Dan Ticktum hadert mit Glück & Nyck de Vries: "Haben nicht das bekommen, was wir verdient haben"
Timo Pape

Shiv Gohil / Spacesuit Media
Dan Ticktum stand beim Monaco E-Prix der Formel E häufig im Mittelpunkt. Zunächst glänzte er mit schierer Pace, dann fiel er eher durch Fehler und Fremdkontakte auf. Zwar steht am Ende immerhin ein siebter Platz für den Kiro-Fahrer zu Buche, doch aus Ticktums Sicht hätte das Team deutlich mehr verdient gehabt.
Schnellster im 1. Freien Training, Schnellster im 2. Freien Training und Rang 3 im Qualifying am Samstag: Dan Ticktum dominierte die Schlagzeilen zu Beginn des Monaco E-Prix und erzielte den besten Startplatz seiner bisherigen Formel-E-Karriere. Letztlich drehte er die zweitschnellste Runde des Wochenendes (nach Taylor Barnard) und bewies einmal mehr sein großes Potenzial.
Die Hoffnung auf ein Podium war groß im Kiro-Lager. Doch schon am Start verlor Ticktum Platz 3 an Nyck de Vries. Mit einem frühen Attack-Mode griff er den Niederländer am Ausgang des Tunnels an, kam aber nicht vorbei und musste die Schikane schneiden. So verlor er auch Platz 4 an Wehrlein, anstatt mit der Mehrleistung nach vorn zu kommen.
"Natürlich hat mich de Vries von der Strecke gedrängt, aber das ist keine Überraschung - das macht er bei jeder Gelegenheit mit jedem", wettert Ticktum gegen den Mahindra-Fahrer. Ticktum wurde anschließend in weitere Duelle verwickelt, in denen er sich ebenfalls ungerecht behandelt fühlte: "Dann wurde ich aus der Haarnadelkurve bis zur Kurve 9 nach außen gedrängt, was mich ein paar Plätze gekostet hat."
"Und durch die Full-Course-Yellows haben wir die Pit-Boost-Reihenfolge verloren", klagt er weiter. Tatsächlich kamen gleich beide Unterbrechungen sehr ungelegen für den Briten. Sein Fazit zum ersten Monaco-Lauf: "Im Rennen gab's ein paar Situationen, wo ich einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war, was echt schade war." Am Ende holte er als Siebter trotzdem noch sechs WM-Punkte.
Nach Cassidy-Kontakt: "Ich scheine einfach kein Glück zu haben"
Auch am Sonntag lief es nicht rund für Ticktum. "Der Plan zu Beginn des Rennens war, nach vorne zu fahren, aggressiv zu sein und früh in den Attack-Modus zu gehen", erklärt er. "Aber ich wurde in einen Rennunfall mit (Nick) Cassidy verwickelt. Er hat mich getroffen, wodurch ich blockierte, von der Strecke abkam, und das Rennen für mich gelaufen war. Ich scheine einfach kein Glück zu haben."
Dennoch: "Das Auto war echt gut, vor allem auf eine Runde, was uns vorher gefehlt hat", versucht Ticktum das Positive mitzunehmen und ist trotz allem stolz auf sich: "Monaco ist eine Fahrerstrecke, aber auch das Auto hat den ganzen Tag über super zu meinem Fahrstil gepasst. Wir haben überhaupt nicht das bekommen, was wir an diesem Wochenende verdient hätten."
Positives to take ahead to Tokyo 👊@DanTicktum walks away from the #MonacoEPrix with 6 points in the bag pic.twitter.com/ASevf0yFEY
— Formula E (@FIAFormulaE) May 4, 2025
Auch wenn wohl mehr drin gewesen wäre, bleibt festzuhalten, dass Ticktum in guter Form ist. Wenn alles zusammenläuft und er - durchaus noch vorhandene - Fehler abstellt, könnte diese Saison noch ein Podium winken. Die nächste Chance bekommt er in knapp zwei Wochen beim "Double-Header" in Tokio.
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