum, in Japan zu fahren. Jedoch geschieht dort zurzeit viel mit der Rugby-WM (am 2.11. zu Ende gegangen) und den Olympischen Spielen (im Sommer 2020). Es ist schwierig, da einen Platz, die Zeit und die Ressourcen zu finden. Ich bin mir sicher, dass jeder versucht, es wahr werden zu lassen und jeder daran Interesse hat."

Auch Formel-E-Geschäftsführer Reigle bestätigt Interesse an einem E-Prix in Japan, bleibt jedoch vorsichtig: "Ich möchte keine dumme Aussage über bestimmte Länder treffen, die nächstes Jahr dabei sein sollen. Aber Japan hat einen sehr großen Automarkt und ist eines unserer Ziele."

Für einen E-Prix im Inselstaat müsste die dortige Regierung der Formel E jedoch entgegenkommen. In Japan herrschen sehr strenge Regeln auf den Straßen, die von der Polizei überwacht werden. Ein Straßenrennen könnte sich daher schwierig gestalten.

Brasilien wieder einmal im Gespräch

Auch Brasilien ist einmal mehr im Gespräch, einen E-Prix in Rio de Janeiro oder Sao Paulo auszutragen. "Auf der anderen Seite gibt es (neben Japan) noch Brasilien", bestätigt Reigle. "Es ist ein großer Markt für Fahrzeuge mit einer großen Motorsport-Historie."

Rio de Janeiro stand ganz zu Beginn der Formel-E-Geschichte, nämlich vor Saison 1, schon einmal auf dem Programm. Das Rennen wurde jedoch fünf Monate vor Beginn der ersten Saison aus dem Kalender gestrichen.

Sao Paulo hat eine ähnliche Geschichte: Das Rennen in der Metropole im Südosten des Landes stand für März 2018 im Rennkalender von Saison 4. Es musste wenige Monate vorher wegen Verzögerungen abgesagt werden. Stattdessen fuhr die Formel E in Punta del Este. Für 2020, also die laufende Saison, stand Sao Paulo erneut kurz vor einem Vertragsabschluss, wurde aber schlussendlich nicht in den Rennkalender aufgenommen.

Insbesondere Audi-Pilot Lucas di Grassi hatte sich für ein Rennen in Sao Paulo ausgesprochen und schon vor Jahren sogar Streckenlayouts für zwei potenzielle Veranstaltungsorte entworfen.

Ende November unterschrieb der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro die Absichtserklärung, ein Formel-E-Rennen in Rio de Janeiro austragen zu wollen. Die Unterzeichnung dokumentiert das unten stehende Video. "Es wäre ein Traum, ein Formel-E-Rennen vor den brasilianischen Fans auszutragen", kommentierte di Grassi auf Twitter.

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