Formel E

Daniel Juncadella hofft auf Formel-E-Cockpit - bei Mercedes?

Timo Pape

Timo Pape

DTM-Fahrer Daniel Juncadella träumt von einer Zukunft in der Formel E. Der 25-jährige Spanier fuhr zuletzt für Mercedes in der deutschen Tourenwagenserie, ohne jedoch sportlich zu überzeugen. Infolgedessen könnte Juncadella in der kommenden Saison, wenn die DTM-Hersteller ihr Aufgebot von acht auf sechs Piloten reduzieren, seinen Job verlieren. Eine attraktive Alternative wäre für ihn die Formel E, in die sein Arbeitgeber aus Stuttgart voraussichtlich zur fünften Saison (2018) werksseitig einsteigen wird.

"Ich bin momentan Mercedes-Botschafter und absolut begeistert, dass sie sich da engagieren", sagt Juncadella gegenüber 'Autosport'. "Ich finde wirklich, dass die Meisterschaft immer besser wird, und jeder Fahrer, mit dem ich darüber spreche, sagt, sie mache mega viel Spaß." Diese Einschätzung dürften ihm seine engen Freunde Felix Rosenqvist und Antonio Felix da Costa gesteckt haben, die ebenfalls in der Elektroserie starten.

So richtig überzeugt wirkt Juncadella von den Grundsätzen der Formel E allerdings nicht: "Zu Beginn war ich ehrlich gesagt ein bisschen skeptisch, weil ich diesen Gedanken vom effizienten und grünen Rennsport nicht unbedingt geteilt habe." Auch der Autowechsel während eines Rennens habe den Spanier abgeschreckt. "Aber letztlich geht es im Motorsport um eine gute Show, und es ist wirklich beeindruckend, wie viele Leute die Formel E an die Strecke lockt."

Begeistert ist Juncadella vom Konzept der Formel E, vollständig in Stadtzentren zu fahren: "Durch die Stadtrennen sind die Strecken für alle neu. Da wird das wahre Talent eines Rennfahrers deutlich. Ich finde das ziemlich interessant. Davon abgesehen sehen die Formel-E-Autos von außen ziemlich cool aus."

Kommentar von Erich Hirsch

In der DTM konnte Daniel Juncadella die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Bei Mercedes lief es alles andere als rund für den jungen Spanier. Der 25-Jährige schloss die vergangenen vier DTM-Jahre mit den Plätzen 16, 18, 20 und zuletzt sogar 24 enttäuschend ab. Der Wechsel vom Mücke-Team in das renommierte und erfolgsverwöhnte AMG-Team im Vorjahr brachte nicht den erhofften Fortschritt für Juncadella, ganz im Gegenteil. Auf dem Hungaroring erkämpfte er sich im Herbst zwar mit Platz drei sein erstes Podiumsergebnis in der DTM, wurde aber nachträglich wegen einer technischen Unregelmäßigkeit disqualifiziert.

Der Mercedes-Pilot wird es ganz schwer haben, sein Cockpit im hartumkämpften Mercedes-DTM-Team zu behaupten. Die Fahrerreduzierung von acht auf sechs Piloten pro Hersteller tut ihr Übriges. Sein Traum vom Formel-1-Cockpit erfüllte sich bisher nicht. Zwar fungierte Juncadella als Testpilot für Force India in der Königsklasse, für ein festes Engagement reichte es allerdings nicht.

Deshalb könnte sich für den Spanier, der übrigens fließend Deutsch spricht, möglicherweise die historische Chance bieten, im Mercedes-Overall einen Fuß in die Formel E zu setzen. Mit DTM-Markenkollege Felix Rosenqvist (Mahindra) sowie Antonio Felix da Costa (Andretti) kennt Juncadella schon zwei Piloten aus gemeinsamen DTM- und Formel-3-Zeiten, mit denen er zudem sehr gut befreundet ist. Ob Mercedes den Spanier auf dem Radar für die Formel E hat, bleibt abzuwarten. Der Serieneinstieg wird ja frühestens 2018 erfolgen.

Foto: DTM/ITR

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