Formel E

"Den Herstellertitel zu gewinnen, ist entscheidend für die Marke" - Porsche-Teamchef Florian Modlinger verrät Ziele für 11. Formel-E-Saison

Tim Neuhaus

Tim Neuhaus

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Das Porsche-Werksteam hat seine bisher beste Formel-E-Saison hinter sich. Knapp verfehlte man den Titelgewinn bei den Konstrukteuren, konnte dafür aber mit Pascal Wehrlein die Fahrer-WM holen. Die Titelverteidigung und Kiro als zweites Kundenteam stellen die Deutschen für Saison 11 vor eine neuen Herausforderung. Porsche-Teamchef Florian Modlinger spricht im Interview mit e-Formel.de über seine Ziele, Ambitionen und Bedenken.

"Das Ziel ist, um alle drei WM-Titel zu fahren (Fahrer, Teams, Hersteller)", formuliert Modlinger, ohne lang zu überlegen. Porsche will auch in der Gen3-Evo-Ära an der Spitze der Formel E bleiben, wobei für ihn persönlich ein anderer Pokal als Pascal Wehrleins Fahrertitel sogar mehr Wert hätte: "Für mich ist es ganz klar: Wir machen den Motorsport für die Marke Porsche. Den Hersteller-Titel zu gewinnen, ist entscheidend für die Marke."

Kiro als neues Kundenteam mit alter Technik

Für die Herstellerwertung sammeln künftig nicht nur Andretti und das Porsche-Werksteam Punkte für den deutschen Konstrukteur. Erstmals in Saison 11 wird auch Kiro (ehemals ERT) mit einem Porsche-Antriebsstrang an den Start gehen. Das US-Team verwendet jedoch den alten Antrieb aus dem letztjährigen Weltmeister-Auto. Modlinger ist froh, das Erfolgsmodell ein weiteres Jahr zu sehen: "Wir sind sehr stolz, dass unser WM-Fahrzeug weiter auf der Strecke ist und ein Team an unseren alten Antriebsstrang glaubt."

Ganz ohne Weiterentwicklung ging es dabei aber nicht: "Die Software des alten Antriebsstrangs musste dahin kommen, dass er das Reglement erfüllt. In den Bereichen wird auch weitergearbeitet." Beispielsweise musste der in Saison 11 erstmals erlaubte Allradantrieb nachgerüstet werden. Vermutlich wird Kiro trotzdem einen Leistungsnachteil haben, glaubt Modlinger: "In der Hardware darf man nichts ändern, sie ist homologiert und fertig."

Modlinger kritisiert lange Lücke im Rennkalender

Die Formel E wird in der kommenden Saison in zehn verschiedenen Ländern insgesamt 16 Rennen fahren. Beim Porsche-Teamchef löste der Rennkalender zunächst Euphorie aus: "Die Zielmärkte sind bedient. Sensationell ist natürlich der erste Double-Header in Monaco. Es ist ein sehr ambitionierter und guter Kalender." Neben Monaco ist Modlinger besonders von Tokio angetan.

Vollends zufrieden war er am Ende aber nicht. Die zweimonatige Pause zwischen den E-Prix in Jeddah und Miami betrachtet er kritisch: "So eine große Lücke hätte ich überhaupt nicht gern im Kalender, und das sollte in Zukunft vermieden werden." Ihm wären mehr Rennen lieber gewesen: "Strategisch wird man versuchen, den Kalender weiter auszudehnen. Nach meinem Geschmack wären 16 bis 20 Rennen aufgeteilt in zwölf bis 14 Events."

Das erste Rennen der Saison 11 wird am 7. Dezember in Brasilien als einzelner Lauf ausgetragen. Porsche wird alles daransetzen, bereits dort in Sao Paulo um die großen Punkte zu fahren - die Titelverteidigung fest im Blick!

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1 Kommentare

EffEll ·

Die Aussage Modlingers ist wirklich interessant und zerstört die gängige Legende, einzig der Fahrertitel wäre der Heilige Gral und der Team-, oder in dem Fall Herstellertitel nur ein "Trostpreis", wobei diese Erzählung zugegebenermaßen hauptsächlich aus dem F1-Zirkus stammt und nicht explizit ständig in der FE-Berichterstattung Erwähnung findet, sie mir aber durchaus schon mal untergekommen ist.
Dennoch empfinde ich das Erwähnungswert!

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