Formel E

Debrief an der Bar - Zürich E-Prix

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Ein 5-Sterne-Hotel im Herzen von Zürich, die Uhr zeigt kurz vor 1 Uhr am Morgen. Vor wenigen Stunden ging der Zürich E-Prix zu Ende. Die indirekte Beleuchtung taucht die Hotelbar, die eigentlich schon geschlossen hat, in ein angenehmes, helles Licht, im Hintergrund läuft leise klassische Musik. Es riecht nach verschüttetem Champagner und teurem Whiskey. An der Bar beugt sich auf den modernen, mit weißgrauem Juteleinen bezogenen Barhockern ein Mann einsam über sein fast leeres Glas. Ein zweiter Mann entscheidet sich dazu, ebenfalls noch einen letzten Drink an der Bar zu nehmen.

In unserer Serie "Debrief an der Bar", die in der vierten Formel-E-Saison nach jedem E-Prix auf e-Formel.de erscheint, möchten wir die Geschichten eines Gewinners und eines Verlierers im Rahmen eines lockeren (und natürlich frei erfundenen) Gesprächs an der Hotelbar vorstellen - ruhig ein wenig abseits der großen Nachrichten, dafür mit der gewissen Würze. Wer da genau einen letzten Drink gemeinsam an der Bar nimmt, darfst du selbst erraten…

"Hey, Glückwunsch zu deinem Ergebnis heute."

"Danke, danke. Nach Berlin war das auch echt wichtig."

"Da hast du Recht. Es hätte echt kaum besser für dich laufen können, oder?"

"Nein, wirklich nicht. Lucas und definitiv auch Andre waren heute zu schnell für uns. Ich bin mir sicher, das Optimum rausgeholt zu haben."

"Chapeau. Nun sieht es ja wieder ganz gut für dich aus."

"Ja, ich bin zuversichtlich für New York. Die Strecke liegt mir. Wie lief es bei dir?"

"Es fing ganz gut an, ich hab im Qualifying endlich mal eine gute Runde hinbekommen."

"So weit vorne warst du diese Saison noch gar nicht, oder?"

"Nein, Premiere für mich."

"Und dann im Rennen?"

"Nach dem Start konnte ich das Tempo mitgehen. Am Ende des ersten Stints gingen dann Felix und JEV an mir vorbei, aber damit hatten wir gerechnet."

"Wie war denn dein Boxenstopp?"

"Nicht perfekt, aber ganz okay. Eine Sekunde hab ich auf die Besten verloren. Und deiner?"

"Wir sind auf Nummer sicher gegangen, ich habe rund zwei Sekunden verloren. Sebastien ging so vorbei, aber das hatte sich ja dann schnell erledigt."

"Ja, da sagst du was. Das hätte mich bis aufs Podium bringen können."

"Du warst an Jerome dran, oder?"

"Ein paar Sekunden lag ich hinter ihm. Mein Auto war schneller, ich hätte ihn ganz sicher noch eingeholt. Aber hast du Scheiße am Schuh, hast du Scheiße am Schuh…"

"Was ist denn passiert?"

"Es gab ein Problem mit der Batterie, ich hatte plötzlich keine Rekuperation mehr."

"Am Ende der langen Geraden?"

"Ganz genau."

"Oh, das war sicher unangenehm."

"Zum Glück war da viel Platz, sodass ich nicht eingeschlagen bin."

"Da hast du echt Glück gehabt."

"Ja, aber dafür kann ich mir auch nichts kaufen."

"Du bist doch ein Spezialist für Double-Header zum Saisonfinale. Ich drück' dir die Daumen. Zumindest dafür, dass du direkt hinter mir landest."

"Haha, danke. Das könnte ich echt gut brauchen. Ich gehe jetzt aber mal in mein Bett, danke für den Drink."

"Gute Nacht, nichts zu danken. Bis die Tage mal."

Na, erraten, um wen es sich handelt? Dann sag es uns in den Kommentaren!

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