Formel E

Crashkurs für Neulinge: Das ist die Formel E!

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Morgen ist es soweit: Die Formel E fährt in Deutschland. Neben den Fans, die schon im letzten Jahr den Berlin ePrix besuchten, pilgern auch viele neue Zuschauer in die Hauptstadt, um das Rennen zu verfolgen. Ihr habt die Formel E noch nie gesehen und keine Ahnung, wie das Event abläuft? Kein Problem - willkommen zu unserem Crashkurs Formel E!

Wie funktioniert die Formel E?

Insgesamt nehmen 18 Weltklasse-Fahrer in neun Teams an der Formel E teil. Der Berlin ePrix stellt das achte und drittletzte Rennen im Kalender dar, die Meisterschaftsentscheidung steht dementsprechend nur kurz bevor. Berlin könnte bereits das Zünglein an der Waage sein. Zuvor fanden die Rennen auf Straßenkursen in Weltstädten wie Peking, Buenos Aires, Mexiko-Stadt oder Paris statt.

Das Besondere an der Formel E: Die Autos kommen gänzlich ohne Benzin aus. Lediglich eine Batterie mit 28 kWh (entspricht der Energiemenge aus drei Litern Benzin) steht den Piloten zur Verfügung. Für die knapp einstündigen Rennen ist das aber zu wenig: Deshalb müssen die Rennfahrer zu einem spektakulären Boxenstopp zur Mitte des Rennens in die Boxengasse fahren, um dann so schnell wie möglich aus dem Auto auszusteigen und in einen baugleichen Zweitwagen zu springen, in dem sie das Rennen beenden.

Vor dem Rennen gibt es jeweils zwei Trainingssessions und ein Qualifying, bei dem die Fahrer in kleinen Grüppchen von drei bis fünf Autos um die beste Zeit kämpfen. Die Top 5 kommen anschließend in einen "Shoot-out", in dem die Fahrer nur eine einzige Runde haben, um um die Bestzeit zu kämpfen. Der Schnellste startet das Rennen, das am selben Tag gut drei Stunden später stattfindet, von Startplatz eins und erhält drei Meisterschaftspunkte.

Wer fährt mit?

In der Formel E fahren einige renommierte Fahrer mit. Im Fahrerlager sind unter anderem Lucas di Grassi, Sam Bird und Jerome d'Ambrosio anzutreffen, die man aus der Formel 1 kennen könnte. Auch Jean-Eric Vergne, der noch 2014 in der "Königsklasse" startete, fährt in der Formel E vorne mit.

Und es wird noch besser: Nico Prost und Nelson Piquet jr., die Söhne der beiden Formel-1-Legenden Alain und Nelson, kämpfen ebenso wie Bruno Senna, Neffe von Ayrton, auf der Strecke gegeneinander. Für Deutschland gehen in Berlin gleich drei Fahrer an den Start: Daniel Abt für das Team Abt, Rene Rast für Aguri und Nick Heidfeld für Mahindra.

Was kann das Auto?

Die Formel-E-Boliden sind enorm leistungsstark. Bis zu 225 km/h erreichen die Fahrzeuge in der Spitze, obwohl ohne dieses Geschwindigkeitslimit und auf längeren Geraden weitaus schnellere Geschwindigkeiten erreicht werden könnten. Auch die Beschleunigung ist ausgesprochen gut: In nur 2,9 Sekunden beschleunigt ein Formel-E-Renner auf 100 km/h.

In der Qualifikation stehen den Fahrern die vollen 200 kW Leistung zur Verfügung, im Rennen sind es 170 kW. Das sind entspricht gut 272 PS. Aktuell dürfen die Teams lediglich folgende Hauptkomponenten selbst entwickeln: Elektromotor, Getriebe und Inverter. Das bedeutet, dass es nur kleine Leistungsunterschiede zwischen den verschiedenen Teams gibt.

Was ist der FanBoost?

Eine Besonderheit der Formel E ist die Interaktion von Fans und Serie. In der weltweit ersten vollelektrischen Formelserie haben die Zuschauer sogar direkten Einfluss auf das Rennen: per "FanBoost".

Im Vorfeld eines Saisonlaufs und sogar noch während der ersten sechs Minuten im Rennen können alle Formel-E-Begeisterten an einer Online-Abstimmung teilnehmen. Die drei Fahrer mit den meisten Stimmen erhalten einen zusätzlichen Leistungsschub von 100 kJ, den sie in einem Leistungsfenster zwischen 180 und 200 kW einsetzen können.

Dieser Leistungsvorteil gegenüber der Konkurrenz macht das Überholen oder Verteidigen auf den engen Straßenkursen besser möglich. Die Abstimmung läuft über die zentrale FanBoost-Website, die offizielle App fürs Smartphone (iOS oder Android) und per Hashtag über Twitter und Instagram. Weitere Informationen findet ihr auf unserer FanBoost-Seite.

Was gibt es zu erleben?

Als Rennserie für eine junge Zielgruppe setzt die Formel E alles daran, bestes Entertainment zu bieten. Am Renntag können die Fans deswegen eine Reihe von Aktivitäten über den gesamten Tag erleben.

Der Großteil des Entertainment-Programms findet im "eVillage" statt. Dieser Bereich ist in Berlin für alle Besucher frei zugänglich. Im eVillage finden beispielsweise die Siegerehrung auf dem Podium, eine Autogrammstunde der Fahrer, die Qualifying-Gruppen-Auslosung, ein Fahrsimulatoren-Wettbewerb mit den Formel-E-Piloten und das Musikprogramm statt. Zudem präsentieren Partner der Rennserie Aktionen rund um die Themen Elektromobilität und nachhaltige Technologien.

Noch Fragen? Dann schaut am besten auf unserer Informationsseite zur Formel E vorbei. Auch über Facebook beantworten wir eure Fragen. Auf Twitter werden wir euch über während des Rennsamstages regelmäßig mit Informationen versorgen. Das gesamte 'e-Formel.de'-Team wünscht euch viel Spaß beim Berlin ePrix 2016!

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