Formel E

Daniel Abt: "In Hongkong liegen noch 25 Punkte von mir herum..."

Timo Pape

Timo Pape

Am Sonntagmorgen (10. März) absolvieren Daniel Abt und Lucas di Grassi in Hongkong ihr 50. Rennen für Audi Sport ABT Schaeffler in der Formel E. Keine andere Mannschaft hat seit dem Debüt der Elektrorennserie im September 2014 alle Läufe mit derselben Fahrerpaarung bestritten. Beim Gastspiel in Asien will Audi seine Erfolgsbilanz der vergangenen 4,5 Jahre weiter ausbauen.

Mit 37 Pokalen in 49 Rennen ist Audi Sport ABT Schaeffler das erfolgreichste Team im Starterfeld. Di Grassi hat neun Siege auf seinem Konto, Teamkollege Daniel Abt zwei. Hinzu kommen elf schnellste Rennrunden und fünf erste Startplätze. Diese Statistiken möchte Audi beim fünften Saisonlauf im verregneten Hongkong weiter ausbauen.

"Natürlich wollen wir die Emotionen und den positiven Schwung von Lucas' Last-Minute-Sieg in Mexiko mitnehmen. Aber trotzdem beginnt in Hongkong alles bei null, denn die Strecke hat einen komplett anderen Charakter als Mexiko", sagt Teamchef Allan McNish. "Ich bin besonders gespannt auf Daniel, der in Hongkong schon immer gut zurechtgekommen ist und nach seinem aberkannten Sieg beim letzten Mal noch eine Rechnung offen hat. Aus der Sicht des Teams wollen wir unser 50. Rennen natürlich zu etwas Besonderem machen. Nach dem Sieg in Mexiko und Daniels Podium in Santiago sind wir auf einem guten Weg."

Zum ersten Mal ist Hongkong nicht Auftaktevent, sondern mitten in der Saison Austragungsort eines Rennens. Die asiatische Metropole bietet die wohl schillerndste Kulisse im Kalender: Fahrerlager und Rennstrecke im Herzen der Stadt sind direkt an der Hafenfront rund um das bekannte Riesenrad beheimatet. Der 1,860 Kilometer lange Kurs ist eng und anspruchsvoll, ganz nach dem Geschmack der Audi-Fahrer - beide standen in Hongkong schon auf dem Podium, wenngleich Abt nach seinem ersten Platz im Dezember 2017 nachträglich wegen eines Formfehlers des Teams in der Fahrzeugdokumentation aus der Wertung genommen wurde.

"In Hongkong liegen noch 25 Punkte von mir herum, die ich dieses Mal ganz gern abholen würde", sagt Abt. "Die Strecke finde ich cool, auch die Atmosphäre mit den Fans ist fantastisch. Lucas und ich waren dort beide immer recht stark, und nachdem wir jetzt unseren etwas holprigen Start in die Saison überwunden haben, wollen wir angreifen. Das Qualifying wird eine wichtige Rolle spielen, denn Überholen ist in Hongkong schwierig. Aber das haben wir auch schon vor anderen Rennen gesagt und sind dann doch eines Besseren belehrt worden."

Aufholjagden in Hongkong sind möglich

Einige Fans werden sich an di Grassis zweiten Platz bei der Premiere in Hongkong 2016 erinnern: Nach einem Crash in der ersten Runde musste der Brasilianer einen zusätzlichen Boxenstopp inklusive Wechsel des Frontflügels einlegen. Vom Ende des Feldes kämpfte er sich mit einer gewagten Strategie und cleverem Energiemanagement noch aufs Podium.

"Die ganze Mannschaft hat in den vergangenen Monaten hart gearbeitet. Das zahlt sich jetzt aus, denn wir sind wieder bei der Musik und fahren um Pokale und Siege - wie zuletzt in Mexiko", sagt di Grassi. "Dieses Momentum müssen wir mit nach Hongkong nehmen. Wir erleben Rennen für Rennen, wie unberechenbar die Formel E ist. Wir werden keinen Millimeter nachlassen und wieder alles geben. Unser Ziel ist wie immer der größtmögliche Pokal."

Neben dem Werksteam Audi Sport ABT Schaeffler ist auch das Kundenteam Envision Virgin Racing mit Sam Bird und Robin Frijns mit dem e-tron FE05 unterwegs. Mit einem Sieg sowie einem zweiten und einem dritten Platz liegt die Mannschaft auf Rang 2 der Teamwertung - noch immer vor dem Werksteam. Bird gewann das erste Rennen der vierten Saison in Hongkong und zählt auch an diesem Wochenende wieder zu den Kandidaten für einen Rennsieg.

Der fünfte Saisonlauf der Formel E startet in Hongkong ausnahmsweise erst am Sonntag und durch die Zeitverschiebung ungewohnt früh um 9 Uhr deutscher Zeit. Das Rennen führt wie gewohnt über 45 Minuten plus eine Runde, die Chancen auf Regen stehen gut. Eurosport überträgt live aus Hongkong, außerdem zeigt die ARD das Rennen im Livestream auf sportschau.de.

Foto: Audi

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