"Auto hätte keine Runde mehr überlebt" - Die Fahrerstimmen aus Hongkong
Tobias Bluhm
Hollywood hätte kein spannenderes Drehbuch für einen Saisonstart schreiben können, als es die Formel E am heutigen Sonntag in Hongkong getan hat. In einem dramatischen Rennen, gespickt von Taktik, einer Safety-Car-Phase und Kollisionen, war es letztendlich Sebastien Buemi, der sich den Sieg in Hongkong erkämpfen konnte. Zweiter wurde Lucas di Grassi, der vom 19. Platz aus ins Rennen gegangen war. Wir haben für euch die besten Stimmen aus Hongkong zusammengetragen.
Sebastien Buemi (e.dams, 1.): "Was für ein toller Start in die Saison! Natürlich hat mir der Ausrutscher von Nelson (Piquet jr.) heute geholfen, nach vorn zu kommen. Ich war das gesamte Rennen über am absoluten Limit. Am Ende versagte meine Rekuperation, und die Batterie überhitzte - das Auto hätte wohl keine komplette Runde mehr überlebt. Gratulation auch an ABT und Lucas (di Grassi), die heute wirklich gut gearbeitet haben."
Lucas di Grassi (ABT, 2.): "Ein verrücktes Rennen. Wir haben heute bewiesen, dass wir nie aufgeben. Nach dem Unfall in der Qualifikation und dem frühen Boxenstopp im Rennen lag ich über eine halbe Runde hinter dem restlichen Feld. Dank des Safety-Cars und einer aggressiven Strategie ging es dann wieder nach vorn. Ich glaube, man bekommt zu Hause gar nicht wirklich mit, wie sehr wir mit der Energie haushalten müssen."
Nick Heidfeld (Mahindra, 3.): "Ich hatte einen fantastischen Start und eine gute erste Kurve, in der ich viele Plätze gewonnen habe. Das Team hat mich heute perfekt unterstützt und mir in kritischen Situationen die richtigen Updates geliefert. Nur so konnte ich den Renault noch hinter mir halten. Ein guter Tag für uns."
Nico Prost (e.dams, 4.): "Auf den ersten zwei Geraden habe ich fünf, sechs Plätze verloren, weil die Einstellung des Leistungs-Outputs verstellt war. Ich hatte auf den ersten Metern nur 110 Kilowatt zur Verfügung. Die verlorenen Plätze musste ich dann wieder gutmachen. ABT und Mahindra sehen sehr stark aus, das wird ein langer und harter Kampf um den Titel."
Antonio Felix da Costa (Andretti, 5.): "Wir können wirklich zufrieden sein. Das Team hat einen tollen Job gemacht. Wir sind hergekommen, ohne wirklich zu wissen, was passieren wird. Es ging kontinuierlich nach vorne - und diese Richtung gefällt mir."
Robin Frijns (Andretti, 6.): "Dass das Team nach meinem großen Unfall im Quali das Auto in nur zwei Stunden aufgebaut hat, ist eine Sache. Viel eindrucksvoller war aber, wie konkurrenzfähig das Auto war. Dieser sechste Platz ist nur für das Team."
Jerome d'Ambrosio (Dragon, 7.): "Wenn man bedenkt, dass wir nach dem Qualifying fast Letzter waren, ist P7 natürlich gut. Ich weiß nicht, ob es an der Streckebeschaffenheit lag, aber ich glaube trotzdem, dass wir noch viel arbeiten müssen. Speziell die neuen Reifen bereiten uns noch Schwierigkeiten. Das Ziel sollte sein, in die Top 5 zu fahren."
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