D'Ambrosio: "Formel E ist ein Vollzeitjob"
Timo Pape
Die Formel E ist für viele Rennfahrer eine Art Nebenjob. Sie gehen nicht nur in der Elektroserie an den Start, sondern auch in anderen Klassen. Besonders trifft dies auf die WEC zu, in der sich zahlreiche Formel-E-Piloten engagieren. Dieser Status ändert sich aber allmählich.
In der ersten Saison war es noch eine vollkommen logische Entscheidung: Niemand wusste, ob das elektrische Konzept bei den Fans ankommen und sich durchsetzen würde. Warum also den sicheren Job in der Langstreckenmeisterschaft aufgeben und alles auf eine unbekannte Karte setzen? Zumal ein Parallelprogramm in Saison eins in den meisten Fällen durchaus zu managen war.
Mittlerweile hat sich die Formel E jedoch weiterentwickelt. Alle Teilnehmer – seien es Fahrer, Teams, Konstrukteure oder Sponsoren – nehmen die Serie merklich ernster als noch vor einem Jahr. Zu erahnen ist dies etwa an der Freude über ein gutes Ergebnis. Zudem stehen mehr Prestige und auch Geld auf dem Spiel, seitdem unterschiedliche Motorenentwickler wie Renault oder Schaeffler in die Serie eingestiegen sind.
So kommt es, dass der Fokus einiger Fahrer zunehmend Richtung Formel E wandert. Für Jerome d’Ambrosio von Dragon Racing bildet sie den sportlichen Lebensmittelpunkt: “Die Formel E ist mein Hauptprogramm”, sagt er gegenüber ‘Current E’. “Sie hat für mich oberste Priorität.”
“Einige Leute haben sich in diese Serie gestürzt und gedacht, sie sei nur ein Nebenprogramm. Aber die Formel E ist ein Vollzeitjob”, sagt d’Ambrosio zeiht den Vergleich zu einer anderen international renommierten Rennserie: “Es gibt mehr Rennwochenenden als in der DTM, und die DTM ist schließlich auch kein Nebenjob.”
Tatsächlich hat die DTM nur neun Rennwochenenden im Kalender, während die Elektromeisterschaft an zehn globalen Austragungsorten Station macht. Sollte die Formel E 2016 auch noch in Lugano fahren, hätte man sogar zwei Wochenenden mehr im Programm.
Allerdings muss man dazusagen, dass die DTM seit der vergangenen Saison konsequent zwei Saisonläufe pro Wochenende veranstaltet. Das tut die Formel E nur beim Finale in London. Dafür wird sie aber global ausgetragen und erfordert somit mehr Reisebereitschaft.
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